Heiligenhaus / Velbert. Der bisherige Bundestagsabgeordnete hat sich gegen Gegenkandidatin Theresa Dietz auf der Wahlversammlung in Heiligenhaus durchgesetzt.

Die von einigen erwartete Sensation ist ausgeblieben: Der bisherige Bundestagsabgeordnete der CDU, Peter Beyer, wird auch bei der Bundestagswahl im Februar 2025 wieder für den Wahlkreis Mettmann II und somit für die Städte Heiligenhaus, Velbert, Ratingen und Wülfrath kandidieren. Mehr als 600 Menschen waren am Montagabend zur CDU-Kreiswahlversammlung in die Heiligenhauser Aula gekommen, von den 591 gültigen Stimmen verbuchte Beyer 354 für sich.

Die ersten Gratulanten freuen sich mit Peter Beyer.
Die ersten Gratulanten freuen sich mit Peter Beyer. © Funke Redaktionsgesellschaft NRW | Katrin Schmidt

Heiligenhauser Aula restlos gefüllt

Die Freude ist groß bei Beyer, als das Ergebnis kurz nach 23 Uhr verkündet wird. Die Gegenkandidatur von Theresa Dietz hatte ihm dann doch sichtlich zu schaffen gemacht, die Mobilisierung auf beiden Seiten für Nervosität gesorgt bei dem „erfahrenen Berliner Politiker“ und „Trump-Kenner“, wie Beyer sich selber bei den Mitgliedern vorstellte. Er betonte seine lange Historie im Bundestag, die gerade in der jetzigen Krise so wichtig für Deutschland sei, „Merz braucht mich, er vertraut mir“, bat er am Ende seiner Rede um die Stimmen. Denn der CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz setze auf seine Expertise, gerade was die künftige US-Regierung angehe.

Jubel im Beyer-Lager, gedrückte Stimmung im Lager von Dietz. Am Ende des Abends hatten sich die Reihen in der Aula auch schon wieder gelichtet.
Jubel im Beyer-Lager, gedrückte Stimmung im Lager von Dietz. Am Ende des Abends hatten sich die Reihen in der Aula auch schon wieder gelichtet. © Funke Redaktionsgesellschaft NRW | Katrin Schmidt

Doch auch Theresa Dietz kann erhobenen Hauptes an dem Abend nach Hause gehen: Der Applaus am Ende ihrer Rede war stark, und immerhin brachte sie es in ihrem ersten Anlauf gegen den erfahrenen Beyer mit 237 Stimmen auf 40,1 Prozent. Als neues Gesicht der CDU wollte sie antreten, um einen echten Wandel mitzugestalten und „mit neuer Klarheit im Wahlkreis starten“. Das kam bei vielen Wahlberechtigten gut an, „aber sie soll nochmal in vier Jahren antreten, sie ist noch zu jung“, findet am Ende eines langen Abends ein Heiligenhauser CDU-Mitglied.

Im Vorfeld der Wahl hatte die Veranstaltung bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Medienberichten zufolge hatte dann die Mobilisierung auf beiden Seiten begonnen, die Partei verzeichnete mehr und mehr Eintritte; so viele, dass am Wochenende erst im Parteigericht über die Aufnahme von mehr als 150 Mitgliedern entschieden worden sei, heißt es. Das stimme so nicht ganz, teilt der CDU-Kreisvorsitzende auf Nachfrage dieser Zeitung jedoch mit: „Das Gericht hat nicht über die Neuaufnahmen entschieden, sondern zwei Vorstandsmitglieder haben behauptet, wir hätten unter anderem Ladungsfristen für eine Vorstandssitzung zu kurz bemessen. Letztlich hat das Gericht die Klage abgewiesen“.

Warum ein Sicherheitsdienst engagiert werden musste

Am Montagmorgen habe Jan Heinisch zudem einen Sicherheitsdienst für die Veranstaltung am Montagabend geordert, heißt es weiter. Heinisch sagt dazu: „Wir hatten am Wochenende eine bundesweite und leider etwas verzerrte Berichterstattung über unsere Veranstaltung. Die hat im Internet große Verbreitung und Reaktionen erfahren, so dass wir nicht wissen, ob wir auch mal unser Hausrecht gegen Externe durchsetzen müssen“. Heinisch betont jedoch: „Normalerweise brauchen wir bei internen CDU-Veranstaltungen keinen Sicherheitsdienst.“

So hatte sich der Kreisvorsitzende dann auch am Montagabend in seiner Begrüßung mit emotionalen Worten an die Anwesenden gewandt: Trotz aller Emotionen und egal, wer das Rennen gewinnen werde, möge das Ergebnis doch bitte demokratisch respektiert werden.

So ist es letztlich auch gekommen: Theresa Dietz gehörte am Ende mit zu den ersten Gratulanten, Peter Beyer wiederum richtete sich dann energiegeladen an das Publikum: „Ich danke euch.“ Nun, fuhr er fort, heiße es, Vollgas im Bundestagswahlkampf zu geben. „Und das hoffentlich auch vereint im Kreis Mettmann.“