Gelsenkirchen. Paderborn-Trainer Steffen Baumgart wird zum 1. FC Köln wechseln. Er wurde auch mit Schalke in Verbindung gebracht. Ein Faktencheck.

Steffen Baumgart (49) war in der komfortablen Situation, sich seinen neuen Arbeitgeber aussuchen zu dürfen. Entschieden hat sich der scheidende Trainer des Fußball-Zweitligisten SC Paderborn für den 1. FC Köln. Der abstiegsbedrohte Bundesligist hat am Dienstag mitgeteilt, dass Baumgart zum 1. Juli die Nachfolge von Friedhelm Funkel antritt, der absprachegemäß aufhört. Baumgart, der den SC Paderborn aus der 3. Liga zwischenzeitlich ins Oberhaus geführt hatte, erhält beim FC einen ligaunabhängigen Vertrag bis 2023.

Wie der "Express" berichtet, soll auch der FC Schalke 04 im Rennen um den Ex-Profi gewesen sein. Demnach wollten die Königsblauen den 49-Jährigen "mit aller Macht" verpflichten. Auf Nachfrage dieser Redaktion hatte der Bundesliga-Absteiger dies aber klar dementiert: "Es bleibt dabei, dass wir die feste Absicht haben, mit Dimitrios Grammozis in die neue Saison zu gehen", lautete die offizielle Antwort der Schalker.

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Schalke-Bilanz von Grammozis ist ernüchternd

Klar ist jedoch, dass seit einigen Tagen wieder eine Trainerdiskussion auf Schalke ausgebrochen ist. Dazu hatte auch Sportvorstand Peter Knäbel mit seinem TV-Auftritt bei Sky 90 beigetragen. Nach der enttäuschenden 2:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim wählte Knäbel eine vorsichtigere Formulierung, als er auf die Zukunft von Trainer Grammozis angesprochen wurde: "Er ist ein hervorragender Fachmann und Trainer. In der Gesamtbetrachtung ist das Resultat so, dass wir die feste Absicht haben, mit Dimitrios in die neue Saison zu haben." Zuvor hatte der Schalker Sportchef stets betont, dass Grammozis "definitiv" über die Saison hinaus im Amt bleiben werde.

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Knäbel ist nicht entgangen, dass die sportliche Entwicklung weiterhin nicht stimmt. Die Bilanz von Grammozis auf Schalke ist ernüchternd: ein Sieg, ein Unentschieden, sechs Niederlagen, 4:19 Tore. Verliert Schalke auch die drei verbleibenden Bundesligaspiele in dieser Saison, könnte die Lage tatsächlich neu bewertet werden.

Gespräche mit Steffen Baumgart hat Schalke nach Informationen dieser Redaktion deshalb aber nicht geführt. Der Erfolgstrainer aus Paderborn hätte mit seiner emotionalen und leidenschaftlichen Art durchaus nach Gelesenkirchen gepasst. Zudem hat er bereits den Nachweis erbracht, dass er eine Mannschaft in die Bundesliga führen kann. Ganz entgangen sind Baumgarts Erfolge Schalke aber nicht. Ende Februar wurde der Name Baumgart im Schalker Aufsichtsrat diskutiert.