Witten. Eltern-Taxis sorgen immer wieder für Gefahr an Schulen. In Witten ist nun ein Pilotprojekt gestartet. Zufrieden ist damit nicht jeder.
Elterntaxis an Schulen sind auch in Witten ein Problem. In den Stoßzeiten kommt es nicht selten zu gefährlichen Situationen. Eine komplette Sperrung von Straßen kam in Witten nie infrage. Dafür gibt es an der Brenschenschule nun die ersten Eltern-Haltestellen. Doch nicht alle sind damit zufrieden.
„Sicher zur Schule kommen“: Unter dem Motto hat die Stadt Witten sich Gedanken gemacht, wie man den Bring- und Abholverkehr an Schulen regeln kann. An der Brenschenschule in Bommern ist nach den Herbstferien nun ein Pilotprojekt gestartet. Im Umfeld der Schule wurden zwei Eltern-Haltestellen im Bommerfelder Ring und eine im Bodenborn eingerichtet. Somit sollen Eltern nicht mehr direkt bis vor die Schule fahren.
Hohes Elterntaxi-Aufkommen an Wittener Brenschenschule
Die Brenschenschule wurde nicht zufällig ausgewählt. Laut Stadtplanungsamt herrscht dort eines der höchsten Elterntaxi-Aufkommen in ganz Witten. 90 bis 100 Fahrtbewegungen soll es dort direkt vor der Schule zu Schulbeginn geben. Das neue Konzept sieht nun wie folgt aus: Die Eltern sollen ihre Kinder an den Haltestellen absetzen, den Rest sollen die Schülerinnen und Schüler dann per Fuß absolvieren.
„Wir wollen ohne Verbote an die Eltern appellieren, dass der Schulweg möglichst per Fuß aufgenommen werden soll“, sagt Schulleiterin Kim Bremer. Das sei alleine deshalb wichtig, damit die Kinder sich vor Schulbeginn bewegen und somit fitter sind. „Die Kinder freuen sich über die Lösung. Die Eltern sind zum Teil noch zwiegespalten, weil man sich ungern belehren lässt.“ Und auch bei den Anwohnern kommt das Ganze noch nicht gut an. „Sie sind nicht besonders erfreut, weil ihnen Parkplätze weggenommen werden.“ Doch die Sicherheit gehe nun einmal vor.
Schüler können auf längere Pause hoffen
Denn immer wieder kommt es an der Schule zu gefährlichen Situationen. Das weiß auch Schülerin Lilly. „Es ist immer unterschiedlich, aber manchmal ist es hier wirklich chaotisch.“ Auch Lilly wird ab und an von ihrem Papa gebracht, oft geht sie aber auch zu Fuß. „Vor allem wenn der Bus kommt, stürmen dort viele Kinder raus und wir müssen immer zur Seite springen.“ Sie ist froh, dass es nun eine Elternhaltestelle gibt.
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Für die Schülerinnen und Schüler winkt übrigens eine Belohnung. „Wenn es einen Tag gibt, an dem kein Kind Auf dem Brenschen abgeliefert wird, gibt es zehn Minuten mehr Pause“, sagt Schulleiterin Kim Bremer. Lilly will ihre Mitschülerinnen und Mitschüler deshalb motivieren. „Ich werde allen sagen, dass ihre Eltern die Haltestellen nutzen sollen.“ Eine bessere Motivation als eine längere Pause kann es doch auch gar nicht geben – vor allem, wenn es dem guten Zweck dient.
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