Gladbeck. Zweimal in kurzer Zeit hat es im leeren Gladbecker Hochhaus gebrannt. Noch immer ist unklar, wie es weitergeht. Räumung hat bis heute Auswirkung.
Vor dem Haus türmt sich der Müll, Fenster sind eingeschlagen, dazu kommen deutliche Brandspuren – das Hochhaus am Busfortshof in Brauck ist schon lange keine gute Adresse mehr. Zuletzt hat es hier zweimal kurz hintereinander gebrannt, erst vergangenen Freitag war die Feuerwehr hier wieder im Einsatz, musste brennenden Unrat in einer Wohnung löschen.
Seit gut zweieinhalb Jahren steht das Haus leer. Nach einen Kellerbrand im damals noch bewohnten Haus zog die Stadtverwaltung die Notbremse, ließ den Bau zwangsräumen – wegen Mängeln im Brandschutz. 157 Menschen mussten von einem auf den anderen Tag ihre Wohnungen verlassen, wurden teils in von der Stadt angemieteten Objekten untergebracht.
Stadt Gladbeck hat keine Information darüber, was die Eigentümer planen
Seither ist das Haus verrammelt, liegt brach. Was die Eigentümer dort planen? Bei der Stadt hat man dazu keine Information. Um das Haus wieder bewohnbar zu machen, müssten eine Vielzahl von Mängeln behoben werden. Es habe mal einen Antrag auf Nutzungsänderung gegeben, der sei jedoch nicht vollständig gewesen. „Das wurde seitens der Eigentümer dann aber auch nicht weiter verfolgt“, sagt Stadtsprecher David Hennig.
Heißt aber auch: Seit der Zwangsräumung hat sich am Busfortshof nicht mehr viel getan. Es gebe auch keinen Kontakt zu den Eigentümern. Die Nutzung des Hauses bleibt weiterhin untersagt, bis die Mängel beseitigt sind. Rund ein halbes Jahr nach der Räumung hieß es mal, dass unkoordiniert teils kleinere Arbeiten erfolgt seien, aber nichts, „was zum Beispiel die erheblichen Mängel im Brandschutz beseitigt hat“, so Hennig damals gegenüber der Lokalredaktion. Lediglich mit der Hausverwaltung sei die Bauaufsicht von Zeit zu Zeit in Kontakt. Da gehe es dann aber lediglich um die Beseitigung von Müll, kleinerer Mängel oder die Sicherung des Gebäudes – etwa gegen unbefugtes Betreten.
Bis heute leben ehemalige Bewohner in von der Stadt angemieteten Wohnungen
Einige Zeit nach der Räumung des Hauses waren aus der Politik Stimmen laut geworden, ob nicht die Stadt das Haus instandsetzen könne – als Ersatzvornahme und auf Kosten der Eigentümer. Doch David Hennig stellt klar, dass die Stadt dort keine Handhabe habe. „Wir haben keine Möglichkeit, den Zustand zu ändern. Das ist Sache der Eigentümer.“
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Doch gibt es auf Landesebene Fördertöpfe, die es Kommunen ermöglichen soll, Problem- oder auch Schrottimmobilien zu kaufen und dann entweder umzubauen oder abzureißen. Die Kollegen hätten das durchaus im Hinterkopf, sagt Hennig. Aber konkrete Maßnahmen seien derzeit nicht geplant und es sei auch nicht klar,ob sich aus den Fördermitteln etwas ableiten ließe.
Auswirkungen hat die Zwangsräumung bis heute auch auf einige der ehemaligen Bewohner. Immer noch lebten 38 von ihnen in Wohnungen, die die Stadt damals für sie angemietet hat, sagt David Hennig. Der gesamte Fall wirke beim Thema Unterbringung immer noch nach. Doch solle bei einigen der ehemaligen Busfortshof-Bewohner die Mietverträge nun auf sie persönlich umgeschrieben werden.