Gladbeck. Vor zehn Jahren sind die Handballer des VfL Gladbeck letztmals in die 3. Liga aufgestiegen. Tim Deffte erinnert sich an die Saison 2011/2012.
Die Handballer des VfL Gladbeck schicken sich an, in die 3. Liga zurückzukehren. Im Heimspiel gegen den CVJM Rödinghausen am Samstag, 7. Mai, haben die Rot-Weißen den ersten Matchball. An den letzten Aufstieg vor exakt zehn Jahren erinnern sich die Verantwortlichen des Teams noch sehr gut. Schließlich standen Sven Deffte (heute Trainer), Thorben Mollenhauer (Co-Trainer) und Tim Deffte (Leiter der Handballabteilung) am 21. April 2012, als der VfL den TuS Spenge bezwang und den Sprung in die 3. Liga perfekt machte, allesamt selbst auf der Platte.
„Wir hatten damals“, sagt Tim Deffte, der seinerzeit den Kasten hütete und in allen 28 Meisterschaftsspielen im Aufgebot stand, „eine richtig starke Truppe, die durchaus mit der aktuellen vergleichbar ist.“ Tatsächlich konnten die Gladbecker in der Runde 2011/2012 eine Oberliga-Topmannschaft aufbieten.
VfL Gladbeck wurde in der Saison 2011/2012 von Holger Krimphove trainiert
Insgesamt 17 Akteure kamen im Verlauf der Saison für den VfL zum Einsatz, namentlich waren dies neben den drei bereits erwähnten noch Michael Schmidt, Jonas Dommann, Sebastian Schmedt, Andreas Hüsener, Timo Marcinowski, Recep Koraman, Pascal Kunze, Sascha Rauschel, André Bergermann, Hans Müller, Alexander Tesch, Michael Kintrup, Jörg Schomburg und Manuel Wieck.
Das von Holger Krimphove trainierte Aufgebot war seinerzeit als Mitfavorit in die Saison gestartet. Es schien jedoch schon nach dem fünften Spieltag seine Chance auf den ersten Platz geradezu kläglich verzockt zu haben. Darauf angesprochen lacht Tim Deffte erst einmal, ehe er fortfährt: „Stimmt, wir haben uns einen kapitalen Fehlstart geleistet.“
Nach der 19:29-Blamage in Jöllenbeck krachte es beim VfL Gladbeck intern
Kann man wohl so sagen. 4:6 Punkte standen nach den ersten fünf Partien für die Gladbecker zu Buche. Besonders bitter war die blamable 19:29-Niederlage beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Nach dieser Pleite krachte es beim VfL intern gewaltig. Anschließend aber startete die Mannschaft eine unwiderstehliche Aufholjagd. „Das war das berühmte reinigende Gewitter, danach haben wir fast alles gewonnen“, so Tim Deffte.
Deshalb bot sich den Rot-Weißen am viertletzten Spieltag der Saison 2011/2012 erstmals die Chance, den Aufstieg klarzumachen. Gegner des Spitzenreiters war am 21. April 2012 an der Schützenstraße der Tabellenzweite TuS Spenge. Nach den 60 Minuten stand die Riesener-Halle kopf, der VfL hatte gegen den ehemaligen Zweitligisten mit 27:21 gewonnen. Und weil die auf Rang drei notierte HSE Hamm bei der HSG Augustdorf/Hövelhof leer ausgegangen war, war das Titelrennen schon zugunsten der Gladbecker entschieden.
Obmann Hans-Jörg Conrad hatte Aufstiegs-Shirts mitgebracht
Die Aufstiegsfeier begann unmittelbar nach dem Ende der Partie, die Spieler und Trainer Holger Krimphove zogen sich rasch die Aufstiegs-Shirts an, die Obmann Hans-Jörg Conrad in weiser Voraussicht bestellt und zum Spenge-Match mitgebracht hatte. „Dritte Liga, wir kommen“, war darauf zu lesen. Es wurde gesungen und auf der Platte getanzt und auch schon einmal das eine oder andere Bierchen getrunken.
Ansonsten hatten die VfLer aber nichts geplant oder vorbereitet. „Das bringt Unglück“, hatte der damalige Kapitän der Mannschaft, Sven Deffte, der WAZ erklärt. Und er hatte beteuert: „Uns fällt schon etwas ein.“
Gladbecker Aufstiegshelden treffen sich beim Rödinghausen-Spiel
Zurück zum Spiel gegen den CVJM Rödinghausen: Etliche der Aufstiegshelden von 2012 werden dem VfL in der Riesener-Halle die Daumen drücken. Abteilungsleiter Tim Deffte hat nämlich alle Spieler der erfolgreichen Mannschaft und Trainer Holger Krimphove eingeladen. „Das ist zu einem Zeitpunkt geschehen, als wir gar nicht wussten, dass es gegen Rödinghausen um den Aufstieg geht“, sagt er.
Zu den Akteuren, die bereits ihr Kommen zugesagt haben, gehören Andreas Hüsener und Michael Kintrup. Der Letztgenannte schaffte es ja sogar in den Profihandball, Michael Kintrup war anno 2013 für HBW Balingen-Weilstetten im deutschen Oberhaus, die HSG Nordhorn-Lingen und schließlich von 2016 bis 2018 für den Tusem Essen in der Zweiten Bundesliga am Ball.
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