Neuruhrorts Comeback-Könige stürmen ins Hallen-Halbfinale

Bochum. Am Finaltag hält der FC Neuruhrort die Wattenscheider Fahne hoch - nach bemerkenswerten Duellen mit Wilhelmshöhe, Weitmar und Phönix Bochum.

Acht Sekunden noch auf der Uhr, es steht 3:3 zwischen Neuruhrort und Bezirksligist SC Weitmar 45. Freistoß für die Wattenscheider. „Nicht alles auf Sieg“, sagt FCN-Coach Ziarna zu seinem Spieler - mit dem Ergebnis sichert sein Team sich die zwischenzeitliche Tabellenführung und gibt diese auch nicht mehr ab. „Da war aber jetzt mal richtig Stimmung drin“, atmet Ziarna durch.

+++ Hallenstadtmeisterschaft LIVE: Bei uns sehen Sie alle Spiele aus der Rundsporthalle - hier geht es zum Livestream +++

Der Anhang von Weitmar brachte rot-weiße Fahnen mit und sorgte für Stimmung aus der Kurve der Rundsporthalle hinter dem Tor. Und auch auf dem Platz war in Gruppe D richtig viel los, nur das bedeutunglose letzte Spiel Weitmar gegen Wilhelmshöhe war eindeutig (7:0).

Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Siegtor direkt vor der Schlusssirene

Schon das erste Spiel war packend: Gray Uzoma Emmanuel sorgte mit seinem 3:2-Tor gegen Wilhelmshöhe kurz vor der Schlusssirene für einen emotionalen Ausbruch. Ziarna sagte über sein Team: „Ich glaube, dass die Jungs so heiß sind, kommt von allein. Wir haben so lange verkackt, dass der Erfolgshunger inzwischen sehr groß ist.“

Der Trainer sollte Recht behalten. Im letzten Gruppenspiel gegen Phönix Bochum gewannen die Wattenscheider mit 3:1 – Gruppensieg. Bemerkenswert: in jedem Spiel lag der FCN zurück und kam zurück. Ziarnas Team krönte sich damit zu den Comeback-Königen. „Wir hatten gestern eineinhalb Stunden Teamsitzung, und ich weiß nicht, wie oft gestern die Worte Zusammenhalt und Teamgeist fielen. Das kann auch oft in leeren Worten enden, aber heute haben wir gezeigt, dass es keine leeren Worte waren“, erzählt Ziarna stolz.

FCN weiß Wattenscheid hinter sich und will Wiemelhausen ärgern

Nun stehen sie im Halbfinale. „Wir sind Wattenscheid. Das ist die Ansage“, sagte Ziarna unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Weil Günnigfeld in der Vorrunde scheiterte, ist Neuruhrort der einzige Wattenscheider Klub, der im Halbfinale und damit unter den vier besten Teams des Sparkassen Masters Bochum steht.

Großer Jubel: Rene Ziarna steht mit dem FCN im Halbfinale des Sparkassen Masters Bochum. © FUNKE Foto Services | Michael Schwalm

„Mein Wunsch wäre eigentlich gewesen, dass der VfB Günnigfeld auch weiterkommt und wir morgen zweimal Bochum gegen Wattenscheid haben, aber dann müssen wir die Wattenscheider Flagge halt hochhalten. Schauen wir mal, wen wir morgen ärgern können.“

Phönix und Weitmar nehmen das Positive mit

Tristesse herrschte währenddessen beim SV Phönix Bochum, der sich teuer verkaufte. „Ich denke, dass wir in unserer Gruppe mit Neuruhrort und Weitmar 45 zwei Bezirksligisten gut Paroli geboten haben. Wir hatten heute eine Menge Spaß und ich denke, dass uns das auch in der Rückrunde beflügeln wird“, meinte Marcus Himmerich, Trainer des Kreisliga-Herbstmeisters.

Kampf an der Bande: SuS WIlhelmshöhe gegen SC Weitmar bei der Bochumer Hallenstadtmeisterschaft. © FUNKE Foto Services | Michael Schwalm

Tom Noack, Neu-Coach von Bezirksliga-Aufstiegsaspirant SC Weitmar 45, sagte nach dem Aus: „Dass wir eine junge Mannschaft haben die Fehler macht, weiß ich, aber dass jeder Fehler von uns so knallhart bestraft wird, ist schon bitter.“ Im letzten Gruppenspiel des Abends gewann Noacks Mannschaft mit 7:0 gegen den Gruppenletzten SuS Wilhelmshöhe. „Man hat gesehen, dass die Jungs Fußball spielen können. Das war ein versöhnlicher Abschluss. Wir wollen jetzt draußen auf dem Feld Richtung Aufstieg angreifen.“

Für Neuruhrort wird es direkt Samstag wieder ernst: Im Halbfinale wartet Titelverteidiger Wiemelhausen.