Tel Aviv. Der Nahostkonflikt ist erneut eskaliert: In einem Bus in Tel Aviv ist eine Bombe explodiert. Zehn Menschen wurden verletzt. Die israelische Regierung geht von einem Anschlag aus - der in Gaza offenbar bejubelt wurde.

Bei einem Anschlag auf einen Bus in der Innenstadt von Tel Aviv sind am Mittwoch mindestens zehn Menschen verletzt worden. Nach Angaben des israelischen Rettungsdiensts gab es drei Schwerverletzte. Ein Regierungssprecher und Ärzte sprachen von einem "terroristischen Angriff".

Der Sprecher von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Ofir Gendelman, teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit: "Eine Bombe ist in einem Bus im Zentrum von Tel Aviv explodiert. Das war ein terroristischer Angriff. Die meisten Opfer erlitten nur leichte Verletzungen."

Jubel über den Anschlag

Die Explosion ereignete sich in der Nähe des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv. Aus Gaza berichteten Journalisten, dort habe es nach der Nachricht über die Explosion Jubelkundgebungen gegeben.

Israel hatte vor einer Woche seine Militäroffensive gegen Ziele im Gazastreifen begonnen, um damit den Raketenbeschuss von palästinensischer Seite zu stoppen. Auch der Großraum Tel Aviv war beschossen worden. Bei dem Konflikt wurden bislang fünf Israelis und mehr als 140 Palästinenser getötet. Unter der Vermittlung Ägyptens wurde in Kairo über eine Waffenruhe verhandelt, zunächst aber noch keine Einigung erzielt.

US-Außenministerin Hillary Clinton und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon setzten ihre Vermittlungsbemühungen in der Region fort. Clinton, die am Dienstagabend in Jerusalem mit Netanjahu zusammengetroffen war, wollte am Mittwoch im Westjordanland Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen.