Gelsenkirchen. Simon Terodde wird den künftigen Zweitligisten Schalke 04 im Sturm verstärken. Königsblau setzt auf Erfahrung – denn auch Huntelaar soll bleiben.

Ein kleines bisschen hat der FC Schalke 04 am Sonntag die Weichen in Richtung Wiederaufstieg gestellt: Mit Simon Terodde wurde ein Torjäger verpflichtet, der seine Vereine schon zweimal zurück in die Bundesliga geschossen hat: 2017 den VfB Stuttgart (mit 25 Toren) und 2019 den 1. FC Köln (mit 29 Toren). Eigentlich ein Grund zur Freude für Schalke, aber einen kleinen Haken hat die Sache dann doch.

Denn Simon Terodde kommt vom Hamburger SV – und das zeigt, dass mit dem Torjäger allein keine Aufstiegsgarantie verknüpft ist. Auch für den HSV traf der mittlerweile 33-Jährige in dieser Saison bereits 21-mal, aber den Aufstieg haben die Hamburger längst nicht mehr selbst in der Hand. Denn Terodde ging in der Rückrunde die Luft aus: Seit Februar schoss er nur noch vier Tore.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Terodde auf Schalke: Erst einmal Vertrag bis 2022

Trotzdem zeigt die Verpflichtung für Schalke natürlich, wo es hingehen soll. Terodde erhält einen Vertrag für ein Jahr bis Sommer 2022, der sich nur unter bestimmten Bedingungen um eine weitere Spielzeit bis 2023 verlängert. Da sein Vertrag in Hamburg ausläuft, ist er ablösefrei, und Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel freut sich: „Er kennt die Zweite Liga, hat über viele Jahre die richtige Mentalität und Einstellung nachgewiesen, um dort erfolgreich zu sein. Das macht Simon zu einem zentralen Baustein unserer neuen Mannschaft.“

Keineswegs erledigt hat sich damit übrigens eine Weiterverpflichtung von Klaas-Jan Huntelaar: Auch mit dem Niederländer spricht Knäbel über einen neuen Vertrag. Sollte er zusagen, ginge Schalke mit zwei Sturm-Oldies in die neue Saison. Aber Huntelaar ist für Knäbel nicht nur auf dem Platz wichtig, sondern auch als Identifikationsfigur. Dass Huntelaar, der im August 38 Jahre alt wird, nicht mehr jedes Spiel machen kann, war schon vor der Terodde-Verpflichtung klar. Beide könnten sich den Job teilen.

Auch interessant

Natürlich mutet das mit zwei Mittelstürmern im gesetzten Alter bei einem Neuaufbau der Mannschaft zunächst einmal merkwürdig an, aber Schalke weiß, wie hart die Zweite Liga sein wird. Knäbel hat selbst in dieser Liga gespielt, deswegen setzt er auf einen Mix aus Erfahrung und den Talenten aus der Knappenschmiede. Und er legt viel Wert auf eine ausgeprägte Mentalität – dieser Aspekt war auf Schalke in den vergangenen Jahren zu kurz gekommen. Mit Danny Latza, dem Kapitän von Mainz 05, wurde zuvor bereits ein Spieler verpflichtet, der in Gelsenkirchen geboren und in der Schalker Jugend ausgebildet wurde. Und auch Sebastian Schonlau, der Kapitän des künftigen Zweitliga-Konkurrenten SC Paderborn, passt in dieses Raster, dass auf Schalke künftig wieder auf Mentalität geachtet werden soll.

Schalke steigt ab: Weitere Informationen zum vierten Bundesligaabstieg von S04:

Nur kosten dürfen die neuen Spieler nicht viel, aber Schonlau wäre ebenso wie Latza und Terodde ablösefrei zu haben. Indes kann sich Schalke mit einem angestrebten Personaletat von circa 30 Millionen Euro auch in der Zweiten Liga noch mehr leisten als der Hamburger SV, der mit 20 Millionen Euro über die Runden kommen muss. Teroddes Gehalt in der aktuellen Zweitliga-Saison beim HSV hatte zum Großteil noch der 1. FC Köln finanziert, wo der Torjäger bis zum August gespielt hatte.

Neuer Schalke-Torjäger Terodde: Mehr Zweite Liga als Erste Liga

In der Bundesliga jedoch ist Terodde bei weitem nicht so gut zurecht gekommen wie in der Zweiten Liga: In 58 Erstliga-Einsätzen kommt der Stürmer hier nur auf zehn Treffer – in der Zweiten Liga sind’s in bislang 250 Spielen satte 139 Tore. Der frühere Duisburger, Düsseldorfer und Bochumer ist ein Knipser für die Zweite Liga, Knäbel ist überzeugt: „Simon wird unser Offensivspiel mit seinem Gespür für den torgefährlichen Raum und seiner Kaltschnäuzigkeit im Abschluss bereichern.“