San José/Berlin. Nur einmal hat Costa Rica gegen Deutschland gespielt. Das war 2006, die DFB-Elf gewann das WM-Auftaktmatch. 2014 will das kleine Land es besser machen. Coach Pinto feiert dann sein 30-Jähriges als Trainer. Er verdarb jüngst sogar Jürgen Klinsmann die Laune.
An die Ticos hat Deutschland beste Erinnerungen. 2006 leitete ein 4:2-Sieg über Costa Rica im torreichsten Eröffnungsspiel einer Weltmeisterschaft das Fußball-Sommermärchen ein. Acht Jahre später steht das Land, das mit 51 100 Quadratkilometern etwa so groß wie Niedersachsen ist und mit 1,5 Millionen nicht mal halb so viele Einwohner hat wie Berlin, zum vierten Mal in einer WM-Endrunde.
Dass die Costa-Ricaner nicht zu unterschätzen sind, bekam ausgerechnet Deutschlands 2006er-Trainer Jürgen Klinsmann zu spüren: In der Qualifikation stoppten die Ticos die US-Siegesserie. 3:1 hieß es am Ende in Costa Ricas Hauptstadt San José. Damit übernahmen die Gastgeber sogar vor dem Favoriten USA zunächst die Führung in der gemeinsamen Gruppe, zwei Spieltage vor Schluss hatten sie das WM-Ticket in der Tasche.
2010 war Costa Rica in Südafrika nicht dabei. 2011 trat Coach Ricardo La Volpe zurück, Jorge Luis Pinto übernahm. Ein Kolumbianer, der schon von 2004 bis 2005 bei 19 Spielen die Verantwortung für den sechsmaligen Zentralamerika-Meister trug. Einer, der sage und schreibe bereits 19 Trainerstationen vorweisen kann mit einer maximalen Verweildauer von drei Jahren und 2014 in seinem 30. Berufsjahr als Trainer ist: "Fußball ist mein Leben, meine Leidenschaft, mein Beruf und meine Ablenkung."
Nur sieben Gegentore in der Qualifikation
Ihm gefallen Mannschaften, die Druck auf den Gegner machen, flach und aggressiv spielen. Er selbst machte aus Costa Rica aber vor allem ein Team mit starker Defensive. Weniger als sieben Tore kassierte in der finalen Sechser-Gruppe keine Elf, auch nicht die später erstplatzierten USA. Im Mittelfeld will Kapitän Bryan Ruiz vom FC Fulham mit seiner Kreativität und Eleganz im "Zehner-Stile" alter Schule den Ticos den Weg in Brasilien weisen. Das Achtelfinale wie 1990 wäre nach dem Vorrundenaus 2002 und 2006 ein großer Erfolg. (dpa)