Bochum. 15 Kandidatinnen und Kandidaten sind von der Sportjugend Bochum als Gesichter des jungen Ehrenamtes nominiert. Hier stellen sie sich vor.
Für ihr Studium hatte Julie Schröer Bochum eigentlich verlassen. Seit rund zwei Jahren studiert die 21-Jährige in Göttingen. Ein Grund, um ihr Ehrenamt beim Linden-Dahlhauser Kanu Club aufzugeben, war dies für die Hobbyfotografin allerdings nicht. Im Interview verrät sie, wie sie es schafft, ihre Trainingsgruppe trotz 200 Kilometern Entfernung weiter zu betreuen.
Wie sieht dein Ehrenamt im Verein aus?
Ich betreue seit 1,5 Jahren die sozialen Medien und die Homepage des Vereins. Im Mai 2021 wurde die Stand up Paddel-Trainingsgruppe ins Leben gerufen, in der ich seitdem als Trainerin tätig bin. Dieses Jahr wurde ich zudem zur stellvertretenden Jugendwartin gewählt. Meine Aufgabe als stellv. Jugendwartin ist es, unsere Jugendwartin in der Ideenfindung und Organisation sämtlicher Ausflüge und Aktionen zu unterstützen. Außerdem bin ich für die Kinder und Jugendlichen unseres Vereins eine der Ansprechpartnerinnen. Auf den öffentlichen Plattformen des Vereins versuche ich Erfolge und Erlebnisse unserer Sportler darzustellen und Aktionen zu bewerben. Über Instagram und Facebook geben wir einen Einblick in das Vereinsleben, Trainingstage und vieles weitere.
Du studierst in Göttingen. Wie lässt sich das mit deinem Ehrenamt in Bochum vereinbaren. Wie löst du das „Problem“, dass du nicht immer vor Ort sein kannst?
Als ich mein Studium in Göttingen begann, startete zeitgleich auch das erste Online-Semester aufgrund der Pandemie. In dieser Zeit war ich viel in Bochum und konnte das Training, Ausflüge etc. ganz normal begleiten. Seitdem die Uni wieder in Präsenz stattfindet, versuche ich dennoch zu Wettkämpfen, Sondertrainingseinheiten oder bestimmten Aktionen anwesend zu sein. Außerdem habe ich damit angefangen, ein digitales Training zu erstellen, damit die Jugendlichen auch zuhause ohne Anwesenheit eines Trainers aktiv sein können. Die Betreuung dessen führe ich über WhatsApp. Die sozialen Medien und die Homepage zu führen, stellten das geringste Problem dar. Diese Tätigkeit kann ich mit 200 km Entfernung problemlos mithilfe von Telefonaten und Nachrichten ausüben.
Hast du schonmal darüber nachgedacht, dein Ehrenamt deswegen aufzugeben? Was hat dich dazu bewogen, trotz Zeitstress weiterzumachen?
Ich habe tatsächlich noch nie darüber nachgedacht mein Ehrenamt ganz aufzugeben. In der Zeit, in der ich bereits in diesem Amt tätig bin, habe ich Spaß daran gefunden, die Texte und Fotos für die öffentlichen Plattformen zu formulieren und beizusteuern. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat mich dazu gebracht, neue Trainingspläne und digitale Trainingseinheiten zu entwickeln. Gerade auch während der Coronazeit, wo gemeinsamer Sport auf dem Vereinsgelände nicht immer möglich war, war es umso wichtiger, dass wir digital etwas anzubieten haben und die Kinder weiterhin tätig bleiben konnten. Besonders die jüngeren Mitglieder des Vereins werden von den modernen Möglichkeiten motiviert und gefördert. Grundsätzlich denke ich, dass mehr junge Menschen das Vereinsleben mitgestalten sollten. Durch junge Menschen werden Vereine für Kinder und Jugendliche attraktiver gestaltet. Vereinsleben ist ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung vieler Kinder, die in diesen Vereinen zu jungen Erwachsenen werden. Der Altersdurchschnitt der Menschen im Ehrenamt sollte in Zukunft niedriger werden.
Julie Schröer im Video:
Junges Ehrenamt – die Nominierten
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