Hattingen. Gewerbetreibende wollen das Image der oberen Fußgängerzone verbessern. Auch wenn manches Problem offensichtlich ist. Eine Bestandsaufnahme.
Die obere Heggerstraße in Hattingen: Tedi hat seine Pforten geschlossen, eine weitere Kette soll dem Vernehmen nach folgen. Von der oberen Heggerstraße und der oberen Innenstadt gibt es Neuigkeiten.
„Die Innenstadt von Hattingen ist tot. Auf jeden Fall ab der Ecke, wo es zum Rathaus geht“, sagt Tim Makus. Er hat aber Ideen, wie sich das ändern könnte - und ist zum Aktionstag der Gewerbetreibenden gekommen, die zeigen wollen, was die obere Heggerstraße alles zu bieten hat. Mit ihrem Ruf hat die Heggerstraße schon lange zu kämpfen, zuletzt kam es im Juli gar zu einer Messerstecherei im Bereich Heggerstraße/Schreys Gasse.
Gerücht: Weiteres Geschäft auf Heggerstraße Hattingen schließt
Makus hat gehört, dass die NKD-Filiale auch noch schließen soll - und damit den ohnehin schon großen Leerstand weiter vergrößert. Vor dem einstigen, nun leer stehenden Lederwarengeschäft ist zudem seit längerer Zeit eine Baustelle.
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Zwar gibt es inzwischen eine neue Gastronomie, das „Café Memo“ unter dessen Namen fünf goldene Sterne prangen. Doch einladend sieht es nicht aus. Die Fensterscheiben sind abgeklebt, ein begrenzter Blick hinein ist nur durch die geöffnete Tür möglich.
Neues Café mit abgeklebten Scheiben in Hattingen
Nicht einladend findet das auch Barbara Stöcker vom Reformhaus Stöcker, die in der Vergangenheit immer wieder Aktionen gestartet hat zur Belebung der oberen Innenstadt. Von den Gewerbetreibenden, die sich jetzt zusammengefunden haben, ist sie nicht auf eine Teilnahme an der aktuellen Initiative angesprochen worden. Probleme hat Barbara Stöcker mit der Ecke der Innenstadt nicht, sagt aber auch: „Die meisten Kunden kommen mit dem Auto zu uns.“
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Bernd Schoeb würde die obere Heggerstraße für den Verkehr zu öffnen - „als Einbahnstraße, das würde beleben“, ist er sich sicher. „Außerdem könnten Parkbuchten entstehen, in Herbede ist das gemacht worden und die Meesmannstraße profitiert davon.“
Bernd Schoeb: „Einzelhändler zeigen, dass es funktioniert“
„Wenn sich Einzelhändler hier ansiedeln, sieht man ja, dass das funktionieren kann und die Kundschaft kommt. Zweirad Taschner und die Hörzeche sind Beispiele“, sagt Schoeb. Er steht mit Makus, Maximilian Keunecke sowie Leonard Wiehagen zusammen beim Aktionstag in einem Hof am Rathausplatz, zu dem Hörzeche, Zweirad Taschner, Mortimer-Club, LVM-Agentur Jörg Waschnewski, Zahnärztin Dr. Asisa Friedmann eingeladen haben.
Die Vermieter müssten vom Denken der 1990er Jahre abrücken und die Mieteinnahmenerwartung zurückschrauben, sind sich viele einig. Dann kämen auch mehr Einzelhändler.
Jessica Hoffmann: „Ein Kindercafé fehlt“
Ein Kindercafé fehle, das könne eine Bereicherung sein, findet Jessica Hoffmann, der generell mehr Angebote für Kinder in Hattingen fehlen. Sie hatte auch schon überlegt, selbst ein kinderfreundliches Café mit Platz für Kinder zu eröffnen, aber ihr fehlten die finanziellen Möglichkeiten dafür.
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Jörg Waschnewski von der LVM-Versicherungsagentur am Rathausplatz glaubt wie seine Mitstreitenden fest an die obere Innenstadt, war am Aktionstag mit einem grünen Pferd in der Fußgängerzone unterwegs, um mit Give-Aways gute Laune zu verbreiten und ins Gespräch zu kommen. „Was hier noch fehlt, sind Wegweiser zu den einzelnen Händlern.“
Jörg Waschnewski setzt auf Vernetzung und Aktion
Er setzt auf Vernetzung. „Wir haben jetzt auch die Autoparty vor der Tür.“ Sein Ziel: ihr Image zu verbessern, damit „die Kaufkraft in Hattingen bleibt“. Deshalb soll es weitere Aktionstage geben.