Hattingen. Bußgeld bis zu 50.000 Euro: Beim Schlangennotruf gehen aktuell viele Anrufe ein. Die Orte in Hattingen, wo die Tiere besonders häufig vorkommen.
Martin Maschka schlägt Alarm: Immer wieder erschlagen Menschen in Hattingen Ringelnattern. Das hat er dazu zu sagen:
Ringelnattern gehören zu den besonders geschützten Reptilien und „sie sind für Menschen völlig harmlos“, sagt Martin Maschka vom Schlangennotruf und vom Verein Artenschutz Ruhrgebiet. Alle einheimischen Schlangen übrigens stehen unter Naturschutz.
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Gerade erst hat Maschka einen Anruf aus Blankenstein erhalten, wo Jugendliche eine Ringelnatter erschlagen haben. Er warnt: Darauf steht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro! „Es ist streng verboten, Schlangen zu töten.“ Maschka hat den Fall der Naturschutzbehörde gemeldet. Die Ringelnatter ist vom Aussterben bedroht, steht auf der Roten Liste.
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Viele Anrufe erreichen ihn in diesem Jahr von Menschen, die möchten, dass er die Reptilien aus Gärten und Teichen entfernt. „Die Leute meinen, dass sie alle Frösche und Fische wegfressen. Aber die Ringelnatter wird niemals den Bestand vernichten“, erklärt er - und rät, die Menschen sollten sich lieber an dem Reptil erfreuen. Rund drei Anrufe in einer Woche verzeichnete er zuletzt.
Tiere sterben im Straßenverkehr - oder werden getötet
Teils würden die Reptilien unabsichtlich überfahren - oder absichtlich erschlagen wie nicht nur in Blankenstein, sondern auch in Elfringhausen, wo er ein totes Tier gefunden hat. Dabei ist das Reptil - hier räumt Maschka mit einem Vorurteil auf - für Menschen völlig ungefährlich.
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Die giftige Kreuzotter - Reptil des Jahres 2024 - käme im EN-Kreis gar nicht vor - und selbst wenn: In Lebensgefahr schweben Menschen normalerweise durch den Biss nicht. Auch sie ist streng geschützt.
„Diese Schlangen greifen keine Menschen an“
Wer beim Wandern oder Gärtnern auf eine Schlange trifft, dem rät Maschka: „Einfach stehen bleiben und warten, bis die Schlange verschwindet. Diese Schlangen greifen keine Menschen an.“
Ausgewachsene Ringelnattern können 80 bis 120 Zentimeter lang werden. Das warme Wetter der letzten Zeit „ist perfekt für Schlangen, um aktiv zu sein“, sagt Maschka. Die Reptilien könnten dann auch gut ihre Eier ausbrüten.
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Schlangen-Sichtungen in Hattingen melden
Sehr selten könne man Schlingnattern beobachten. Auch sie seien vom Aussterben bedroht. Gute Orte in Hattingen, um Schlangen - insbesondere Ringelnattern - zu beobachten, sind: in Holthausen am Schlangenbusch bis zur Reha-Klinik Holthausen, in Blankenstein „um die Burg bis hin zur Aral-Tankstelle“ - und in der Elfringhauser Schweiz, im Wodantal.
Sichtungen von Schlangen können bei Martin Maschka gemeldet werden, er führt darüber Buch. So geht‘s: Foto mit Angabe des Sichtungsortes per Whatsapp schicken an die Nummer 0157 72949225. Das ist auch die Nummer des Schlangennotrufs.