Witten. Immer mehr Kinder aus Witten-Durchholz besuchen die Grundschule Vormholz. Deshalb fährt endlich ein Bus dorthin. Doch es gibt weitere Wünsche.

Lange Zeit gab es für Durchholzer Schulkinder nur einen Bus, der zur Buchholzer Grundschule fuhr. Für den Weg zur ähnlich weit entfernt liegenden Vormholzer Grundschule bestand kein Angebot. Doch seit den Herbstferien ist das anders. 33 Kinder nutzen den neu eingesetzten Schulbus nun regelmäßig. Darüber sind die betroffenen Wittener Familien so froh, dass sie sich ausdrücklich bei Stadt und Politik bedanken.

Das Problem bestand seit der Schließung der Durchholzer Grundschule im Sommer 2009, als die Kinder auf die Grundschulen in Buchholz und Vormholz verteilt wurden, es allerdings nur eine Schülerbeförderung nach Buchholz gab. Die Stadt Witten hatte Fahrten nach Vormholz aus Kostengründen abgelehnt. Das sorgte schon lange für Frust und fehlendes Verständnis auf Seiten der Eltern in Durchholz, die ihre Kinder zwangsläufig mit dem Auto zur Schule kutschieren mussten.

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Doch inzwischen ist die Zahl der schulpflichtigen Kinder, die sich in der mittlerweile zweizügigen Vormholzer Grundschule anmelden, gestiegen. Bereits im vergangenen Jahr ließ die CDU-Fraktion - später mit Unterstützung der Grünen - deshalb im Rat die Möglichkeit prüfen, einen Bus nach Vormholz einzusetzen. Erneut lehnte die Stadt mit Blick auf die klamme Haushaltslage ab. Erst im März 2024 winkte sie einen entsprechenden Antrag durch. Diese freiwillige Schülerbeförderung, die seit Herbst ab der Kellerstraße startet, kostet die Stadt in diesem Jahr rund 33.500 Euro, 2025 dann etwa 46.500 Euro.

„Seit dem ersten Tag konnten wir uns zuverlässig auf den Schulbus verlassen und es gab bisher keinerlei Verzögerungen oder Ausfälle“, freut sich Daniel Lempa, der zwei schulpflichtige Kinder hat. Ihm war der Einsatz eines Busses eine Herzensangelegenheit. Auch lobt er, dass immer derselbe Fahrer die Kinder befördert. „Das gibt den Jungen und Mädchen Sicherheit.“ Im Einsatz ist nicht die Bogestra, sondern das Busunternehmen Hoffmann.

Der Vater betont, dass nun außerdem 33 Elterntaxis und somit 66 Fahrten von und zur Grundschule entfallen. „Die Anwohner und auch die Natur freuen sich über den deutlich reduzierten Verkehr und den verminderten CO2- Ausstoß.“

So glücklich die Eltern über die positive Entwicklung sind, ein paar weitere Anregungen hätten sie doch noch. Falls die Schülerbeförderung auf Dauer bleibt - nach einem Jahr wird der Nutzen geprüft - wünscht sich nicht nur Familie Lempa eine weitere Abholzeit für den Rückweg. Damit auch die OGS-Kinder mit dem Bus nach Hause fahren können. Weiter schlagen sie eine bislang fehlende Kennzeichnung als Haltestelle sowie einen Zebrastreifen an der Kellerstraße und deren Verkehrsberuhigung vor.

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