Es war ganz schön was los in den letzten Tagen auf der Torhüter-Position des Eishockey-Oberligisten ESC Moskitos. Benjamin Finkenrath und Patrick Wegner gehörten eigentlich zum Inventar zwischen den Pfosten. Aber in Joachim Herden, Präsident des Clubs und ehemals Goalie beim DEG-Nachwuchs, tauchte gegen Königsborn (8:0) für 20 Minuten eine Nummer drei im Tor auf. Praktisch zeitgleich verpflichtete man mit Torsten Schmitt, Regionalliga-Meister-Fänger für die Moskitos, sogar eine Nummer vier.
Ganz entspannt blieb jedoch die Nummer eins Benjamin Finkenrath. Als „gelungene Aktion“ befand der 25-Jährige den Auftritt seines Präsidenten. „Die ganze Mannschaft hat ihn unterstützt, im Vorfeld und auch auf dem Eis. Und ein paar Dinger hat er richtig gut gehalten.“ Und der Goalie meint es durchaus ernst, wenn er seinem Boss anbietet: „Wenn er möchte, kann er das gerne noch einmal machen.“ Herden wird wahrscheinlich verzichten. „Ihm tat nachher wohl alles weh“, grinst Finkenrath. Da sind es also nur noch drei. Die Zukunft von Patrick Wegner liegt nach der Verpflichtung von Schmitt wohl bei den Junioren, so dass es wahrscheinlich doch wieder nur zwei Torhüter sind.
In Schmitt hat Finkenrath also einen „Meistermacher“ an die Seite gestellt bekommen. „Er hatte maßgeblichen Anteil am Finalsieg über Duisburg“, urteilte zumindest ESC-Trainer Jari Pasanen. Für Finkenrath kein Problem. Der Trainer müsse entscheiden wer spielt. Er selbst kann diese Entscheidung selbstbewusst abwarten: Finkenrath dürfte gesetzt sein. „Ich habe mich in Dortmund durchgesetzt und auch für die Moskitos bislang eine gute Saison gespielt“, findet er und steht mit dieser Meinung nicht alleine da.
Apropos Dortmund: Die Elche sind heute Abend zu Gast am Westbahnhof (20 Uhr) zum Spitzenspiel der Oberliga West: Zweiter gegen Erster. Ein besonderes Spiel für den Torhüter, der in der Vorsaison für den Revierrivalen „schnappte“. Es sind so einige, die heute auf ihren Ex-Verein treffen: Roman Weilert, Vitali Stähle und Antti Jussi Miettinen zum Beispiel. Jason Reese stand noch bis vor wenigen Wochen beim EHC unter Vertrag. „Das gibt einen zusätzlichen Schub.“ Den die Moskitos gut gebrauchen können. Denn für Finkenrath entscheidet sich, ob die Vorrunde eine gute war oder nicht, mit dem ersten Platz. „Den wollen wir erobern, entsprechend wichtig ist das Spiel.“
Derzeit trennen die Teams sechs Punkte – ein Sieg, und der ESC wäre auf Schlagdistanz. Ein Etappenziel. Finkenrath will mehr. „Sportlich hat die Mannschaft es schon dieser Saison drauf, den Sprung zu schaffen. Ob man das dann wahrnehmen kann, ist für mich nicht zu beurteilen.“ Aber Finkenrath könnte sich noch ein bisschen Zeit nehmen. Die Perspektiven seien jedenfalls seit dem Einstieg von „Joe“ Herden besser denn je: „Es muss auf absehbare Zeit in die Zweite Liga gehen. Und da wäre ich gerne dabei.“