Bochum. Der Wattenscheider Bezirksligist sorgte für die Sensation der Bochumer Hallenstadtmeisterschaft. Ein Blick hinter die Kulissen des Vizemeisters.
Für zwei Minuten herrscht Stille in der Kabine des FC Neuruhrort, nur im Hintergrund wummert die Tormusik durch die Wände. Das erste Halbfinale läuft schon, gleich geht es für den FCN raus aufs Parkett: Dort wartet Concordia Wiemelhausen, Titelverteidiger und Topfavorit auf den Bochumer Hallenstadtmeistertitel.
Trainer René Ziarna holt kurz Luft und beginnt: „Durch den Einzug ins Halbfinale haben wir gestern eine Wundertüte bekommen. Die Frage ist nur: Was ist drin? Holt euch gegen Wiemelhausen, das, was ihr wollt, und macht die Wundertüte auf. Viel Spaß dabei, haut sie weg.“ Dann wird es in der Kabine laut - und es geht raus.
Der Weg dorthin war lang. Vom gefeierten Vorrunden-Held Heiko Langenfeld über die Comebacks in der Gruppenphase am Freitagabend. René Ziarnas Team verkaufte sich teuer, war nicht kaputtzukriegen.
Hallenstadtmeisterschaft Bochum: Neuruhrort sorgt für die Überraschung des Turniers
Am Freitag in der Rundsporthalle lag der FCN in allen drei Gruppenspielen gegen Wilhelmshöhe, Weitmar 45 und Phönix Bochum zurück. Die Mannschaft bewies mentale Stärke, mit sieben Punkten ging es als Gruppensieger weiter. „Spaß, Zusammenhalt, Gemeinschaft“, hatte Ziarna seinem Team in der Mannschaftssitzung vor der Endrunde auf die Tafel geschrieben. Der Dreiklang wirkte.
Im Halbfinale am Samstag öffnete das Team die von Ziarna angesprochen „Wundertüte“, schlug Westfalenligist Concordia Wiemelhausen sensationell mit 3:2 und warf damit den Titelverteidiger und Topfavoriten aus dem Turnier. „Das Gefühl ist mega geil. Ich bin jetzt 32 und habe das erste Mal ein Halbfinale in der Halle miterlebt. Mit den Jungs ins Finale einzuziehen ist Wahnsinn. Wir sind absolut motiviert fürs Finale“, sagte FCN-Stürmer Tobias Sassenroth kurz nach dem Triumph über Wiemelhausen.
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Im Finale ist die DJK TuS Hordel zu stark - Neuruhrort wird Vize
Dort war die DJK TuS Hordel dann doch stärker, Neuruhrort verlor 0:2. Kurz nach der Sirene war die Enttäuschung groß, aber der Stolz überwog: „Natürlich ist es schade. Wir hätten gerne den Sieg mitgenommen, aber ich bin übertrieben stolz, dass wir zweiter geworden sind. Ich glaube, damit hat niemand gerechnet“, sagte Kapitän Dominik Dahn.
Sassenroth sah das ähnlich: „Klar ist es maximal frustrierend, aber Hordel ist eine starke Mannschaft. Die Art und Weise war okay. Alle haben gekämpft, was es sogar noch bitterer macht. Ich bin aber unfassbar stolz auf das Team, wie wir uns nach der schwierigen Hinrunde gefunden haben. Ich denke, heute sind wir Meister der Herzen.“