Bochum. Beim Vorrundenturnier der Hallenstadtmeisterschaft regiert der TuS Harpen - und dadurch auch die Langeweile. Einmal aber wird es packend.

Yannik Eversberg musste selber lachen - nach einer wunderschönen Direkt-Kombination schoss der Spieler des TuS Harpen ganz frei weit übers Tor. Ärgern musste er sich nicht - es wäre das 10:0 gewesen im Spiel gegen Union Bergen. Und es war fast das einzige, was für den Bezirksliga-Spitzenreiter nicht klappte am Samstag bei der Vorrunde der Bochumer Hallenstadtmeisterschaft. Die Harpener sicherten sich souverän das Ticket für die Rundsporthalle und bauten ihre Siegesserie beim Vorrundenturnier Nord aus.

Auch bei der zweiten Auflage des Turniers nach der Corona-Pandemie gaben die Harpener keinen einzigen Punkt ab, machten im Schnitt mehr als acht Tore pro Spiel. Erstes Opfer war Blau-Weiß Grümerbaum, der 0:10 unter die Räder kam. Blau-Weiß-Trainer Timo Nickel meinte anerkennend: „Harpen ist schon richtig gut. Die haben Spielverständnis, spielen einen guten Ball, sind alle jung und motiviert.“ TuS-Trainer Björn Lübbehusen war froh über die souveräne Vorstellung: „Wir wussten, dass wir gegen Grümerbaum gut reinkommen mussten.“ Zu meckern gab es wenig nach diesem dominanten Auftritt - außer fehlende Spannung.

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Knackpunkt war dann schon das zweite Spiel gegen Hiltrop: Vasile Magearu und Majed Ismael machten das frühe 1:0 und zwischenzeitliche 2:2 für Hiltrop. „Wir waren zwölf oder dreizehn Minuten auf Augenhöhe, da war richtig Feuer drin“, meinte Hiltrop-Trainer Dennis Kramp. Mit zwei späten Toren gewann Harpen aber auch das zweite Spiel und ließ dann noch ein 9:1 gegen Gerthe, sowie 9:0-Erfolge gegen Vorwärts Kornharpen und Union Bergen folgen, auch wenn sich insbesondere die Kornharpener als C-Ligist bis zum Schluss in jeden Ball warfen.

Grümerbaum sicherte sich mit einer mit einigen Spielern aus der Zweiten verstärkten Tuppe immerhin Platz zwei, gewann die restlichen vier Spiele. Hiltrop konnte weniger zufrieden sein. „Nach dem Spiel gegen Harpen war die Luft raus“, meinte Kramp. Das galt allerdings ein wenig für das ganze Turnier. Da der Norden als kleinster Bezirk nur einen Platz am Endrunden-Wochenende bekommt, Harpen auf der anderen Seite so dominierte, ging es um wenig. Und Überraschungen gab es auch kaum, hinter Harpen reihten sich die A-Ligisten Grümerbaum, Gerthe, Hiltrop, dann Bergen (B-Liga) und Kornharpen nacheinander ein.

TuS Harpen tritt am Freitag in der Rundsporthalle an

Harpens Torwart Ben Zöllner stürmt hier gegen Hiltrop nach vorne - er trug sich auch in die Torschützenliste ein.
Harpens Torwart Ben Zöllner stürmt hier gegen Hiltrop nach vorne - er trug sich auch in die Torschützenliste ein. © Funke Foto Services | Vladimir Wegener

Ob ein anderer Modus hilft, etwa mit K.O.-Spielen und Finale wie im Bezirk Süd/Südwest oder Wattenscheid? Björn Lübbehusen schlägt das vor, um das Turnier attraktiver und spannender zu gestalten - so sorgte die Harpener Dominanz für Langeweile. Angeführt von Toptorschütze Rinim Haliti schoss sich der TuS mit 41:3 Toren für nächste Woche warm.

Was in der Rundsporthalle drin ist, findet Björn Lübbehusen aufgrund des neuen Modus aber schwierig zu sagen. „Aus den Vierergruppen kommt ja nur der Sieger direkt ins Halbfinale. Wenn man dann Wiemelhausen und Hordel oder so zieht, wird es schwer. Auf jeden Fall freuen sich die Jungs richtig, wieder dabei zu sein.“

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