Essen. Die ehemaligen Moskitos-Vorstände Uwe Stock, Ulrich Kopetzki und Holger Schulz erklären, wie es zu dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über den ESC Moskitos kam: Nach der Pfändung der Konten habe es keine Alternative gegeben.

„Alternativlos“ ist zum Unwort des Jahres 2010 gekürt worden, und Johannes Kolbeck sagt: „Zu Recht.“ Aber der Rechtsanwalt findet es im konkreten Fall angebracht: „Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über den ESC Moskitos war genau das: Alternativlos.“

Die ehemaligen Moskitos-Vorstände Uwe Stock, Ulrich Kopetzki und Holger Schulz haben geladen. Nicht, um schmutzige Wäsche zu waschen, so Ex-Schatzmeister Uwe Stock: „Wir hoffen aufrichtig, dass Joachim Herden es schafft. Wir hängen an den Moskitos.“ Eingeladen hätten sie, um deutlich zu machen, wie es zu dem Antrag am vergangenen Freitag kam und warum es keine andere Wahl gegeben habe. Johannes Kolbeck soll juristisch untermauern, was das Trio betont.

„Wir wollten diesen Insolvenzantrag nicht"

Uwe Stock: „Wir wollten diesen Insolvenzantrag nicht. Wir wollten nach der Konten-Pfändung am Donnerstag und der Tatsache, keine Einsicht mehr in die Vereinspost zu haben, einen juristischen Rat.“ Das Ergebnis: der Insolvenzantrag. „Das hat uns selbst überrascht. Aber es war dringend erforderlich und hat offensichtlich nun die Dinge in Gang gesetzt, die nötig sind, um den Verein in eine sichere Zukunft zu führen.“ Mitnichten sei es um Retourkutschen oder Grabenkämpfe gegangen.

Johannes Kolbeck schildert seine Sicht der Dinge: „Die Pfändung der Konten und damit die Zahlungsunfähigkeit haben den Insolvenzantrag dringend notwendig gemacht, um sich nicht des Verdachts der Insolvenzverschleppung auszusetzen. Immerhin ein Straftatbestand.“ Denn: Zu den ohnehin schon hohen Verbindlichkeiten wäre zu Beginn dieser Woche die fällige Umsatzsteuer gekommen. „Und es war nicht ersichtlich, dass die Mittel hierfür am Wochenende hätten aufgetrieben werden können.“ Auch die Ankündigungen seitens des Präsidenten Joachim Herden hätten sich als „nicht belastbar erwiesen“. Somit drohte eine Insolvenz von Amts wegen. „Mit enormen Folgen, übrigens für alle Vorstandsmitglieder“, so Kolbeck.

Niederlegungserklärung der Vorstandsmitglieder

Gepaart mit dem Antrag war die Niederlegungserklärung der Vorstandsmitglieder Stock, Kopetzki und Schulz. Kopetzki: „Joachim Herden hat uns deutlich gemacht, dass in seinen Augen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist. Das ist sein gutes Recht, wir haben daraus die Konsequenz gezogen. Wir hoffen, dass es mit den Moskitos weitergeht.“