Yaoundé. Trotz zwischenzeitlicher Querelen hat es Kamerun zum siebten Mal zu einer WM geschafft. Superstar Samuel Eto'o spielt wieder, der Ausschluss durch die FIFA wurde aufgehoben. Und Trainer Volker Finke - einst in Freibug und Köln aktiv erfüllte sich mit der WM-Teilnahme einen langgehegten Traum.

Der Ärger mit dem launischen Stürmerstar Samuel Eto'o und die zwischenzeitliche Suspendierung durch die FIFA sind längst vergessen. In den Playoffs setzte sich Kamerun mit dem früheren Bundesligatrainer Volker Finke auf dem Kommandostand gegen Tunesien durch und darf nun zum siebten Mal beim Treffen der weltbesten Teams mitmischen. "Wenn wir bald an die Arbeit gehen, können wir übertreffen, was Ghana vor drei Jahren in Südafrika gelungen ist", sagte Eto'o nach der geglückten Qualifikation.

Das würde nichts weniger als das Halbfinale bedeuten, nachdem Ghana bei der WM 2010 erst im Viertelfinale im Elfmeterschießen an Uruguay gescheitert war. Dass Eto'o im kommenden Jahr in Brasilien überhaupt noch einmal das Trikot seines Landes tragen würde, galt lange Zeit als unsicher. Der als launisch geltende Angreifer vom FC Chelsea hatte seine Karriere für die Unzähmbaren Löwen erst für beendet erklärt und dann doch eine Kehrtwende vollzogen.

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Und das unter dem strengen Finke. Der 65-Jährige übernahm nach seinen Stationen beim SC Freiburg, Urawa Red Diamonds und beim 1. FC Köln Ende Mai den Job beim viermaligen Afrika-Meister. In Afrika sei "die Bedeutung des Fußballs noch viel größer als bei uns in Europa", hatte Finke nach seinem Amtsantritt gesagt.

Der Druck war immens

Von Beginn an waren die Erwartungshaltung groß und der Druck immens. Sein Team wurde durch den Weltverband FIFA zwischenzeitlich vom Wettbewerb ausgeschlossen, weil sich die heimische Politik in die Angelegenheiten des Verbandes eingemischt hatte. Doch nach dem Comeback von Eto'o und dem Ende der Suspendierung enttäuschte Finkes Team die enthusiastischen Fans im eigenen Land nicht.

Mit seiner ersten WM-Teilnahme erfüllte sich der grauhaarige Coach auch einen langjährigen Traum. In Brasilien wird er wohl auch auf die Bundesliga-Profis Maxim Choupo-Moting (Mainz) und Jacques Zoua (HSV) setzen. Gemeinsam eint sie ein großes Ziel: wie 1990 in Italien mit dem tanzenden Torschützen Roger Milla ins Viertelfinale einzuziehen. (dpa)