Gelsenkirchen. Schalke besetzt den Sportdirektor-Posten mit gut vernetztem Rouven Schröder. Auch Schober geht nicht leer aus. Knäbel: “Ein schlagkräftiges Duo.“
Rouven Schröder beschreibt sich selbst als nicht gerade geduldigen Menschen. Wenn es zu einer Entscheidung kommen soll, ruft er Spielerberater lieber einmal zu viel als zu wenig an, um Nägel mit Köpfen zu machen. Ab dem 1. Juni klingelt Rouven Schröder im Auftrag des FC Schalke 04 in der Fußballszene durch. Die Berater können ihre Akkus also schon langsam aufladen.
Der 45-jährige Schröder soll als Sportdirektor entscheidend dazu beitragen, dass der krisengeschüttelte Traditionsverein aus dem Ruhrpott möglichst schnell wieder bessere Zeiten erlebt. Eine von Schröders Missionen: Das „Projekt Wiederaufstieg“ einleiten.
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Schröder war bis zum Dezember 2020 noch als Sportvorstand beim FSV Mainz 05 tätig. Bei den Rheinhessen hatte er 2016 die Nachfolge von Christian Heidel angetreten, der bei Schalke eine neue Ära einleiten wollte, aber dann vorzeitig das Handtuch warf und mittlerweile wieder in Mainz die Geschicke mitbestimmt. Rouven Schröder kennt im Gegensatz zu Heidel das Ruhrgebiet, hat früher für den MSV Duisburg und den VfL Bochum als Verteidiger gespielt. Er weiß, was Malocher-Mentalität bedeutet. Schröder weiß auch, dass es noch etwas anderes als Fußball gibt. Zwischenzeitlich arbeitete er im Außendienst in der Wasserbranche und beriet Kunden bei der Auswahl der Wasserflaschen-Form. Parallel arbeitete er auf Honorarbasis als Scout für den 1. FC Nürnberg, um sein Netzwerk aufrechtzuerhalten.
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Von diesem starken Netzwerk lebt Rouven Schröder heute noch. Er gilt in der Branche als bestens verdrahtet. Das soll Schalke nun zugute kommen. Schröders Aufgaben: Kaderplanung, Scouting und personelle Besetzung der Schalker Fachbereiche.
Der Ex-Bochumer trägt künftig die Gesamtverantwortung für die sportliche Planung. Sportvorstand Peter Knäbel wird sich intensiver der strategischen Ausrichtung des Traditionsvereins widmen. Knäbel sieht dabei in vielen Bereichen, wie etwa Leistungsdiagnostik und Entwicklung, noch erheblichen Nachholbedarf auf Schalke. Zumindest eine Baustelle haben die Königsblauen jetzt geschlossen.
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„Mit Rouven konnten wir einen Experten für Schalke gewinnen, der über das nötige Netzwerk und die fachlichen Qualitäten in diesem Bereich verfügt“, sagt Knäbel und stellt klar: „Sein Hauptauftrag wird es sein, eine neue Mannschaft aufzubauen, die Schalke 04 in Gegenwart und Zukunft erfolgreich vertreten kann.“
Schalker Task Force um Norbert Elgert hat schon vorgearbeitet
Mit Danny Latza (FSV Mainz 05) und Simon Terodde (Hamburger SV) haben die Schalker für die kommende Saison zwei Neuzugänge unter Dach und Fach gebracht. Eine zweistellige Zahl an Zu- und Abgängen wird in den kommenden Wochen folgen. Schröder kann bei seinem Facelifting für das neue Team auf die eingerichtete „Task Force Kaderplanung“ zurückgreifen. Schalkes Kult-Jugendtrainer Norbert Elgert hatte als Mitglied dieser Task Force bereits entscheidend am Latza-Deal mitgewirkt.
Beim ersten Blick auf die Schalker Spieler-Kandidatenliste für die neue Saison soll Schröder durchaus zustimmend genickt haben.
Schober trittt auf Schalke in der Knappenschmiede Posten von Knäbel an
Mit Mathias Schober, dem zuletzt neben dem Osnabrücker Benjamin Schmedes ebenfalls Chancen auf den Posten des Sportdirektors eingeräumt worden waren, ist die sportliche Führung der Schalker komplettiert.
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Der frühere Torwart arbeitete zuletzt als Sportlicher Leiter der Knappenschmiede und fungiert nun als Direktor Knappenschmiede und Entwicklung. Schober tritt damit also in die Fußstapfen von Peter Knäbel, der am Berger Feld vor seinem Aufstieg zu den Profis in dieser Funktion gewirkt hatte. „Mathias hat in den vergangenen Jahren als Sportlicher Leiter unserer Nachwuchsabteilung hervorragende Arbeit geleistet und großen Anteil daran, dass wir umworbene Talente für uns gewinnen konnten“, lobt Peter Knäbel. Der frühere Hamburger streicht heraus: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit Rouven Schröder und Mathias Schober ein schlagkräftiges Duo zusammengestellt haben, das die sportliche Neuausrichtung des Klubs gemeinsam erfolgreich vorantreiben wird.“ (mit aer)