Paris/Berlin. Bayern-Star Franck Ribéry spielt mit Frankreich bei der WM 2014 auch gegen die Vergangenheit. Die Pleite und die vielen Affären der WM 2010 sind bei den Fans nämlich noch immer unvergessen. Beim Projekt Wiedergutmachung am Zuckerhut setzt man auf viele junge Talente.
Keine Mannschaft fährt so vorbelastet zur WM 2014 wie das französische Team um Franck Ribéry. Mit dem Bayern-Star und vielen jungen Talenten wollen die Bleus in Brasilien die Schmach von Südafrika endlich vergessen machen. Jüngste Umfragen bestätigten, dass die meisten Fans dem Team das peinliche Vorrundenaus und den berüchtigten Trainingsstreik von Ribéry & Co. in Südafrika weiter vorhalten. Selbst nach dem knappen Playoff-Erfolg gegen die Ukraine ist das Image der Équipe weiter schlecht.
"Mit der richtigen Einstellung können wir viel Gutes schaffen", beteuerte Trainer Didier Deschamps, nachdem seine Schützlinge in Paris nach einer 0:2-Hinspielpleite mit einem 3:0 über die Ukraine das Ticket doch noch gelöst hatten. 1998 hatte er Frankreich als Kapitän vor eigenem Publikum zum ersten und bisher einzigen WM-Titel geführt. Dass er als Coach seinen Erfolg wiederholt, trauen DD in der Grande Nation aber nur größte Optimisten zu.
"Wir dürfen nur nicht wieder in der Vorrunde ausscheiden. Aber ein Aus im Viertelfinale gegen Brasilien wäre ein Erfolg", sagte der Chef des Fan-Verbandes FANS, Yannick Vanhée. Wie viele Medien und Fans setzt Vanhée auf die jungen Wilden: Spieler wie Innenverteidiger Mamadou Sakho (23/FC Liverpool), der gegen die Ukraine mit zwei Toren und tollem Deckungsspiel entscheidend war, oder die 20-jährigen Raphaël Varane (Real Madrid) und Paul Pogba (Juventus Turin), die im Playoff-Rückspiel ebenfalls glänzten.
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Zehnte Endrunden-Teilnahme in Serie
Aber auch Routiniers wie Patrice Evra (32/Manchester United) und Eric Abidal (34/AS Monaco) dürften in Brasilien mit dabei sein. Torwart Hugo Lloris (26/Tottenham Hotspur) und Karim Benzema (25/Real Madrid) wollen sich endlich als Weltklassemänner etablieren. Am Zuckerhut bestreiten die Franzosen die zehnte Endrunde eines internationalen Turniers in Serie. Für den Gastgeber der Euro 2016 werde Brasilien ein Neustart sein, verspricht der Chef des FFF-Nationalverbandes, Noël Le Graët. (dpa)