Witten. Der geplante Umbau der Zeche Nachtigall in Witten ist einen wichtigen Schritt weiter. Es gibt eine Förderzusage: fürs Projekt ein Meilenstein.

Die Zeche Nachtigall soll das Aushängeschild der IGA 2027 in Witten werden. Geplant sind im Muttental ein neuer Eingangsbereich inklusive Besucherzentrum. Die Pläne sind bereits weit fortgeschritten. Noch ließ ein Förderungsbescheid aber auf sich warten. Dieser ist nun da. Für den Umbau des LWL-Industriemuseums ist das ein Meilenstein.

Es waren gute Nachrichten, die die Stadt Witten am späten Mittwochnachmittag erreichten. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat beschlossen, die geplanten Umbaumaßnahmen der Zeche Nachtigall mit 7,4 Millionen Euro zu fördern. Die Mittel sollen in den Bau des neuen Eingangsgebäudes und des Besucherzentrums sowie in den Umbau der bestehenden Gebäude fließen.

Stadt Witten erhält Hälfte der Investitionssumme

Die Summe entspricht der Hälfte des gesamten Investitionsvolumens und stammt aus dem Förderprogramm „Kulturinvest“. Der Rest der Gelder wird unter anderem von der Stadt Witten getragen. Die Mittel sind im Haushalt bereits angemeldet. Zudem hat der LWL schon 2023 einen Förderantrag zum „Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm“ des Landes eingereicht.

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Mit der jetzt beschlossenen Summe ist ein wichtiger Schritt getan. „Ich freue mich sehr. Mit der jetzt in Aussicht stehenden Förderung des Besucher- und Informationszentrums des LWL-Museums Zeche Nachtigall ist die Realisierung dieses zentralen Bausteins unseres Wittener IGA-Projekts ‚Ruhrfenster Muttental‘ gesichert“, sagt Stadtbaurat Stefan Rommelfanger.

Stadtbaurat lobt Zusammenarbeit aller Beteiligten

Er betont dabei vor allem, „die gute Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Museum und dem LWL in der Vorbereitung und Projektentwicklung.“ Auch die Bundestagsabgeordneten der SPD, Grünen und CDU hätten dazu beigetragen, dass die Förderung gelingt, indem sie in Berlin ausführlich über das Projekt informiert hätten.

Der Plan für den Umbau der Zeche Nachtigall. Rechts ist der neue Eingangsbereich zu sehen.
Der Plan für den Umbau der Zeche Nachtigall. Rechts ist der neue Eingangsbereich zu sehen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Und so ist die Freude auch in der Hauptstadt groß. „Die nun zugesagten Bundesfinanzmittel für den Ausbau des Wittener Muttental sind eine großartige Nachricht. Nicht nur für Witten, sondern den gesamten EN-Kreis“, sagt Bundestagsabgeordneter Axel Echeverria (SPD). Das touristische Potential dieser Region sei aufgrund der angespannten Haushaltslage lange unter den eigentlichen Möglichkeiten geblieben.

Auch Janosch Dahmen von den Grünen hat sich in Berlin für das Projekt eingesetzt. „Das Muttental ist die Wiege des Ruhrbergbaus, hier nahm der Steinkohlebergbau des Ruhrgebiets seinen Anfang. Wo einst Kohle gefördert wurde, fördern wir jetzt Kultur.“

Baustart von Besucherzentrum für 2027 geplant

Doch was ist genau geplant? Der Innenhof der Zeche Nachtigall soll abgesenkt werden. Die Dachflächen ragen dabei aus dem Boden und sind teilweise begrünt und begehbar. Die drei geplanten Baukörper verschwinden zum Teil im Erdreich. Die zum Museum gerichtete Dachfläche ist als Sitz- und Ausstellungstreppe konzipiert und kann auch als Tribüne genutzt werden. Neben dem Besucherzentrum sind in den Gebäuden ein Multifunktionsraum und eine Gastronomie geplant.

Wann die Bagger aber anrollen, bleibt noch abzuwarten. Im Juli hatte die Stadt mitgeteilt, dass das Projekt „unter Mitwirkung aller Beteiligten 2027 baulich umgesetzt werden“ soll – und somit erst im IGA-Jahr. Deshalb wird bereits jetzt darauf hingewiesen, dass es möglich sei, dass einzelne Abschnitte des Projekts „Ruhrfenster Muttental“ erst im Nachgang der IGA abgeschlossen werden.

Das Programm

Das Förderprogramm „KulturInvest“ der Bundesregierung hat das Ziel, kulturelle Angebote in den Kommunen und Regionen zu stärken. In einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren mussten Antragssteller, wie die Stadt Witten und der LWL, Konzepte für die Umgestaltung, Nutzung und Betrieb der Kulturstätte entwickeln und einreichen.

Genehmigte Projekte erhalten dabei eine Fördersumme von mindestens 500.000 Euro bis maximal 20 Millionen Euro. Insgesamt beteiligt sich der Bund mit seiner Förderung an maximal 50 Prozent der kalkulierten Projektkosten.

Doch der Plan ist sowieso, dass das Muttental auch danach ein Touristen-Magnet bleiben und Besucher anziehen soll. „Insbesondere Projekte wie dieses zeigen, dass Investitionen in Infrastruktur auch über Großveranstaltungen hinaus in unserer Region langfristig einen Unterschied machen“, sagt Bundestagsabgeordneter Axel Echeverria.

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