Witten. . Der Verein des Wiesenviertels hat die Räume von „Petras Stoffelchen“ angemietet. Entstehen soll ein Begegnungs- und Projektraum fürs Quartier.

Von wegen Innenstadt-Sterben: Im März schloss „Petras Stoffelchen“ im Wiesenviertel für immer seine Türen – nach 14 Jahren. Und Nachmieter für das Ladenlokal gegenüber vom Knut’s sind bereits gefunden. Der Wiesenviertel-Verein hat die Räume angemietet. Er will darin einen Begegnungs- und Projektraum ansiedeln.

„Das hier war für uns die Gelegenheit, endlich einen Standort und Treffpunkt für den Verein zu installieren“, sagt Vorstandsvorsitzende Irja Hönekopp. „Bislang haben wir uns sehr viel digital bewegt, jetzt gibt es uns auch analog“, sagt die 47-Jährige schmunzelnd. Der Verein hatte sich im Sommer 2017 als Nachfolger des „Stellwerks“ gegründet und beliebte Veranstaltungen wie Tummelmarkt oder Wiesenviertelfest weitergeführt.

Anlaufstelle für Ideen und Projekte

Anwohner und Engagierte sollen an der Wiesenstraße 26 zukünftig eine Anlaufstelle für Ideen und Projekte finden und auch bei der Planung solcher Vorhaben unterstützt werden. Der neue Nachbarschaftsraum soll auch ein kostenloser Arbeitsort für Initiativen sein, die sich für das Viertel einsetzen. „Hier soll sich was entwickeln“, bringt Joscha Denzel, Mit-Organisator des Wiesenviertelfests, das Ziel des neuen Raums auf den Punkt. „Menschen, die im Viertel etwas bewegen wollen, können sich hier vernetzen.“

Ideen, wie sich der Begegnungsort mit Leben füllen soll, gibt es schon genug – etwa einen generationenübergreifenden Kaffeeklatsch, bei dem einmal im Monat Jung und Alt zusammenkommen und sich austauschen. Oder ein veganer Brunch. Ein Büchertausch-Regal ist fest eingeplant und eine Foodsharing-Ecke angedacht.

Auf Spenden angewiesen

Auf einer Pinnwand sollen Anwohner Gegenstände und Dienstleistungen anfragen oder anbieten können – ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Ein Prinzip, wie man es bisher aus den sozialen Netzwerken unter „Share and Care“ kennt. Außerdem ist eine Gesprächsreihe geplant. Den Auftakt macht am Montag (29.04) ein Info-Abend zu Lastenrädern (20 Uhr). „Da machen wir Baustellen-Stopp“, sagt Vorstand Irja Hönekopp. Denn bis zur offiziellen Eröffnung ist noch einiges zu tun.

Renovierung geht am Samstag weiter

An den nächsten Samstagen (27.4/4., 11.5) werkelt der Verein jeweils von 14 bis 17 Uhr weiter an seinem Begegnungsraum. Wer helfen oder ins Gespräch kommen möchte, ist eingeladen, dort vorbeizuschauen.

Wer den Verein und das Lokal auch anderweitig unterstützen möchte, wendet sich an: vorstand@wiesenviertel.de

Der Boden muss noch abgeschliffen, die Wände müssen gestrichen und neue Beleuchtung will installiert werden. Die Tische für den Nachbarschaftsraum haben die Vereinsmitglieder im Laufe der Woche schon selbst getischlert. Rein soll noch ein Sofa und ein Arbeitsplatz mit PC und Internetanschluss. Dann soll auch der Raum und seine Ausstattung nach und nach wachsen und sich verändern.

Finanzieren wird sich der neue Quartierstreff zum Teil aus den Mitgliedsbeiträgen der Vereinsmitglieder. Aber man sei auf Spenden und Sponsoring angewiesen, wenn sich der Raum langfristig halten soll, betont der Vorstand. „Das hier ist kein Geschäftsmodell, das sich selbst trägt“, sagt Vorstandsmitglied Linda Ammon.