Neviges. Lukas Hanet ist in Neviges aufgewachsen. Was ihm hier besonders am Herzen liegt und warum er nirgendwo anders auf der Welt leben möchte.
Seine Bachelor-Arbeit schrieb Lukas Hanet aus Velbert-Neviges, den wir in dieser Folge der Serie „Ich liebe Neviges“ vorstellen, über den Mariendom. „Die Schwerpunkte lagen darauf, wofür der Mariendom als Erinnerungsort steht. Warum er damals gebaut wurde, was später daraus wurde, also wie ihn die Menschen jetzt sehen.“ Für den 26-Jährigen, der an der Universität Duisburg/Essen katholische Religionslehre und Chemie auf Lehramt Sekundarstufe II studiert, war diese Arbeit viel mehr als ein wissenschaftlicher Beitrag. Es war eine Herzensangelegenheit. Denn Lukas Hanet hat zwei Lieblingsorte, die unterschiedlicher kaum sein könnten: eben jene Wallfahrtskirche mit dem zeltartigen Dach, den der inzwischen verstorbene weltbekannte Architekt Prof. Gottfried Böhm erbaut hat – und die Sporthalle Waldschlösschen.
Vorherige Folgen der Serie
- Die Fachins aus Velbert: „Neviges war für uns wie Urlaub“.
- „Das hier ist Heimat“: Nur das Meer fehlt in Velbert-Neviges
- „Hab viel vermisst“: Familie zog zurück nach Velbert-Neviges
- „Ich hab tolle Nachbarn“: Liebeserklärung an Velbert-Neviges
- „Mein Dorf ist wundervoll“: Viel Lob für Velbert-Tönisheide
„Naja, im Moment ist die ja für unseren Verein geschlossen“, sagt Hanet bedauernd, aber ansonsten sei die Sporthalle, die momentan von der Stadt Velbert als mögliche Unterkunft für Geflüchtete frei gehalten wird, schon ein wichtiger Ort für ihn. Und einer der Gründe, warum er nirgendwo anders als in Neviges leben möchte. „Ich bin einfach glücklich hier, möchte hier auch später mit meiner eigenen Familie leben.“ Denn woanders, da gibt es keinen Nevigeser Handball Club (NHC), keinen Nevigeser Turnverein (NTV). In beiden engagiert sich Hanet, selbst leidenschaftlicher Handballspieler, unter anderem in der Jugendarbeit.
Velbert-Neviges liegt idyllisch im Grünen
Nach dem Abi wegzuziehen, in einer anderen Stadt zu studieren? Kam für Lukas Hanet nie infrage: „Ich bin von hieraus in zehn Minuten an der S-Bahnstation, das ist für die Uni sehr praktisch, da kann ich hier zu Hause wohnen bleiben. Neviges ist einfach schön.“ Vom elterlichen Haus in der Straße „Zum Homberg“ sei er in einer Minute im Wald, überhaupt gefalle ihm das viele Grün drumherum. Dazu die Sehenswürdigkeiten wie eben Dom und Schloss, „viele Nevigeser wissen gar nicht, was sie hier stehen haben“, sagt der Lehramts-Student, dem vor allem „der Zusammenhalt der Menschen hier“ gefällt. Man kenne sich eben, auch möchte er das gute Miteinander im Sportverein um nichts in der Welt eintauschen.
Engagiert in der Jugendarbeit
So hat Lukas Hanet beim NTV jede Menge Spaß, wenn er beim Eltern-Kind-Turnen den Bewegungsdrang der Zwei- bis Fünfjährigen steuert und unterstützt, beim Handball die „Minis“ trainiert, also die Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren. „Da haben wir einen super Zulauf.“ Außerdem ist er Trainer der A-Jugend und Co-Trainer der ersten Mannschaft. Dass der 26-Jährige seit zwölf Jahren Schiedsrichter und nebenbei auch Jugendwart ist, sei hier nur am Rande erwähnt. „Trainer zu sein ist das, wofür ich brenne.“ Denn Mannschaftssport, das ist seine tiefe Überzeugung, sei einfach wichtig, nicht nur, weil Kinder so in Bewegung kommen. „Wir versuchen auch, in die Grundschulen zu kommen.“
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Wenn der Nevigeser in seiner Freizeit mal nicht sportlich aktiv ist oder mit seiner Freundin rund um Neviges wandert, dann zeigt er anderen mit großer Freude „seinen“ Mariendom. „Ich mache seit zwei Jahren Führungen für die Gemeinde“, erzählt er, hält einen Moment inne: „Wenn ich hereingehe, dann nehme ich mir auch jedes Mal Zeit, um ihn auf mich wirken zu lassen. Das ist immer ein bisschen anders.“ Geradezu magisch sei ein Besuch unter bestimmten Voraussetzungen vormittags: „Wenn die Sonne durch das Rosenfenster scheint, das ist einfach nicht zu toppen.“