Gelsenkirchen/Bochum/Dortmund. Schalke 04 steht in der Bundesliga auf dem letzten Platz. Doch in einem anderen Ranking landet S04 sogar vor Leipzig - aber hinter dem BVB.

Seit dieser Saison sind die Fans endgültig und ohne Beschränkungen zurück in den Stadien der Fußball-Bundesliga. Lange wurde gerätselt, ob das Interesse der Anhänger an einem Stadionbesuch nach der Corona-Pandemie zurückkehren wird. Nach 15 von 34 Spieltagen zeigen die Zuschauerzahlen der Erstliga-Spiele, die der Kicker sich genauer angeschaut hat, dass das Fan-Aufkommen – vor allem in den großen Stadien – noch immer hoch ist.

BVB lockt die meisten Fans zu Bundesliga-Spielen

Jedoch schaffte es nur ein Bundesliga-Klub, bei jedem seiner bisher sieben Heimspiele Vollauslastung zu erreichen: Rekordmeister und Tabellenführer Bayern München. 75.000 Zuschauer fasst die Allianz Arena – jedes Bundesliga-Spiel in München war bislang in dieser Saison ausverkauft.

Die meisten Zuschauer lockte jedoch ein anderer Topklub ins Stadion: Borussia Dortmund steht an der Spitze des Rankings. In den Signal Iduna Park des BVB kamen zu den sieben Heimspielen im Schnitt 81.032 Anhängerinnen und Anhänger – bei 81.365 Besuchern ist das Stadion ausverkauft. Sie alle kamen, um Stars wie Jude Bellingham wirbeln zu sehen. Zudem gab es zwei Derby-Siege zu feiern – ein 1:0 gegen Schalke 04 und ein 3:0 gegen den VfL Bochum.

Youssoufa Moukoko gab den BVB-Fans im Dortmunder Stadion, was sie sehen wollten: Das Tor zum 1:0, das den Derbysieg gegen Schalke bedeutete.
Youssoufa Moukoko gab den BVB-Fans im Dortmunder Stadion, was sie sehen wollten: Das Tor zum 1:0, das den Derbysieg gegen Schalke bedeutete. © afp

VfL Bochum vor den eigenen Fans am stärksten

Dem VfL Bochum war zuvor der Klassenerhalt gelungen, nachdem er zur Saison 2021/22 den Aufstieg aus der 2. Bundesliga geschafft hatte. In seinem zweiten Erstligajahr in Folge landet der VfL mit durchschnittlich 25.417 Zuschauern in sieben Heimspielen zwar auf dem drittletzten Platz im Zuschauer-Ranking der 18 Bundesligisten.

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Das Ruhrstadion fasst jedoch ohnehin nur 27.599 Zuschauer – Wetter und Abstiegskampf können als weitere mutmaßliche Gründe angeführt werden. Immerhin: Zu Hause ist der VfL am stärksten – von sieben Heimspielen wurden drei gewonnen, einmal gab es zudem ein Unentschieden. Von den acht Auswärtspartien gingen indes sieben verloren, nur ein Sieg steht zu Buche.

Der VfL Bochum jubelt mit seinen Fans: Vor heimischer Kulisse gelang ein 2:1-Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter Union Berlin.
Der VfL Bochum jubelt mit seinen Fans: Vor heimischer Kulisse gelang ein 2:1-Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter Union Berlin. © afp

Hinter Bochum landeten im Ranking nur die TSG Hoffenheim mit durchschnittlich 21.907 Zuschauern (30.150 jeweils möglich) in acht Heimspielen und Union Berlin mit durchschnittlich 21.819 Besuchern (22.012) in sieben Heimspielen.

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Für einen starken Wert sorgt der FC Schalke 04. Der Revierklub nahm die Euphorie nach dem direkten Wiederaufstieg mit in die erste Liga – und in sein Stadion. Im Durchschnitt kamen in den acht Bundesliga-Heimspielen 61.005 Zuschauer – bei 62.271 Besuchern ist die Veltins Arena ausverkauft. Einen echten Heimvorteil gab es für Schalke trotz lautstarker Unterstützung von den Rängen bisher jedoch nicht. Zwei Heimsiegen – unter anderem das 3:1 im Derby gegen VfL Bochum – stehen neben einem Remis fünf Niederlagen in der Arena gegenüber.

Schalke landet noch vor einigen Topklubs der Bundesliga

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Die Treue halten die Fans ihrem Klub jedoch offensichtlich auch in schweren Zeiten: Aufsteiger Schalke belegt im Bundesliga-Ranking Platz drei hinter Bayern und dem BVB – noch vor ambitionierten Vereinen wie RB Leipzig (durchschnittlich 44.314 Zuschauer in sieben Heimspielen bei möglicher Kapazität von 47.069), Bayer Leverkusen (durchschnittlich 27.904 Zuschauer in acht Heimspielen bei möglicher Kapazität von 30.210) oder gar Möchtegern-Big-City-Klub Hertha BSC. Die Hauptstädter – aktuell Tabellenfünfzehnte – kamen in acht Heimspielen im Schnitt auf 53.159 Zuschauer.

Das bedeutet im Ranking der absoluten Zahlen zwar Platz vier aller Bundesligisten. Allerdings: Voll ausgelastet wäre das Olympiastadion erst bei 74.475 Besuchern. Ausverkauft war nur die Partie gegen Meister Bayern München, die mit 2:3 verloren ging.