Witten. Im Oktober jährt sich die Schließung des Kaufhofs in Witten zum vierten Male. Könnte es mit der Entwicklung des Gebäudes schneller vorangehen?
- Im Oktober steht der Kaufhof in Witten vier Jahre leer
- Eigentümer: Vermietung im Erd- und Untergeschoss läuft gut
- Kritik an „Langsamkeit“ der öffentlichen Partner
Wie geht es mit dem ehemaligen Kaufhof-Gebäude weiter? Seit fast vier Jahren ist der Komplex mitten in der Innenstadt verwaist. Es gibt zwar Interessenten, die sich vorstellen könnten, dort einzuziehen. Doch offensichtlich scheint der Prozess ins Stocken zu geraten. Es gibt aber auch gute Nachrichten.
Eigentümer des ehemaligen Kaufhofs ist die Saller Bau GmbH. Geschäftsführer Josef Saller würde sich derzeit wünschen, dass das Ganze etwas schneller abläuft. „Die Vermietung im Erd- und Untergeschoss läuft gut.“ Es gäbe mehrere Interessenten. Wer genau das ist, will der Immobilienunternehmer noch nicht verraten. Zuletzt war die Rede von Lebensmittelgeschäften und Drogeriemärkten.
Kaufhof in Witten: Kein Konsens über Miethöhe
Aber: „Vieles hängt hier von den Vermietungen im Obergeschoss ab. Hier ist die Entscheidungsfindung unserer öffentlichen Partner langsam“, sagt Saller. Im Gespräch sind hier seit längerer Zeit schon die VHS, der EN-Kreis sowie das Stadtarchiv. „Wir haben Vorschläge eingereicht, die die Flächenwünsche genau aufgenommen haben“, so Saller. Allerdings habe es hier noch keine Rückmeldung gegeben. „Wir haben noch keinen Konsens über die Miethöhe sowie über sonstige Vertragsbedingungen. Es läuft alles sehr zäh.“
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Dafür sei man mittlerweile bei der Anliefersituation einen Schritt weiter. Projektleiter Maik Humburg hatte bereits Ende vergangenen Jahres gesagt, dass man zusätzlich neben der Anlieferung im Kellergeschoss auch eine Anlieferung über die Casinostraße plane. „Das Anlieferproblem konnte nun gelöst werden. Wir haben zwar noch keine Genehmigungen, aber es ist Konsens erzielt worden“, sagt Josef Saller.
Doch wann die Arbeiten wirklich losgehen, steht weiterhin in den Sternen. „Wir können das Objekt aus Kalkulations- und architektonischen Gründen nur im gesamten fertigstellen.“ Aus diesem Grund sei es wichtig, dass man schnellere Entscheidungen von den öffentlichen Partnern bekomme.
Saller will Bestand des Gebäudes aufrecht erhalten
„Sobald wir eine Einigung erzielt und einen Mietvertrag haben, fangen wir zeitnah mit dem Bau an“. Denn mittlerweile sei es kein Problem mehr, Baufirmen zu bekommen. „An diesem Punkt dürften keine Probleme mehr auftreten“, sagt der Unternehmer und fügt an: „Ich hoffe, dass wir uns schnell mit den öffentlichen Nutzern einigen.“
Bei all diesen Plänen hält Saller Bau am ursprünglichen Vorhaben fest, den Bestand des Gebäudes so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Bereits zu Beginn wurde klar gesagt, dass man keinen großen Abriss plane, da das alleine im Hinblick auf die Baukosten wenig Sinn machen würde. Wohnungen im Obergeschoss seien generell jedoch nicht geplant.
Tiefgarage ist zentraler Punkt
Mit der VHS hoffen die Verantwortlichen, ein größeres Publikum anzuziehen. So könne man etwa Kurse in den Abendstunden anbieten, sodass die City auch denn frequentiert werde. Im Zuge der Umbauarbeiten will Saller Bau dann auch die Modernisierung der Tiefgarage in Angriff nehmen. Projekleiter Maik Humburg hat bereits in einem früheren Gespräch mit dieser Redaktion erklärt, dass das ein wichtiger Punkt sei. „Wir wissen, dass wir da etwas unter Zugzwang stehen, da das zentrale Parkplätze in der City sind.“ Allerdings sei eine Modernisierung nur sinnvoll, wenn auch die Arbeiten am Hauptgebäude starten.
Einen konkreten Zeitpunkt für den Start der Arbeiten gibt es allerdings noch nicht. Die Stadt war zu den neuesten Aussagen von Josef Saller bislang nicht zu erreichen.
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