Gladbeck. Der VfL Gladbeck hat im Kampf um die Rückkehr in die 3. Liga einen Rückschlag hinnehmen müssen. Außerdem verletzte sich ein VfLer schwer.

Die Enttäuschung war in der Riesener-Halle förmlich mit den Händen zu greifen. Während die Spieler des VfL Gladbeck sich mit hängenden Köpfen kurz artig bei ihren Fans bedankten und diese der Mannschaft aufmunternden Applaus spendeten, tanzte das Team der TSG Harsewinkel ausgelassen auf der Platte, als ob es das Spiel gewonnen hatte. Tatsächlich endete es 22:22 (12:12). Nur fühlte sich das Ergebnis für die Gäste wie ein Sieg an und für die Hausherren, die vom zweiten auf den vierten Tabellenplatz zurückgefallen sind, wie eine ganz bittere Niederlage.

Damit nicht genug: Der VfL beklagte auch noch einen schwer verletzten Spieler. Christopher Winkelmann renkte sich bereits in der achten Minute den Ellenbogen aus. Mindestens vier Monate dürfte der wurfgewaltige Rückraumrechte wohl fehlen. „Für Chris“, sagte Gladbecks Trainer Thorben Mollenhauer, dem allmählich die Akteure ausgehen, „ist die Saison gelaufen.“

Zum Spiel wollte Thorben Mollenhauer gar nicht allzu viel sagen: „Die Jungs haben alles reingehauen, alle Angeschlagenen waren da, aber nun einmal nicht fit. Und das macht sich irgendwann unter anderem in fehlender Konzentration bemerkbar.“ Im Angriff sei seine Mannschaft nicht gut gewesen, so der Trainer weiter. „Wir haben viele kleine Fehler gemacht“, sagte er, „und wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen.“

Nach dem Wechsel setzt sich der VfL Gladbeck ein wenig ab

Immerhin: Die Abwehr des VfL Gladbeck, die funktionierte einmal mehr. Und auch Torwart Patrick Spierau hielt, was zu halten war und auch den einen oder anderen eigentlich unhaltbaren Schuss der Harsewinkeler. 22 Gegentore in 60 Minuten, das ist gut, 22 erzielte Tore in 60 Minuten, das ist dagegen ein schlechter Wert.

Resid Dervisevic erzielte 63 Sekunden vor Schluss für den VfL Gladbeck das Tor zum 22:22. Dabei blieb es in der Begegnung mit der TSG Harsewinkel.
Resid Dervisevic erzielte 63 Sekunden vor Schluss für den VfL Gladbeck das Tor zum 22:22. Dabei blieb es in der Begegnung mit der TSG Harsewinkel. © FUNKE Foto Services | Heinrich Jung

Die Gastgeber kamen nur schleppend ins Spiel. In der neunten Minute lagen sie gegen beherzt kämpfende und stark verteidigende Harsewinkeler mit 3:4 hinten, in der 18. schon mit 6:9. Rot-Weiß fightete aber auch, zweimal traf Fynn Blißenbach, einmal Fabian Neher per Siebenmeter - es stand 9:9 (23.). Bis zur Pause blieb es ausgeglichen.

Nach dem Seitenwechsel schien sich doch der favorisierte VfL mit Mühe und Geschick durchsetzen zu können. Die Partie blieb zwar zäh und zerfahren, ungeachtet dessen und auch ungeachtet des schwachen Schiedsrichter-Gespanns Johannes Braun/Lukas Krüler setzte sich Gladbeck auf 15:12 (34.), 16:13 (36.) und später auf 20:17 (48.) ab. Die TSG Harsewinkel ackerte sich aber wieder heran und hatte beim Spielstand von 22:22 28 Sekunden vor dem Ende Ballbesitz und damit die Siegchance. Doch der Gast konnte diesen Angriff nicht in ein Tor ummünzen.

Gladbecks Fabian Neher scheitert mit dem letzten Freiwurf

Acht Sekunden waren noch auf der Uhr, als Thorben Mollenhauer seine Auszeit nahm. Der letzte Angriff der Hausherren blieb erfolglos - es gab aber noch einen letzten Freiwurf für Gladbeck. Fabian Neher schnappte sich den Ball und brachte ihn auch aufs Tor. Doch Schlussmann Maik Schroeder parierte den Schuss und rettete seiner Mannschaft damit einen verdienten Punkt, der im Kampf um den Klassenerhalt für Harsewinkel Gold wert sein könnte. Zur Erinnerung: Das Hinspiel hatte die TSG sogar gewonnen.

Dem VfL dagegen könnte der verlorene Zähler in der Endabrechnung fehlen, der Rückstand auf Spitzenreiter TSV GWD Minden II, der am Samstag, 3. Februar, die Gladbecker zum Oberliga-Topspiel empfängt, beträgt jetzt wieder zwei Punkte.

VfL Gladbeck: Spierau, Blömer (bei zwei Siebenmetern) - Sankalla (2), Winkelmann (1), Kalhöfer (5), Van Kampen (1), Dervisevic (1), Neher (4/1), Blißenbach (3), Kruth (1), Schulte-Lünzum, Rolf, Kroese (4).

Aufstellung, Torschützen des VfL Gladbeck und der Spielverlauf

Spielverlauf: 2:0 (2.), 3:2 (5.), 3:4 (9.), 6:6 (15.), 6:9 (18.), 9:9 (23.), 11:11 (29.), 12:12 (30.), 15:12 (34.), 17:14 (38.), 17:17 (42.), 20:17 (48.), 21:19 (52.), 21:22 (59.), 22:22 (59.).

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