Gelsenkirchen. Fans und Mitglieder reagieren äußerst unterschiedlich auf die Kandidaten-Aufstellung durch den Wahlausschuss. Der Rangnick-Knall hallt nach.
Professor Uli Paetzel nahm die Sache sportlich. Der 49-Jährige, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband und als leidenschaftlicher Anhänger des FC Schalke 04 einer der Köpfe der Gruppe „Tradition und Zukunft“, kommentierte seine erfolglose Bewerbung um eine Kandidatur für den Aufsichtsrat des Vereins bei Twitter so: „Gerne hätte ich meine Erfahrung eingebracht und gemeinsam für einen Neubeginn gekämpft. Der Wahlausschuss hat anders entschieden. So sind die Spielregeln, das akzeptiere ich.“ Allen Kandidaten wünschte Paetzel „einen fairen Wettkampf“.
Die Nominierung von zehn Bewerbern für die Wahl von fünf Aufsichtsratsmitgliedern bei der Mitgliederversammlung am 13. Juni hat auf Schalke hohe Wellen geschlagen. Denn es fehlen prominente Namen: Der langjährige Finanzchef Peter Peters fiel bei der Begutachtung durch den Wahlausschuss ebenso durch wie der frühere Profi Hans Sarpei. Doch vor allem die Ausbootung von Professor Uli Paetzel und seinem Mitstreiter Frank Haberzettel aus der Gruppe, die ohne Legitimation von offizieller Vereinsseite Kontakt zu Ralf Rangnick aufgenommen hatte, um ihn als Sportvorstand nach Schalke zu locken, sorgte in den Sozialen Netzwerken für kontroverse Diskussionen.
Die Mitglieder der Schalker Gruppe „Tradition und Zukunft“ sind draußen
Die Tatsache, dass drei zugelassene Kandidaten bereits dem aktuellen Aufsichtsrat angehören und sich auch der nach dem Theater um Rangnick und seiner Kooperation mit der Gruppe „Tradition und Zukunft“ aus dem Aufsichtsrat zurückgetretene Professor Stefan Gesenhues wieder zur Wahl stellen darf, brachte dem Wahlausschuss die Kritik ein, das Motto „Weiter so“ gepflegt zu haben. Indem Paetzel und Haberzettel von der Liste gestrichen wurden, sei den Mitgliedern die Möglichkeit genommen worden, Kandidaten zu wählen, die von aktuellen Amtsträgern als Oppositionelle eingestuft werden. „Eine riesige Chance auf einen Neuanfang wurde vergeben“ – so oder ähnlich wurde die Kritik häufig formuliert.
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Doch wie so oft in der jüngeren Vergangenheit gibt es erneut zwei Lager, Schalke bleibt auch in dieser Frage gespalten: Befürworter der getroffenen Vorauswahl attestieren dem Wahlausschuss gute Arbeit, weil nicht „die Lauten“ nominiert worden seien, sondern gleich sechs Bewerber, die als komplett unbelastet gelten.