Witten. Solarstrom boomt. Witten fördert nun Dachphotovoltaik-Anlagen für Einfamilienhäuser sowie Balkonkraftwerke für Wohnungen. Wie gibt es Zuschüsse?
Ab sofort fördern Stadt Witten und Regionalverband Ruhr (RVR) neue Dachphotovoltaik-Anlagen für Einfamilienhäuser sowie Steckersolargeräte in Wohneinheiten im Stadtgebiet. Das Stadtparlament hat in seiner jüngsten Sitzung beide Förderrichtlinien beschlossen. Rat und Verwaltung reagieren mit den Beschlüssen auf die steigende Nachfrage im Stadtgebiet.
Ziel der Förderprogramme sei es, „das große Solarpotential der Region zu erschließen“, so die zuständige städtische Mitarbeiterin Petra Klein. Neben Einfamilienhausbesitzern sollen demnach auch Mieter, Eigentümer sowie Vermieter von Wohnungen in Zwei- und Mehrfamilienhäusern in die Energiewende einbezogen werden. Der RVR stellt Fördergeld im Rahmen des Projektes Klimafit Ruhr bereit. Die Stadt Witten stockt die Summe auf.
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Ein Steckersolargerät besteht in der Regel aus bis zu zwei Solarmodulen. Es kostet zwischen 400 und 800 Euro inklusive Wechselrichter und Halterung, etwa für den Balkon. Dank der Fördermittel des RVR in Höhe von 1000 Euro und der Restmittel einer Landesförderung stehen in Witten nun insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung. 25 Balkonkraftwerke können gefördert werden. Pro Antrag ist ein Zuschuss von maximal 200 Euro möglich. Einen Antrag für die Förderung eines solchen Steckersolargerätes können Mieter, Eigentümer oder Vermieter einer Wohnung in einem Zwei- oder Mehrfamilienhaus in Witten stellen.
Sonnenstrom vom Dach: Extrageld winkt
Für Dachphotovoltaik-Anlagen stehen ebenfalls 5.000 Euro zur Verfügung. Damit können insgesamt 10 Dachphotovoltaik-Anlagen mit jeweils 500 Euro gefördert werden. 3.000 Euro stammen dabei vom RVR. Die übrigen 2000 Euro stockt die Stadt Witten mit Restmitteln einer Landesförderung auf.
Inzwischen seien im Ruhrgebiet zwar fast 100.000 Dachsolaranlagen mit einer maximalen Leistungskapazität von über 1.400 Megawattpeak (MWp) installiert, wie Marlen Hoischen vom Projekt KlimaFit Ruhr zitiert wird. Jedoch werden demnach damit lediglich rund acht Prozent des regionalen Solardachpotentials genutzt. Das Ausbaupotential sei „enorm“, hieß es weiter.
Immobilien steigen im Wert
Die städtische Klimaschutzmanagerin Tamara Gademann betont laut Pressemitteilung, eine Photovoltaik-Anlage ermögliche es, eigenen, nachhaltigen Strom zu erzeugen, senke langfristig Energiekosten und steigere den Wert einer Immobilie. Ob das Dach ausreichend Sonneneinstrahlung erhält, verrät der Blick ins regionale Solardachkataster unter www.solarmetropole.ruhr.
Anträge: So geht‘s
Förderanträge müssen bis zum 31. Dezember 2024 gestellt werden. Für den Betrieb der Anlagen gibt es ebenfalls eine Frist: 30. September 2025. Weitere Infos: www.witten.de/dachpv-smr sowie www.witten.de/steckersolar-smr. Der Antrag kann digital gestellt werden. Die Unterlagen können aber auch telefonisch unter 02302-581-4044 oder per E-Mail an pv-foerderprogramme@stadt-witten.de angefordert werden.
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Beim Ausbau der Solarenergie helfen auch die Stadtwerke. Das gilt für Privat- wie für Gewerbekunden. Auf Anfrage sagte Stadtwerke-Sprecherin Julia Pfannkuch: „Derzeit bieten wir unterschiedliche Lösungen an.“ So liefern die Stadtwerke schlüsselfertige Anlagen mit Netzanmeldung, Montage und Stromspeicher als Kauf- oder Pachtmodell. Allerdings schränkte Pfannkuch an: „Wir bieten aktuell nur Lösungen für Dächer an.“ Zum Angebot der Stadtwerke gehöre auch Beratung – für Geräte, Montage und Fördermöglichkeiten. Info: Energieberatung@Stadtwerke-Witten.de.
Dachdecker und Elektrotechniker profitieren vom Boom
Daniel Kleinecken von der unter anderem für Witten zuständigen Handwerkskammer Dortmund erklärt auf Anfrage, der Solar-Boom komme bei Dachdeckern wie bei Elektrotechnikern an: „Die Nachfrage steigt, daher bieten auch zunehmend Handwerksbetriebe aus diesen beiden Gewerken Leistungen in Sachen Solarenergie an.“ In Witten sind es allein 38 eingetragene Elektrotechnik-Betriebe.
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