Neviges. Im „Café am Kirchplatz“ in Tönisheide gibt es jetzt auch italienisches Gebäck. Die Familie hat noch mehr Pläne, um Gäste glücklich zu machen.

Wenn Ruth Müller ihre Runde durch Tönisheide dreht, dann ist ganz klar, wo sie Pause macht: im Café am Kirchplatz. „Ich bin so zwei bis dreimal in der Woche hier“, sagt die rüstige 90-Jährige vergnügt. „Mal zum Frühstück, mal zum Mittagessen. Meistens komme ich dann vom Friedhof, letztens gab es Backfisch mit Kartoffelsalat, lecker.“ Inhaberin Bianca Dzemailov lacht: „Ja, eigentlich könnten wir auch Café Müller heißen, Frau Müller macht ordentlich Werbung für uns.“ Und natürlich hat Frau Müller, die hier schon einige Wirte hat kommen und gehen sehen, bereits die neuen Köstlichkeiten probiert, die Bianca Dzemailov seit wenigen Tagen in der Küche zaubert: Etwa „Baba Napolitano“, hier wird der Teig erst in Rum gelegt, dann mit Rum-Creme gefüllt und zusammengerollt. Oder „Sfogliatelle“, dabei umhüllt hauchzarter Blätterteig mit Mandelblättchen eine feine Vanillecreme. „Wir haben jetzt auch italienische Pasticcini im Angebot, das ist exklusives italienisches Kleingebäck, alles handgemacht.“

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Lecker, die herzhaften „Arancini“. Bianca Dzemailov bereitet die gefüllten Reisbällchen stets frisch zu.
Lecker, die herzhaften „Arancini“. Bianca Dzemailov bereitet die gefüllten Reisbällchen stets frisch zu. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Und sehr zeitaufwändig, daher ist Bianca Dzemailov froh, dass Ehemann Sebastian und Sohn Sinan vorn im Café alles im Griff haben. Seit Juni wuppt die Familie das Café am Kirchplatz, und ist froh, damals in einer Nacht- und Nebelaktion eine Entscheidung gefällt zu haben, die sie nicht bereut. Denn eigentlich hatte die 46-Jährige nur einen Job gesucht und nicht im Traum daran gedacht, sich selbstständig zu machen. Doch als sie sich vorstellte, sei sie mit der Nachricht empfangen worden: „Ich schließe das Café, aber Sie können es gern übernehmen.“ Drei Tage hatte sie damals zur Probe gearbeitet, dann gemeinsam mit der Familie schnell entschieden: Ok, ich mache das.

Gäste feiern auch gern Geburtstag im Café am Kirchplatz in Velbert

Öffnungszeiten und Kontakt

„Café am Kirchplatz“, Kuhlendahler Straße 14. Reservierungen unter 0157 3320 6645 oder per Mail: Kirchplatzcafe@gmail.com. Inhaber sind Bianca und Sinan Dzemailov.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, Uhrzeiten: Werktags 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 18 Uhr. Montag ist Ruhetag.

„Es läuft sehr gut, das hätte ich nicht gedacht. Jetzt, wo es kühler ist, fast noch besser als im Sommer. Ob Ferien oder nicht, das merken wir gar nicht.“ Da sind die Kaffeerunden nach Beerdigungen, die Geburtstagsfeiern im größeren Kreis, da sind lieb gewonnene Stammgäste wie Ruth Müller. All das zusammen mache den Erfolg aus. „Wir sind sehr zufrieden, das war genau die richtige Entscheidung.“ Und da sie gemeinsam mit der Familie so viel Freude an ihrem Café am Kirchplatz hat, erfüllte sich Bianca Dzemailov selbst einen Wunsch: Ihre Gäste mit noch mehr aufwändig hergestellten Köstlichkeiten zu verwöhnen, die man direkt im Café genießen oder auch mitnehmen kann. Übrigens nicht nur süß, auch herzhaft, wie „Arancini“, Risotto-Bällchen, gefüllt mit Bolognese und Ricotta.

Kleine, feine Köstlichkeiten: Die italienischen „Pasticcini“ sind neu im „Café am Kirchplatz“.
Kleine, feine Köstlichkeiten: Die italienischen „Pasticcini“ sind neu im „Café am Kirchplatz“. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Familie möchte auch bald Glühwein ausschenken

Nach wie vor gibt es ein reichhaltiges Frühstücksangebot, als „Mini“ für eine Person, süß oder herzhaft, beliebt sei auch das „Orientalische Frühstück für Zwei“, ebenso der „Arme Ritter“, Toast in Ei gebraten, dazu Käse und Salami oder „Strammer Max“. Die kleineren Gerichte können den ganzen Tag über bestellt werden, zusätzlich zu den Speisen wie Reibekuchen, herzhafte Crêpes oder Baguettes stehen freitags und samstags jeweils zusätzliche Tagesgerichte auf der Karte. Am Freitag, 25. Oktober, zum Beispiel Lasagne. Möglichst bald möchte die Familie Dzemailov auch Glühwein, Cocktails und andere alkoholische Getränke anbieten. „Wir haben alles da, warten jetzt auf die Schankerlaubnis der Stadt Velbert“, sagt die Wirtin. „Das war ziemlich viel Papierkram, ich hatte mich da leider auch vertan und erst alles an die Stadt Wuppertal geschickt, weil wir ja in Wuppertal wohnen.“

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Inzwischen sind die Unterlagen, so ergab eine Anfrage bei der Stadt Velbert, an der richtigen Adresse gelandet: Am Montag, 21. Oktober, habe die Prüfungsstelle des Ordnungsamtes alles bekommen, bestätigte Pia Meißner, Pressereferentin der Stadt Velbert. Da das Ordnungsamt in der Regel innerhalb von einer Woche bis 14 Tagen nach Eingang der vollständigen Unterlagen die Schankerlaubnis erteile, sei man „sehr optimistisch“, dass die Familie Dzemailov fristgerecht die Genehmigung erhalte. In Tönisheide darf man sich also, wenn alles klappt, in der Adventszeit auf Glühwein und mehr freuen.