Gelsenkirchen. . Nicht alle Profis konnten in den ersten Wochen unter Thomas Reis punkten. Zwei Routiniers gehören zu den Verlierern auf Schalke.
Neuer Trainer – neue Chance. Das dürften sich die Profis des FC Schalke 04 gedacht haben, als Thomas Reis die Mannschaft Ende Oktober übernommen hat. Speziell für Spieler, die unter Ex-Trainer Frank Kramer kaum oder gar nicht zum Einsatz gekommen waren, war der Trainerwechsel ein Hoffnungsschimmer. Nach den ersten Wochen unter dem 49 Jahre alten Reis ist allerdings klar: Die Hoffnung einiger Routiniers haben sich nicht erfüllt – denn es gibt schon erste Verlierer unter dem neuen Coach.
Schalkes Kapitän Danny Latza: Nur 42 Minuten unter Reis
Exemplarisch dafür steht Danny Latza. Nach einer Seuchen-Saison 2021/22, in der der zentrale Mittelfeldspieler immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde, ist er in der laufenden Spielzeit endlich fit. Dass Frank Kramer den gebürtigen Gelsenkirchener im Sommer als Kapitän bestätigte, machte Hoffnung, dass Latza in der Bundesliga eine gute Rolle spielen konnte – doch es kam anders. Nur einmal schaffte es der 32-Jährige unter Kramer in die Startelf. In der Zentrale hatten Tom Krauß (21), Alex Kral (24) und Florian Flick (23) die Nase vorn.
Und an der Reservistenrolle änderte für Latza auch der Trainerwechsel nichts. Lediglich 42 Minuten durfte der Kapitän unter Reis in der Bundesliga ran (drei Einwechslungen). Ändern wird sich das wohl auch in der Rückrunde nicht, denn die jüngere Konkurrenz hat Latza auf Schalke den Rang abgelaufen.
Schalke-Urgestein Ralf Fährmann im Tor ohne Chance
Auch Ralf Fährmann trägt Schalke im Herzen – doch wie Kapitän Latza blieb dem 34 Jahre alten Torwart in der Hinrunde nur die Rolle als Reservist. Hinter Stammkeeper Alexander Schwolow ist er lediglich die Nummer zwei. Und das, obwohl die Leihgabe von Hertha BSC alles andere als eine gute Saison spielt.
Dass Fährmann selbst den schwächelnden Konkurrenten nicht verdrängen kann, ist vielsagend. Weder Frank Kramer noch Thomas Reis gaben dem Ur-Schalker eine Chance im Bundesligator. Und an der Rollenverteilung im Tor soll sich bei Tabellenletzten auch in der Rückrunde nichts ändern. Trotz großer Verdienste für S04 (200 Bundesligaspiele für Königsblau) scheint die Zeit von Fährmann auf Schalke vorbei zu sein. Noch allerdings steht er bis 2025 unter Vertrag.
Jordan Larsson ist noch nicht auf Schalke angekommen
Die Schalker sind sich einig, dass der Mannschaft in der Hinrunde vor allem eines gefehlt hat: Tempo. Gerade auf den offensiven Flügelpositionen fehlte es den Königsblauen an der nötigen Topspeed, um den Gegenspielern auch mal davonzulaufen. In Jordan Larsson hat Schalke eigentlich einen Spieler im Kader, der genau diese Fähigkeit mitbringt. Aber: Bislang hat der Sohn der schwedischen Fußball-Ikone Henrik Larsson noch nicht gezündet.
Während Jordan Larsson unter Frank Kramer immerhin auf drei Einsätze in der Startelf kam, wurde er unter Reis nur zweimal eingewechselt – und sowohl in Bremen (1:2) als auch gegen den FC Bayern (0:2) spielte der Schwede komplett unauffällig. Auch, weil Larsson nicht überzeugen kann, wünscht sich Trainer Thomas Reis Verstärkungen für die offensiven Flügelpositionen.
Florian Flick spielt unter Thomas Reis keine Rolle
Noch keine einzige Minute durfte Florian Flick unter dem neuen Trainer Thomas Reis spielen. Im zentralen Mittelfeld sind die Qualitäten des 22-Jährigen derzeit nicht gefragt. Alex Kral, Tom Krauß und auch Danny Latza haben in der Mitte die Nase vorn – wohl, weil sie besser zum Reis-Fußball passen, in dem Aggressivität und Zweikampfstärke eine große Rolle spielen. Beides zählt nicht zu den großen Stärken von Flick, der eher mit Laufstärke und Stellungsspiel punkten kann.
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Genau das schätzte Ex-Coach Kramer an Flick. Nicht umsonst schaffte er es zu Saisonbeginn fünfmal in die Startformation. Aber: Nach seiner schwachen Leistung beim 0:4 in Leverkusen entzog selbst Kramer dem 22-Jährigen das Vertrauen. Auch in der Rückrunde dürfte es für den Mittelfeldmann schwierig werden, auf Einsatzzeit zu kommen.