Witten. Am Hammerteich in Witten gibt es zwei neue Bänke. Eine ist Ingeborg Pfeffer gewidmet. Die ehemalige Besitzerin des Café Leye starb im Februar.
Der Hammerteich und seine Sanierung waren ihr immer ein Herzensanliegen. Lange hat sich Ingeborg Pfeffer für das Gewässer engagiert. Mit ihrem Mann Ulrich und Alfred Kastning gründete sie den Verein „Wir lieben den Hammerteich“. Nun erinnert eine neue Bank an die im Februar verstorbene Wittenerin und frühere Besitzerin des allseits bekannten Café Leye in der City.
An diesem spätsommerlichen Dienstagmittag im Oktober zeigt sich der Teich von seiner idyllischen Seite. Menschen gehen mit Kinderwagen oder Hunden spazieren. Einige sitzen auf den wenigen Bänken, die am Ufer stehen. Zwei neue Sitzgelegenheiten gibt es nun dort am Ufer rechts von der Staumauer. Die Vereinsmitglieder weihen sie an diesem Tag offiziell ein. Beide Bänke bekommen ein Schild, das der zweite Vorsitzende Uwe Seifert anschraubt.
Weiße Rose ziert eine der beiden neuen Bänke
„In Gedanken an Ingeborg Pfeffer“ steht auf dem einen. Jemand hat eine weiße Rose an die hölzerne Rückenlehne gebunden. Ulrich Pfeffer hat bei der Beerdigung seiner Frau auf Grabschmuck verzichtet und das Geld stattdessen für den Hammerteich gespendet. Gemeinsam mit dem Verein entstand die Idee, eine Erinnerungsbank aufzustellen.
„Wir hätten das sonst sowieso gemacht“, sagt Vorsitzender Jörg Mosler. „Ingeborg war ein sehr engagiertes Mitglied, eine charmante und energiegeladene Antriebskraft. Sie hat immer für gute Stimmung gesorgt“, sagt Pia Schöttes-Seifert. „Wir vermissen sie immer noch.“ So steht es auch auf der Homepage des sehr rührigen Vereins. Sie sei „eine Inspiration und Stütze“ für alle gewesen.
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Die zweite Bank haben kurzerhand die Stadtwerke gespendet, die den Verein stets „mit Wohlwollen“ unterstützen, wie Mosler betont. Mit den neuen Sitzgelegenheiten wolle man den Bürgern der Stadt einen schönen Platz zur Verfügung stellen. Wer sich darauf niederlässt, sieht jedoch gegenüber jede Menge Totholz am Rand liegen. Wer den Teich von früher kennt, kann erahnen, um wie viel kleiner er durch die jahrelange Verlandung geworden ist.
Dank der Fürsprache des Vereins, der schließlich auch die Politik zum Handeln überzeugen konnte, ist gerade eine Machbarkeitsstudie in Arbeit. Das Sanierungskonzept soll im Oktober vorliegen. Eine erste Fassung erwartet Vorsitzender Jörn Mosler Ende des Monats.
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Über das Konzept muss dann politisch beraten werden. Wenn eine Vorzugsvariante und die Kosten der Umsetzung feststehen, kann die Planung starten. Für die ist dann noch die notwendige wasserrechtliche Genehmigung einzuholen. Zusätzlich wird die Planung noch mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe abgestimmt, um auch die Aspekte des Denkmalschutzes – der Hammerteich ist ein Baudenkmal – bei der Sanierung zu berücksichtigen.
Danach erfolge die Ausschreibung der notwendigen Arbeit. Bis tatsächlich gebaggert wird und die Rettung des Hammerteichs startet, kann es also noch etwas dauern. Der Verein wird auch diesen langwierigen Prozess mit Geduld überstehen. Dass es klappt, ist für Jörn Mosler keine Frage: „Auch in anderen Städten, etwa Bochum oder Marl, wurden schon Teiche saniert.“ Von Ingeborg Pfeffers Bank aus kann der Blick dann irgendwann wieder über die größere Wasserfläche schweifen.
Am 1. Dezember veranstaltet der Verein wieder sein Event „Leuchten und Glühen“ am Hammerteich, das mit Einbruch der Dunkelheit beginnt.
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