Witten. Witten wollte 30 Mio. Euro in den OGS-Ausbau stecken, doch die Förderung brach weg. Nun muss es deutlich günstiger gehen. Das plant die Stadt.

In rund zwei Jahren kommen die ersten Kinder in die Grundschule, die per Gesetz Anspruch auf einen OGS-Platz haben. Ab dem Schuljahr 2029/2030 gilt das dann für alle Klassenstufen bis zur vierten. Im November vergangenen Jahres platzte der schon beschlossene 30-Millionen-Euro-Plan für den notwendigen Umbau der Grundschulen in Witten. Denn statt der erwarteten 21 Mio. Euro Landesförderung, schrumpfte diese auf 3,5 Millionen.

Die Stadt musste ihr Konzept also anpassen. Nun liegt ein neuer Vorschlag vor, wie die Grundschulen fit gemacht werden sollen, um künftig deutlich mehr Kinder über Mittag betreuen zu können. Die jetzt angepeilten Maßnahmen werden nach ersten groben Schätzungen bis 2028 rund 9,9 Mio. Euro kosten. Nach Abzug der Fördermittel muss die Stadt 6,4 Mio. Euro selbst tragen.

Stadt Witten will für OGS-Anspruch nun mehr im Bestand umbauen

Der Ausbau der Ganztagsplätze kommt nun also mit lediglich einem Drittel der ursprünglich geplanten 30 Mio Euro aus. Jugendamt und Gebäudemanagement haben in Absprache mit den jeweiligen Schul- und OGS-Leitungen ein individuelles Konzept für alle 17 städtischen Grundschulen und die Förderschule erarbeitet. Die Stadt plant nun mit weniger Neubauten, will dafür mehr im Bestand umbauen und Räume umwidmen.

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Gleichzeitig wird das Mittagessen an einigen Schulen nicht wie angestrebt in zwei, sondern in drei Schichten oder flexibel über Klassen oder Gruppen hinweg ausgegeben. Dies erspare einiges an Mensafläche, so die Stadt. Denn das Problem liegt insbesondere in der Mittagsverpflegung. Es braucht nicht nur größere Räume, in denen die Kinder essen können, sondern auch größere Küchen mit der entsprechenden Ausstattung. „Ziel aller Überlegungen war, dies mit den geringstmöglichen Eigenmitteln im Bestand oder Umfeld der Schule umzusetzen“, sagt Heiko Müller, Leiter der Abteilung Schulverwaltung/OGS-Ausbau.

Aus Computer- und Lagerraum wird Mensa

Grundsätzlich ist geplant, alle Klassenräume in den Grundschulen nach und nach multifunktional auszustatten. Als Übergangslösung sollen etwa Räume getauscht, zusammengelegt oder anders genutzt werden. An der Brenschenschule etwa werden ein Computer- und Lagerraum zusammengelegt, um zusätzliche Mensaplätze zu schaffen. Die bisherige Mensa wird zu einem multifunktionalen Werk-, Kunst- und OGS-Kreativraum umgebaut.

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An der Breddeschule wird vermutlich bald im Bewegungsraum im Keller zu Mittag gegessen. Dafür kann die Schule als Ersatz Räume im Haus der Jugend mitnutzen. „Das ist eine typische Lösung“, so Müller. 2028 soll dann der alte Pavillon auf dem Schulhof abgerissen und eine Mensa gebaut werden. An weiteren Schulen ist geplant, die bisherigen Computerräume aufzulösen. Der Computerunterricht findet dann auf iPads in den Klassenräumen statt.

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