Heiligenhaus. Neues Jahr, viele Veränderungen: Ein neuer Bürgermeister, Pläne fürs Heljensbad, vielleicht ein neuer Supermarkt, Änderungen bei der Grundsteuer, ...

Während viele Heiligenhauser das neue Jahr geruhsam angehen lassen, sind die Mitglieder der verschiedenen Parteien direkt zum Start ins Jahr 2025 im Wahlkampfmodus: Nur noch wenige Wochen bis zur Bundestags-Neuwahl. In Heiligenhaus will Peter Beyer von der CDU sein Direktmandat verteidigen – und auch Kerstin Griese (SPD, NRW-Listenplatz 10) und Dr. Ophelia Nick (Grüne, Listenplatz 9) möchten ihre Büros in Berlin natürlich nicht räumen. Spannend dürfte werden, welche Rolle die AfD im Wahlkreis spielt.

Nur kurzes Durchatmen nach der Bundestagswahl in Heiligenhaus

Nach der Bundestagswahl können die Wahlkämpfer nur kurz durchatmen – dann beginnen direkt die Vorbereitungen für die Kommunal- und Bürgermeisterwahl im Herbst. Klar ist schon jetzt, dass Heiligenhaus einen neuen Bürgermeister – oder eine Bürgermeisterin? – bekommen wird. Denn Amtsinhaber Michael Beck tritt nach acht Jahren im Rathaus-Chefsessel nicht mehr an. Bisher hat nur die CDU mit Björn Kerkmann, derzeit Erster Beigeordneter und Kämmerer, einen Kandidaten nominiert. Die anderen Parteien halten sich noch zurück. Beck hat ein letztes Mal Weihnachts-Stallwache im Rathaus gehalten. Von der Redaktion befragt, was er Heiligenhaus und den Bürgerinnen und Bürgern für das kommende Jahr wünscht, sagt das Stadtoberhaupt: „Viel Zuversicht, ein weiterhin so gedeihliches Miteinander, aber insbesondere auch den Willen, die positive Entwicklung von Heiligenhaus weiter gemeinsam voranzubringen.“

Apropos „gemeinsam“: Spannend dürfte auch sein, wie sich die SPD zur Wahl aufstellt. Nach der Abspaltung mehrerer Mitglieder gibt es aktuell erstmals keine SPD-Fraktion im Stadtrat.

Wie geht es auf dem Heiligenhauser „Real“-Gelände weiter?

Der frühere „Real“-Markt in Heiligenhaus (Symbolbild) ist geschlossen. Noch ist unklar, ob und wie das Gebäude künftig genutzt wird.
Der frühere „Real“-Markt in Heiligenhaus (Symbolbild) ist geschlossen. Noch ist unklar, ob und wie das Gebäude künftig genutzt wird. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Seit März 2024 ist der „Mein Real“ – früher auch einfach nur als „Real“ oder „Divi“ bekannt – in Heiligenhaus nun schon geschlossen. Seither ist der Grundstückseigentümer in Abstimmung mit dem Amt für Stadtentwicklung auf der Suche nach einem neuen Betreiber für den Standort. Dabei hat sich ergeben, dass der bisherige Bebauungsplan für das Gebiet ungültig ist. Insofern musste sich die Politik im vergangenen Jahr mit diesem Thema beschäftigen und einen neuen Plan auf den Weg bringen. Das kann noch etwas dauern, was aber nicht heißt, dass eine Reaktivierung der Fläche bis dahin unmöglich ist. Es gilt dann, dass sich Bauvorhaben in Art, Bauweise und dem Maß der Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen müssen. Hinzu kommt: Die neue Nutzung muss „kompatibel“ mit dem Handel in der Innenstadt sein. Offiziell hört man wenig über potenzielle Interessenten, dass „Kaufland“ sehr interessiert sei, klang jedoch immer wieder durch.

Heljensbad: Jetzt geht es ganz konkret um die Zukunft

Die Politik muss sich Gedanken über die Zukunft des Heljensbades – und für die Zeit der Schließung – machen.
Die Politik muss sich Gedanken über die Zukunft des Heljensbades – und für die Zeit der Schließung – machen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Schließen wird vermutlich gegen Ende des Jahres oder vielleicht auch erst zu Beginn des Jahres 2026 auch das Heljensbad, allerdings nicht für immer, sondern für aufwändige Umbauarbeiten. Kürzlich brachte Regierungspräsident Thomas Schürmann einen Förderbescheid in Höhe von 30.234.931 Euro und 60 Cent persönlich im Rathaus vorbei. Die Ausschreibungen sind auf den weg gebracht worden, im Laufe des Jahres sollen dann hoffentlich viele Unternehmen, die Planung, Bau und sogar Teile des Betriebs aus einer Hand anbieten, im Rathaus „anklopfen“, sodass zwischen unterschiedlichen Interessenten und Ideen ausgewählt werden kann. Dann könnten Anfang 2026 die Abrissbagger anrollen – und vor 2029 können dann wohl keine Bahnen mehr gezogen werden. Es gilt, Alternativen zu suchen: in anderen Städten, möglicherweise auch für einige Wochen mit einem mobilen Bad-Container.

Apropos Bauen: Nachdem die letzte A44-Klage vom Tisch ist, könnte auch zwischen Heiligenhaus und Ratingen-Ost weitergebaut werden.

Böses Erwachen, wenn die Grundsteuer-Bescheide verschickt werden?

Beschlossen wurde bereits ein einheitlicher Grundsteuer-Hebesatz: 983 v.H. möchte die Stadt künftig von Grundstücks- und Immobilienbesitzern. Was das im Einzelfall für Auswirkungen hat, werden viele Heiligenhauser wohl erst merken, wenn die Bescheide Ende Januar erstellt und verschickt werden.