Witten. Der Wiesenviertel e.V. in Witten hat sich viel vorgenommen. Das Viertel soll verkehrsberuhigt werden. Auch der Humboldtplatz soll sich verändern.

Das Wiesenviertelfest hat dem dazugehörigen Quartier erst seinen Namen gegeben. Und einen großen Teil dazu beigetragen, dass das nachhaltig-alternative Viertel mittlerweile nicht nur in Witten bekannt ist, sondern auch darüber hinaus. Doch der Verein, der hinter dem Fest steht, will mehr sein. Und hat sich für das kommende Jahr einiges vorgenommen.

Potenziale entdecken und mit wenig Aufwand und kleinen Mitteln die Stadt ein Stückchen lebenswerter machen: So fasst Vorstandsmitglied Joscha Denzel die Ziele des Vereins zusammen. Gleichzeitig betreibe man auch ganz „klassische Vereinsarbeit“, ergänzt Sophie Große-Wöhrmann, ebenfalls im Vorstand. Dazu gehört im Wiesenviertel vor allem, die hier lebenden Menschen zusammenzubringen und zu vernetzen. Man verstehe sich auch als Schnittstelle zu Stadt und Unternehmen, wenn es um die Verwirklichung von Ideen und Projekten geht.

Leerstände sind im Wittener Wiesenviertel kein Problem mehr

Zu Beginn ging es dem Verein, der heute 60 Mitglieder zählt, noch darum, die Leerstände an und um die Wiesenstraße mit Leben zu füllen. „Die sind heute kaum noch vorhanden beziehungsweise präsent“, sagt Große-Wöhrmann. Das „Lokal“, quasi Vereinsheim des Wiesenviertel e.V., ist da selbst ein Beispiel. Als 2019 „Petras Stoffelchen“ nach vielen Jahren schloss, zog kurze Zeit später der Verein dort ein - mit einem Projekt- und Begegnungsraum. „Damals hatten wir Fördermittel für drei Monate, sind aber trotzdem gestartet“, so die 29-Jährige. Jetzt gibt es den Raum schon seit fünf Jahren.

Das Parklet an der Wiesenstraße wird gut genutzt. Es könnte bald noch mehr solcher „Inseln“ geben, die gleichzeitig mehr Aufenthaltsqualität bieten, aber auch den Verkehr beruhigen sollen.
Das Parklet an der Wiesenstraße wird gut genutzt. Es könnte bald noch mehr solcher „Inseln“ geben, die gleichzeitig mehr Aufenthaltsqualität bieten, aber auch den Verkehr beruhigen sollen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Auch die Hinterhöfe an Wiesen- und Steinstraße sind mit Leben gefüllt. Jetzt nimmt der Verein den öffentlichen Raum ins Visier. Genauer gesagt die Wiesenstraße und den Humboldtplatz. „Der ist eigentlich viel zu schön für Autos und Müll“, sagt Sophie Große-Wöhrmann über den dreieckigen Platz, auf dem etwa schon der „Tummelmarkt“ oder regelmäßig ein Teil des Wiesenviertelfests stattfindet.

Anwohner-Wunsch: Tischtennisplatte für den Humboldtplatz

Es soll mit kleinen Schritten losgehen. Ganz aktuell gebe es den Wunsch nach einer Tischtennisplatte für den Humboldtplatz, sagt Vorständin Große-Wöhrmann. Eine Begehung mit städtischen Mitarbeitern gab es schon. Auch sonst gibt es viele Ideen für den Platz.

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Die Müllcontainer sollen anders positioniert werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Gleichzeitig sollen mehr Sitzgelegenheiten entstehen. Für die Abendstunden wünschen sich die Aktiven des Vereins eine Beleuchtung, etwa wie die Lampenschirme am Brunnen in der Wiesen- und Casinostraße. „Wenn nur zwei, drei Parkplätze wegfallen würden, hätte man schon viel Raum gewonnen.“

Humboldtplatz hat Dorfplatz-Charakter

Natürlich gibt es auch noch größere Ideen und Träume für den Platz. „Aber dafür müssten die Autos da weg“, sagt Große-Wöhrmann, die hauptberuflich das Hochschulwerk der Uni Witten leitet. Dass das schwieriger wird, ist ihr bewusst. Aber: „Dort parken nicht die Anwohnerinnen und Anwohner, sondern Menschen, die in der Stadt einkaufen gehen.“ Durch seine Lage und Form biete er sich als eine Art Dorfplatz an. „Durch den Brunnen haben wir hier ohnehin schon eine dörfliche Struktur.“

Dem Autoverkehr soll es auch an der Wiesenstraße selbst an den Kragen gehen. Gemeinsam mit Planungsamt und Innenstadtbüro arbeitet der Verein schon länger an einer Verkehrsberuhigung im Viertel. Die Pläne dazu wurden im Juni im Verkehrsausschuss vorgestellt. 2025 soll der Versuch starten.

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Dazu soll die Fahrbahn an der Wiesenstraße schmaler werden, besonders rund um Knut‘s und Klimbim. Helfen könnte dabei etwa eine Erweiterung des schon bestehenden „Parklets“ vor dem Lokal. „Wir wollen auch Tempo 10 ausprobieren“, sagt Sophie Große-Wöhrmann. „Wir werden verschiedene Bausteine testen und schauen, wie es klappt.“

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