Neviges. . Mit Begeisterung backt Styliani Spyrou deutsche und griechische Köstlichkeiten: Die Griechin (25) ist Inhaberin des neuen „Café Edelweiß“.
Sie ist mutig, braucht wenig Schlaf und fällt wichtige Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Als Styliani Spyrou (25), von der Familie liebevoll „Stella“ genannt, im Juli das dustere, leerstehende Ladenlokal an der Elberfelder Straße 49 betrat, war für sie sofort klar: Das ist es. Mein Café. Und es heißt „Café Edelweiß“.
Nachts um zwei Uhr dampft der frische Apfelkuchen
Seitdem rackert und schuftet Stella, zaubert mit Inbrunst süße Köstlichkeiten. Und das vornehmlich nachts, was auch ihrem Freund Spyros den Schlaf raubt. Doch der sieht es gelassen, wenn seine Stella weit nach Mitternacht Äpfel schält, Teig quirlt, Eier schaumig rührt und Schokolade schmilzt. „Ich gehe ihr dann ein bisschen zur Hand, ist doch klar. Da kann ich nicht einfach im Bett bleiben.“
Einen Ruhetag gönnt sich die Inhaberin nicht
Warum diese nächtliche Aktivität? „Ich mache so etwas ganz gern nachts. Und tagsüber hab ich ja auch wenig Zeit“, sagt Styliani Spyrou, die als Vierjährige aus der Stadt Ioannina nahe der Grenze Albaniens mit ihrer Familie nach Velbert kam. Von 9 bis 18 Uhr steht sie in ihrem „Café Edelweiß“. Donnerstags, wenn Markt ist, kann man hier sogar schon um 8 Uhr frühstücken. Ruhetag? Gönnt sich Stella nicht. Eingekauft wird abends, auch „meine Mama, Bruder und Schwester helfen mir dabei“, erzählt die junge Griechin, für die mit der Eröffnung ihres Cafés ein Traum in Erfüllung ging. Die junge Frau ist einfach nur glücklich.
Ein lang gehegter Traum ging in Erfüllung.
„Ich wollte schon immer mein eigener Herr sein. Und in seinem eigenem Lokal zu arbeiten, sich um die Gäste zu kümmern, das ist einfach etwas anderes“, so die 25-Jährige. Ihre Erfahrung in der Gastronomie hat sie in Schwelm gesammelt, hier betreibt ihr Lebensgefährte ein griechisches Speiselokal. Der Koch dieses Restaurants war es auch, der Stella auf das Jahre lang leerstehende Lokal, eine frühere Kneipe, aufmerksam machte: „Ich kam herein und war gleich hin und weg.“
Viel Geld in Renovierung und Mobiliar investiert
Und wie kommt eine Griechin darauf, ihr Cafe „Edelweiß“ zu nennen? „Ach, ich finde die Blume so schön. Meine Bekannten haben sich auch gewundert, ich sollte doch meinen Namen nehmen oder irgendetwas griechisches. Aber Edelweiß gefiel mir einfach.“ Rund 16 000 Euro investierte sie in Renovierung und Mobiliar. Caféhaus-Stühle, die an den Design-Klassiker Thonet erinnern, eine bequeme Lounge-Ecke, auch auf der eigens angefertigten Bank lassen sich süße Naschereien und herzhafte Kleinigkeiten wie Blätterteig mit Spinat genießen.
Die Nevigeser sind vom neuen Café begeistert
Die Nevigeser jedenfalls sind begeistert: „Der Bienenstich ist so lecker“, schwärmt Elke Wittkämper. „Aber wir gehen trotzdem auch weiter zu Maria.“ Maria, die Eisdiele vis à vis. Iris Boenke entdeckte das „Edelweiß“ nach ihrem Friseurbesuch: „Klasse, hier war ich nicht zum letzen Mal.“