Essen. . Die Kanzlerin und ihr Herausforderer sind auch in NRW unterwegs. Das Ruhrgebiet spielt aber nur eine Nebenrolle. Angela Merkel plant einen Auftritt am 23. August in Recklinghausen, Peer Steinbrück geht am 5. September in Essen auf Stimmenfang.
Nordrhein-Westfalen wird zur Wahlkampfbühne. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch ihr Herausforderer Peer Steinbrück umwerben in den nächsten Wochen die Wähler an Rhein, Ruhr und Weser. Das Ruhrgebiet lassen beide allerdings weitgehend links liegen.
Eine Kundgebung am 23. August auf dem Rathausplatz in Recklinghausen ist auf der Liste von Merkels Wahlkampfauftritten der einzige Termin, den die CDU-Chefin Merkel im Revier absolviert. Stattdessen hat sich Merkel in Münster, Bonn, Minden, Olpe, Neuss und Wuppertal angesagt. Hinzu kommt der Auftritt am 8. September im Düsseldorfer ISS Dome, mit dem die CDU die „heiße Phase“ ihres Bundestagswahlkampfs einläutet.
Auch SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, drei Jahre Ministerpräsident und zuvor mehrere Jahre Minister in Nordrhein-Westfalen, kommt ausweislich einer Terminliste der Landes-SPD nur einmal ins Revier: Für den 5. September ist ein Auftritt im Rahmen von Steinbrücks „Klartext-Open-Air“-Reihe auf dem Kennedyplatz in Essen geplant.
Eine ähnliche Veranstaltung soll es auch in Wuppertal geben. Zudem tummelt sich Steinbrück in Minden-Lübbecke, Münster und in seinem eigenen Wahlkreis im südlichen Kreis Mettmann.
Steinbrück nimmt sich Altkanzler Schröder als Wahlkampf-Vorbild
Für den Auftritt in Detmold am 20. August hat sich Peer Steinbrück Verstärkung geholt – vom ehemaligen SPD-Kanzler Gerhard Schröder. Mit ihm will der Kandidat einen „Klartext“-Talk führen. Die Wahlkampfhilfe durch den bislang letzten sozialdemokratischen Regierungschef in Berlin kommt nicht von ungefähr.
Erst kürzlich hatte Steinbrück Schröder als ein Vorbild für seinen Wahlkampf bezeichnet. „Ich werde den gleichen Einsatz zeigen, den Schröder seinerzeit in den letzten Wochen vor der Wahl gebracht hat“, so Steinbrück vor wenigen Wochen. Er erinnerte damit an die Aufholjagd der SPD unter dem damaligen Kanzler Schröder bei der Bundestagswahl 2002. Damals lag die SPD scheinbar aussichtslos hinter der Union zurück, bevor Schröder in einem furiosen Wahlkampf-Endspurt noch aufholte und die rot-grüne Regierung fortsetzen konnte.
Auch Schröder sei damals „schon abgeschrieben“ gewesen, so Steinbrück, „und dann kam alles anders“. Auch deshalb hat er die Auftritte mit Schröder geplant. Steinbrück: „Er wird mich unterstützen, wo er kann, und ich bin ihm dafür dankbar.“
NRW ist als größtes Bundesland bei Bundestagswahlen besonders umkämpft. Mit rund 13,2 Millionen Wählern kann sich hier die Wahl entscheiden. Die zweitmeisten Wähler leben in Bayern (9,3 Millionen). Die Bundesländer mit den wenigsten Wahlberechtigten sind Bremen (0,5 Millionen) und das Saarland (0,8 Millionen).