Essen. Von der nächsten Regierung wünscht sich Mariana Ilic vom Ruhrhub in Essen mehr Mut, Dinge anzugehen. Wie das die Gesellschaft verändern könnte.
Was bewegt die Menschen an Rhein und Ruhr vor der Bundestagswahl? Vier Menschen, vier unterschiedliche Perspektiven: Eine von ihnen ist Mariana Ilic. Sie ist Gründerin und unterstützt beim Ruhrhub in Essen Startups aus der Region. Die 36-Jährige wünscht sich von der nächsten Regierung „mehr Mut zur Innovation“. Lesen Sie hier hier Protokoll:
„Die Politik hat Startups in den vergangenen Jahren massiv gefördert, es haben sich viele Initiativen gebildet, Projekte konnten realisiert werden. Allerdings laufen viele Förderprogramme bald aus oder werden umstrukturiert – auch beim Rurhub gibt es finanzielle Veränderungen. Dort fördern wir unter anderem die Startups in der Region und vernetzen sie miteinander. Gleichzeitig entstehen neue Förderansätze mit anderen Schwerpunkten. Das ist einerseits eine Chance für bestimmte Bereiche wie nachhaltige und wachstumsstarke Startups, andererseits kann es für Gründerinnen und Gründer schwierig sein, den Überblick zu behalten und weiterhin die richtige Unterstützung zu finden.
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Mir ist bewusst, dass wir in Deutschland im Moment eine schwierige Haushaltslage haben. Dennoch sollten wir gerade jetzt gezielt in Zukunftstechnologien und innovative Gründungen investieren. Schließlich stehen Startups meist für Digitalisierung und Innovation. Ich habe Sorge, dass diese Themen hintenüberfallen. Für Startups fehlt eine langfristige, transparente Förderstrategie.
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Was mir in der Politik und auch in der Gesellschaft fehlt, ist eine gemeinsame Vision. Wir brauchen als Land konkrete Ziele, an denen wir jeden Tag arbeiten können und die uns wirtschaftlich und gesellschaftlich voranbringen. So ähnlich wie bei einem Business-Plan. Hier muss die Politik mutiger werden, anstatt an verstaubten Strukturen festzuhalten – um ein Vorbild für die Menschen in der Bevölkerung zu sein.
Auch in meinem privaten Umfeld fällt mir auf, dass wir uns als Gesellschaft in den letzten Jahren Stück für Stück voneinander entfernt haben. Wenn wir etwa unterschiedliche Meinungen haben, diskutieren wir nicht mehr, sondern grenzen uns voneinander ab. Oft fehlt die Offenheit, andere Perspektiven zu akzeptieren und gemeinsam daran zu arbeiten, dass sich Zustände verbessern. Wir stehen vor einer großen Aufgabe.
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Ich hoffe sehr, dass es die Startup-Landschaft, so wie sie jetzt ist, auch im nächsten Jahr noch geben wird. Denn hier liegt die Innovation. Allerdings braucht es Zeit, um Ideen zu verwirklichen. Ich habe jedoch den Eindruck, dass die Politik derzeit darauf fokussiert ist, den Menschen einfache Antworten und schnelle Ergebnisse zu liefern.
Das sehen wir aktuell in verschiedenen politischen Debatten, die oft kurzfristig geführt werden, statt nachhaltige Lösungen zu erarbeiten. In Gründerinnen und Gründer muss langfristig investiert werden, damit wir alle in ein paar Jahren davon profitieren können.“
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