Oberhausen. Oberhausen wird wie ganz Deutschland durch die Wirtschaftskrise hart gebeutelt. Oberbürgermeister Daniel Schranz verweist aber auf viele Erfolge.

Ein Jahr geht zu Ende - und das Wundervolle an dieser im Grunde schnöden rechnerischen Tatsache ist, dass man voller Hoffnung in die Zukunft blicken kann. Nach fünf Jahren mehrfacher Krisen in Abfolge kann das Jahr 2025 nur besser werden.

So ist es wenig überraschend, dass Oberbürgermeister Daniel Schranz in seinem traditionellen Neujahrs-Grußwort an alle Bürgerinnen und Bürger Optimismus verströmen will - und darauf verweist, was Oberhausen in den vergangenen Jahren erreicht hat und was bereits als Zukunftsinvestition eingestielt ist.

Dabei ist Oberhausen gebeutelt von den Folgen der anhaltenden bundesweiten Wirtschaftsschwäche - und den Kostenexplosionen bei den Sozialleistungen, den Löhnen der öffentlich Bediensteten und den Bauprojekten. So türmt sich ein Defizit von fast 90 Millionen Euro im Etat auf, verdoppeln sich die Baukosten für Schul- und Sportprojekte, erhöhen sich die Betreuungskosten für schwierige Familien, geraten Firmen in finanzielle Schwierigkeiten und erhöht sich die Arbeitslosenzahl.

Oberbürgermeister: Oberhausen ist die Stadt des erfolgreichen Wandels

Der Berg an schlechten Nachrichten verdeckt dabei, dass Oberhausen in den vergangenen Jahren durchaus auch Erfolge zu verzeichnen hat. Oberbürgermeister Daniel Schranz macht den Oberhausenerinnen und Oberhausener Mut, auch diese Wirtschaftskrise gut überstehen zu können - angesichts der historischen Erfahrungen der Stadt in ihrer über 160-jährigen Geschichte.

„Oberhausen macht nichts so sehr aus wie der Wandel.. Aus ein paar Gehöften in einer Heidelandschaft hat die industrielle Revolution eine rasant wachsende Großstadt gemacht – über die der Niedergang der Montanindustrie und der Verlust von rund 60.000 Arbeitsplätzen einen brachialen Strukturwandel gebracht hat. Damals hätte sich niemand träumen lassen, dass Oberhausen einmal 20 Millionen Besucherinnen und Besucher im Jahr zählen würde, die zu uns kommen, um hier ihre Freizeit zu verbringen. In sehr wenigen Städten war der Wandel so epochal wie hier bei uns in Oberhausen. Wir können uns also zu Recht als die Stadt des Wandels bezeichnen, als eine Stadt, die Wandel meistert, die Wandel gestaltet.“

Die derzeit laufende Ausstellung „Planet Ozean“ im Gasometer Oberhausen lockt Massen an Besucherinnen und Besuchern an - sie ist die bisher erfolgreichste in der Geschichte der höchsten Ausstellungshalle Europas.
Die derzeit laufende Ausstellung „Planet Ozean“ im Gasometer Oberhausen lockt Massen an Besucherinnen und Besuchern an - sie ist die bisher erfolgreichste in der Geschichte der höchsten Ausstellungshalle Europas. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Der Christdemokrat macht dies an drei Beispielen fest. Der Gasometer, das Wahrzeichen Oberhausens, freut sich über die bisher erfolgreichste Schau seiner Geschichte: über 850.000 Besucher in neun Monaten. Dies zeige, „wie attraktiv unsere Stadt mit der Neuen Mitte für Gäste von außerhalb ist. Und diese Attraktivität bekommt mit dem wiedereröffneten Metronom-Theater einen weiteren Schub.“

Das Metronom-Theater am Centro hat Ende November 2024 seine Wiedereröffnung gefeiert.
Das Metronom-Theater am Centro hat Ende November 2024 seine Wiedereröffnung gefeiert. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Investitionen gebe es nicht nur in die Kultur, sondern auch in den Wandel der Industrie. „Mit Unterstützung des Bundes und des Landes investiert Air Liquide 45 Millionen Euro in eine Zukunftsindustrie: die Herstellung von klimaneutral produziertem Wasserstoff.“ Der Elektrolyseur „Trailblazer“ ist die größte Anlage ihrer Art in Deutschland. Und als dritten Punkt führt er die Gründung der neuen Gesamtschule an der Knappenstraße - die erste Schulgründung seit Jahrzehnten in Oberhausen.

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In seinem Grußwort zum neuen Jahr hebt Schranz auch die neuen Investitionen in die drei Stadtbezirke hervor, die die Lebensqualität der Menschen verbessern sollen. So wird in Osterfeld im Laufe des Jahres 2025 das neue Stadtteilzentrum an der Gesamtschule eröffnet - mit der Stadtteilbibliothek, dem Jugendzentrum und dem Veranstaltungssaal für alle. „Damit bekommt Osterfeld neue, schöne Orte für Bildung und Gemeinschaft.“

Oberhausen will die Lebensqualität in den drei Stadtbezirken erhöhen

In Alt-Oberhausen wiederum wird nach der Eröffnung des Lehrerseminars die Neugestaltung der Marktstraße angegangen - die Planungen laufen, der erste Bagger wird allerdings erst 2027 rollen. In Betrieb genommen wird aber schon bald die neue Rettungswache Süd, um Menschen in Not im Süden schneller helfen zu können.

Was lange währte, wurde endlich gut: Ein Geschäftshaus an der Marktstraße mitten in der Oberhausener Innenstadt wurde im November offiziell als neues „Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung“, kurz auch Lehrerseminar genannt, eröffnet.
Was lange währte, wurde endlich gut: Ein Geschäftshaus an der Marktstraße mitten in der Oberhausener Innenstadt wurde im November offiziell als neues „Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung“, kurz auch Lehrerseminar genannt, eröffnet. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

In Sterkrade geht es nach dem Förderbescheid des Landes nun an die Detailplanung, wie man aus dem Sterkrader Rathaus eine Musikschule macht. „Und es laufen die Vorarbeiten für den blau-grünen Umbau der Bahnhofstraße, der die Sterkrader Mitte mit mehr Wasser und Grün aufwerten wird. Wie in Osterfeld und in Alt-Oberhausen können wir diese Projekte zum großen Teil aus Fördermitteln finanzieren.“

„Optimismus ist Pflicht“ - dieser Leitsatz des Philosophen Karl Popper, dass man Zukunft gestalten kann und deshalb Zuversicht bei dieser Aufgabe für alle Bürger geboten ist, bedeutet Schranz viel - und so schließt er seinen Neujahrsgruß mit folgenden Sätzen: „Oberhausen hat in nur 150 Jahren als Stadt grundstürzenden Wandel durchgemacht – und das mit Erfolg. Die Stadt und ihre Menschen haben große Anpassungsfähigkeit bewiesen, und sie tun es immer noch. Genau das macht uns aus – ein guter Grund für Zuversicht.“