Gelsenkirchen. Einige Profis, wie etwa Sebastian Polter oder Jordan Larsson, blieben deutlich hinter den Erwartungen. Aber es gibt auch positive Überraschungen.
Bundesliga-Neuling FC Schalke 04 überwintert als Tabellenletzter. Einige Hinrunden-Auftritte, wie das 1:6 gegen Union Berlin oder das Kollektiv-Versagen beim 0:4 in Leverkusen waren desolat. Lichtblicke gab es beim 3:1 über den VfL Bochum oder beim 1:0 gegen den FSV Mainz 05. Beim Notenschnitt liegt Schlussmann Alexander Schwolow trotz einiger Patzer zu Saisonbeginn vorne.
Alexander Schwolow (15 bewertete Einsätze/Notenschnitt 3,53). Für die Hertha-Leihgabe lief es im Schalker Kasten zu Saisonbeginn schwierig. Beim 2:2 gegen Mönchengladbach leistete er sich einen dicken Schnitzer. Zudem patzte er ausgerechnet beim Duell mit den Berlinern und musste sich die 1:2-Pleite zumindest teilweise mitankreiden. Beim 0:0 in Wolfsburg hielt der Torhüter dafür ebenso stark wie beim Revier-Kracher in Dortmund (0:1).
Schalke-Noten: Yoshida brauchte Anlaufzeit, Krauß überzeugt
Maya Yoshida (15/4,3): Der japanische WM-Teilnehmer hatte bei den Königsblauen erhebliche Anlaufschwierigkeiten. War beim Sechserpack gegen Union gleich doppelt in der Fehler-Verlosung. In mehreren Partien wurden seine Schnelligkeitsdefizite sichtbar. Erst kurz vor der WM-Pause wirkte er stabiler und sicherer in der Verteidigung.
Tom Krauß (15/3,6): Der laufstarke Mittelfeldspieler hat sich mit beherzten Auftritten schon früh in die Herzen der S04-Fans gespielt und zählt zu den absolut positiven Überraschungen. Beim 2:3 gegen Augsburg gelang ihm sein erstes Saisontor. Im September wurde er zudem zum „Bundesliga-Rookie des Monats“ gewählt.
Marius Bülter (14/3,6): Setzte gleich im ersten Saisonspiel gegen den 1. FC Köln (1:3) ein Zeichen und traf für Schalke per Kopf. Der Offensivmann bringt seine Energie auch in der Bundesliga ein und ist meistens ein belebendes Element.
Teroddes Elfmeter bleiben in Erinnerung – aber er macht auch Tore
Simon Terodde (13/4,15): An das Spiel in Wolfsburg (0:0), bei dem der Routinier gleich zwei Elfmeter versemmelte, wird er zum Jahresausklang sicherlich noch einmal zurückdenken. Der Knipser bewies aber mit seinen Toren gegen Stuttgart und Augsburg, dass er auch im Oberhaus treffen kann. Beim 0:2 gegen Freiburg saß Terodde wegen einer Leistungsdelle nur auf der Bank.
Cedric Brunner (12/4,23): Der ehemalige Bielefelder wirft kämpferisch zwar alles in die Waagschale, ist aber in der Vorwärtsbewegung sehr zurückhaltend. Bisher keine Bereicherung.
Drexler mit Horror-Start – Trainer Reis schätzt ihn
Dominick Drexler (11/4,04): Der Saisonauftakt lief für den Routinier alles andere als wunschgemäß: Nach einem Tritt in die Wade von Jonas Hector kassierte Drexler die Rote Karte. Neu-Trainer Thomas Reis schätzt „Domme“ als erfahrenen Spieler, der das Team mitreißen kann. In der Rückrunde ist leistungsmäßig noch Luft nach oben.
Tobias Mohr (10/4,05): Der Sprung vom Zweitligisten FC Heidenheim in die Bundesliga ist groß. Das musste der Standard-Spezi unter anderem beim Duell mit Werder Bremen feststellen, als er sich vor dem 0:1 von Weiser übel düpieren ließ. Beim 3:1 gegen Bochum zeigte sich Mohr von seiner besten Seite und durfte sich zwei Torbeteiligungen ans Revers heften.
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Thomas Ouwejan (10/3,8): Der Holländer konnte seine Standard-Stärke nur selten einbringen, kam nur zu einer Torvorlage und hatte einige Probleme, sich an das höhere Tempo in der Bundesliga zu gewöhnen. Beim 0:2 gegen Freiburg verletzte sich der Linksfuß am Innenband des linken Knies und kann erst im neuen Jahr wieder eingreifen.
Kral ist unverzichtbar – Matriciani verdient sich den Applaus
Alex Král (9/3,55): Zunächst suchte er bei den Königsblauen sowohl Form als auch die richtige Position. Unter Neu-Coach Thomas Reis blühte der Tscheche auf und bildete zusammen mit Tom Krauß ein gut harmonierendes Mittelfeld-Duo. Die Spartak-Leihgabe ist in der Form der vergangenen Wochen vor der Winterpause im Kampf gegen den Abstieg ein unverzichtbare Korsettstange für Schalke.
Henning Matriciani (8/4,25): Kam in den letzten fünf Bundesliga-Partien von Beginn an zum Einsatz und verbindet Herz, Leidenschaft, Antrittsschnelligkeit und Einsatzfreude. In einigen Duellen musste er zwangsläufig noch etwas Lehrgeld zahlen, aber seine starke Leistung beim 1:0 über Mainz wurde mit tosendem Applaus von den Tribünen honoriert.
Florian Flick (7/4,0): Zeigte in den beiden Ruhrpott-Duellen gegen Bochum und Dortmund ansprechende Leistungen im defensiven Mittelfeld, konnte sich aber unter dem Strich nicht in der Bundesliga durchsetzen. Ist jetzt an Nürnberg verliehen.
Jordan Larsson (6/4,16): Eine Enttäuschung. Der Schwede war bei seinen drei Startelf-Einsätzen unter dem ehemaligen Coach Frank Kramer nicht in der Lage, der Offensive Schwung zu verleihen. Auch als Joker brachte er viel zu selten sein Tempo ein.
Rodrigo Zalazar (6/4,16): Der technisch versierte Antreiber hat schwierige Monate hinter sich. Gute und schwache Auftritte wechselten sich ab. Fiel mit einem Mittelfußbruch wochenlang aus.
Florent Mollet (5/3,5): Der Franzose kam ohne Deutsch- oder Englisch-Kenntnisse nach Gelsenkirchen – und dementsprechend spät auf Touren. Dann zeigte der ehemalige Metzer aber, was er als Mittelfeldspieler drauf hat. Auch als Standard-Schütze soll er in der zweiten Halbserie ein wichtiger Faktor werden.
Sebastian Polter (5/5,0): Traf zwar gegen Ex-Klub Bochum, aber das war es auch schon. Von ihm gingen bei seinen Einsätzen weder Wucht noch Torgefahr aus. Ist überhaupt nicht auf Schalke angekommen und muss viel tun, um den Flop-Stempel abzulegen.
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Kenan Karaman (5/4,1): Scheint unter Thomas Reis seine Rolle zu finden und konnte bei seinen Einsätzen durchaus einige Akzente setzen.
Außerdem kamen bei Schalke zu benoteten Einsätzen: Sepp van den Berg (4/4,25), Malick Thiaw (3/4,16), Memo Aydin (3/4,33), Danny Latza (3/4,5), Leo Greiml (2/4,33), Marcin Kaminski (1/5,0), Kerim Çalhanoğlu (1/4,5).