Oberhausen. Das Metronom-Theater kehrt zurück. Bis zur letzten Minute wird am verwandelten Musical-Haus neben dem Centro gearbeitet. Ist der Umbau gelungen?
Große Metallbuchstaben liegen auf dem Steinboden vor dem Metronom-Theater in Oberhausen verteilt. Arbeiter montieren am Freitagmorgen noch eifrig den Namen „Der Geist der Weihnacht“ an die verspielte Gebäudefront, die an ikonische Broadway-Spielhäuser erinnert.
Auf einer knapp 100 Quadratmeter großen Außenleinwand flimmern Fotos aus anstehenden Musical-Produktionen. Erster Probelauf. Am Freitagabend drängen schon erste Gäste zur „Preview“ ins Theater. Am Samstag laufen Promis wie Roland Kaiser zur Premiere über den Teppich. Noch zählt jede Minute.
Einige Meter weiter zieht Metronom-Geschäftsführer Timo Hoppen zur Bauabnahme durch das Foyer. Helfer räumen das Equipment für den Party-DJ aus dicken Kisten. Lichttechniker betätigen Schalter für einen Probelauf. Nur die Türen zum Theatersaal bleiben fest verriegelt. Die letzten Proben laufen. Volle Konzentration. Betreten verboten.
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Wie wirkt das Foyer nach dem Umbau mit dem ambitionierten Zeitplan von einem Dreivierteljahr? Die orange-rote Farbe ist verschwunden. Der flauschig anmutende Teppichboden ist nun blau. Viel Holz verziert die Wände. Dazu gesellen sich Akzente in Anthrazit.
Durch die Renovierung sind deutlich mehr helle Polstermöbel hinzugekommen. In Lounge-artigen Ecken können Gruppen in den Pausen verweilen. An kleinen Tischen lassen sich Drinks aus den vier Bartheken verzehren. Knapp 15 Millionen Euro hat der neue Theaterbesitzer „Semmel Concerts“ in den Umbau und Kauf des Metronom-Theaters gesteckt.
Metronom-Theater in Oberhausen: Foyer mit Holz verziert, mehr Lounges und Sitzplätze
Vor allem die neue Beleuchtung mit geschwungenen Lichtleisten lässt das Musical-Foyer deutlich heller erscheinen. Im Theaterraum selbst erwartet die Besucher auf den Rängen dagegen die geringste Veränderung: Die Sitzanordnung für knapp 1700 Plätze hat sich gegenüber dem Vorbetreiber „Stage Entertainment“ nicht verändert. Die Polster sind allerdings vom Bühnenrand bis zu den obersten Plätzen neu bezogen worden. Die rote Farbgebung ist geblieben.
Viel getan hat sich an der Außenfassade des 1999 für rund 30 Millionen Euro erbauten Musical-Gebäudes. Die weinroten Außenplatten sind nun durch Anthrazittöne geprägt. Weiße Linien durchziehen die Theaterfront horizontal. Diese können farblich beleuchtet und an die jeweilige Lichtstimmung des Metronom-Stückes angepasst werden. Soll heißen: Wenn „Grease“ mit peppigen Petticoats gastiert, wird das Theater gelblich illuminiert. Wenn „Elisabeth“ mit kaiserlicher Festlichkeit Hof hält, wird ein edles Blau schimmern.
Metronom-Theater in Oberhausen: Premieren-Lichter zaubern Farbspiele in den Himmel
Die Farbspiele beschränken sich nicht nur auf die Gebäudefront, sondern setzen sich auf dem Dach fort. Bunte Spots strahlen empor. Beim Probelauf am wolkigen und diesigen Mittwoch zauberten diese Lichter bunte Farben in den Himmel, die Bürger kilometerweit bis in den Oberhausener Norden und Süden beobachten konnten.
Diese „Nordlichter“ wird es allerdings nur zu besonderen Anlässen geben. Dazu zählen zum Beispiel Musical-Premieren, wie eben am Samstag bei „Der Geist der Weihnacht“. Am Theatereingang ist ein kleiner Gebäudeteil hinzugekommen. Ein stabiles Vordach ersetzt die bisherige Glasmarkise. Die Kassen befinden sich weiterhin neben den Eingangstüren. Auf der linken Seite öffnet eine separate Lounge. Dieses Extra zielt vornehmlich auf das Privatgeschäft. Firmen und Institutionen können das Gebäude an spielfreien Tagen komplett anmieten.
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