Heiligenhaus / Velbert. Eigentlich wollte der Ratinger Pat Kreß (SPD) intern gegen die bisherige Bundestagsabgeordnete antreten, nun teilen sich beide auf die Mettmanner Wahlkreise auf.
Wann die Bundestagswahlen stattfinden, das steht derzeit noch nicht fest. Doch eine neue Erkenntnis gibt es aus der Kanzlerpartei: Der bisherigen Bundestagsabgeordneten der SPD, Kerstin Griese, steht wohl einer weiteren Spitzenkandidatur für ihre Partei im Wahlkreis Mettmann Nord für Heiligenhaus, Velbert, Ratingen und Wülfrath nichts mehr im Wege. Der Ratinger Pat Kreß, der gegen Griese bei der Wahlversammlung antreten wollte, wird nun für den Wahlreis Mettmann Süd ins Rennen gehen.
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„Die richtige Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Koalition nicht länger fortzuführen, hat vieles verändert. Auch für mich“, teilt Pat Kreß am Montagnachmittag mit. „Es braucht jetzt keinen weiteren Streit in der SPD, sondern Geschlossenheit und Mut. Deshalb habe ich mich entschieden, meine Bewerbung im Wahlkreis 104, Mettmann II zurückzuziehen. Ich wünsche Kerstin Griese viel Erfolg, den Wahlkreis wieder direkt zu holen“. Mit diesem Rückzug einher „ging aber auch mein Angebot an die Ortsvereinsvorsitzenden und den Kreisvorstand im Wahlkreis 103, Mettmann I zu kandidieren“, teilt er weiter mit; er habe Lust, „für eine starke, geschlossene und mutige SPD bei uns im Kreis Mettmann zu kämpfen“. Auf einem Kreisparteitag habe er dafür am Samstag große Zustimmung erfahren.
Was die Ratinger Kerstin Griese
Kreß wollte gegen die langjährige Amtsinhaberin, Kerstin Griese, antreten, da er fand, dass es für eine neue Politik neue Gesichter brauche: „Ich hätte gerne eine andere, inhaltliche Priorisierung. Kerstin stand jedoch immer wieder für Vorhaben der Großen Koalition ein und hat auch aktiv um Mehrheiten für Entscheidungen gekämpft, hinter denen ich nicht stehe, wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder die Schuldenbremse“, sagte er im Gespräch mit der WAZ.
Mit einem persönlichen Anschreiben wendet sich nun auch Griese an die SPD-Mitglieder der Nord-Kreisstädte, die am Samstag, 16. November, um 10 Uhr im Saal der Awo Wülfrath (Schulstraße 13, Wülfrath) zu ihrer Wahlkreiskonferenz zusammenkommen: „Meine Herzensthemen sind der gesellschaftliche und soziale Zusammenhalt und die Zukunft der Arbeit“, betont Griese. „Viele Jahre habe ich mich im Bundestag dafür eingesetzt, zuerst als Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, später als Vorsitzende des Arbeits- und Sozialausschusses“. An der Seite von Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil habe sie „das sozialdemokratische Regierungshandeln mitgestaltet“. Auch künftig wolle sie sich „in Berlin für soziale Gerechtigkeit und für meinen Wahlkreis einsetzen“.