Neviges. Stella Spyrou managt ihr kleines Café in der Fußgängerzone in Neviges ganz allein. Das ist oft ziemlich mühsam. Im Herbst ändert sich einiges.

Ihr kleines Café „Edelweiss“ in der Fußgängerzone von Velbert-Neviges ist ein echter „Ein-Frau-Betrieb“: Ware einkaufen, Brötchen schmieren, Kaffee und Kakao kochen, Kuchen servieren und nicht zuletzt putzen: Stella Spyrou, die alle Gäste hier nur Stella nennen, wuppt hier alles allein. „Ich glaube, andere hätten schon aufgegeben. Aber ich bin stur, ich mache weiter“, sagt die 32-Jährige fröhlich und lächelt. Klar, es gebe immer mal Tage, an denen sie mit der Entscheidung hadert, die sie vor sieben Jahren getroffen hat: Damals hatte sie mit viel Enthusiasmus aus einem leer stehenden Ladenlokal ihr kleines Café Edelweiss gezaubert.

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In der Fußgängerzone von Velbert-Neviges liegt das Café, das Stella Spyrou vor sieben Jahren eröffnet hat.
In der Fußgängerzone von Velbert-Neviges liegt das Café, das Stella Spyrou vor sieben Jahren eröffnet hat. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und das ist, vor allem morgens, für viele zu einem lieb gewonnenen Treffpunkt geworden. Nur nachmittags seien leider viele Tische unbesetzt, erzählt die Wirtin, die daher ab November auch die Öffnungszeiten geändert hat: Dann schließt das „Edelweiß“ bereits um 15 Uhr. „Ich muss halt kalkulieren, im Frühjahr hab ich dann wieder den ganzen Tag auf“, sagt Stella Spyrou, die ganz froh ist, dann auch ein bisschen mehr Zeit für sich zu haben. Sich mal nicht direkt nach Feierabend um den nächsten Einkauf kümmern zu müssen, sich auch mal mit Freunden treffen zu können, oder einfach mal die Füße hochzulegen. In der ersten Zeit, da hatte sie sogar noch selbst gebacken, meistens nachts, weil sie dann die nötige Zeit und auch Muße dazu hatte. „Das mache ich aber schon länger nicht mehr, das hab ich einfach nicht mehr geschafft. Den Kuchen kaufe ich frühmorgens immer frisch.“

Das „Edelweiss“ in Velbert hat treue Stammgäste

Neue Öffnungszeiten

Café Edelweiss, Elberfelder Straße 49. Geöffnet in der Wintersaison ab 1. November: Montag, Dienstag, Freitag und Samstag: 9 bis 15 Uhr. Donnerstag, am Markttag, 8 bis 15 Uhr. Sonntag 10 bis 15 Uhr. Mittwoch ist Ruhetag.

Kontakt unter 0163 2363926

So köstlich Stellas Bienenstich und Apfelkuchen auch war, Gesundheit geht vor. Und den Stammgästen schmeckt auch der „total leckere Mandarinenkuchen“, sagt Katharina (35) begeistert, die mit ihren Freunden Oliver (45) und Giorgioris (45) zu den größten Edelweiss-Fans zählt: „Manchmal kommt das vor, dass wir zwei bis drei Mal am Tag vorbeikommen“. Das dürfte bei den geänderten Öffnungszeiten jetzt ein bisschen schwierig werden, aber morgens bei einem Kaffee Stella mal eben „Hallo“ zu sagen, muss einfach sein. „Hier gibt‘s den besten Kaffee in Neviges. Und den besten Kakao“, ist Oliver überzeugt.

Die Stammgäste Katharina und Oliver (v.l.) kommen manchmal mehrmals am Tag ins „Edelweiss“. Wenn es ihre Zeit erlaubt, setzt sich Stella Spyrou gern kurz dazu. Auch Jack-Russell-Hündin Shila fühlt sich hier wohl.
Die Stammgäste Katharina und Oliver (v.l.) kommen manchmal mehrmals am Tag ins „Edelweiss“. Wenn es ihre Zeit erlaubt, setzt sich Stella Spyrou gern kurz dazu. Auch Jack-Russell-Hündin Shila fühlt sich hier wohl. © Kathrin Melliwa | Kathrin Melliwa

Kleines Frühstück mit Filterkaffee

Apropos Kaffee: Obwohl im Café „Edelweiss“ alle möglichen Spezialitäten auf der Karte stehen, etwa Mokka, Latte Macchiato, Cappuccino, Espresso, wünschten sich die Gäste vor allem eines: „Filterkaffee, ganz einfachen Filterkaffee“, sagt Stella Spyrou und muss lachen. „Ja, der wird am meisten verlangt. Und morgens eben Brötchen, ein kleines Frühstück.“ Dass Stella, die mit vier Jahren aus ihrer Heimat Griechenland mit ihrer Familie nach Deutschland zog, ihrem Café damals keinen griechischen Namen gab, habe schon einige Landsleute verwundert. Und warum gerade der Name Edelweiss? „Ich finde diese Blume einfach so schön. Und auch den Namen, edel und weiß.“

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Für das nächste Jahr hat Stella Spyrou noch den ein oder anderen Plan, aber das sei alles noch nicht spruchreif. Auf alle Fälle werde sie sich mit ihrem kleinen Café hier weiter behaupten: „Ich hab mir das damals so ausgesucht, und es läuft ja auch soweit ganz gut. Für mich alleine ist es absolut ok.“