Gladbeck . Hausverwaltung nahm die Missstände im und am Wohnkomplex ernst. Eine Gebäudemanagement-Firma soll zukünftig Ansprechpartner für die Mieter sein.
Der penetrante Geruch nach Kanalisation ist verschwunden. Sperrmüll-Berge wurden abtransportiert. Der Aufzug funktioniert wieder – es tut sich was am Busfortshof 18 in Brauck: „Die Situation hat sich verbessert“, sagt Mieterin Melek Öztürk über die Immobilie, die sie selbst als „Horrorhaus“ bezeichnete. Via Facebook wandte sich Öztürk an die Redaktion, um auf die Missstände im und am Wohnkomplex aufmerksam zu machen (WAZ-Bericht vom 12. April).
Für ihren Mut, an die Presse zu gehen und auf die Probleme am Busfortshof 18 hinzuweisen, habe sie von Nachbarn positives Feedback erhalten: „Viele haben sich bei mir bedankt“, sagt die 36-Jährige. Ob die Veränderungen nun eine nachhaltige Verbesserung der Situation hervorrufen, stellt sie aber in Frage: „Dafür müssen alle an einem Strang ziehen. Die Mieter müssen Einsicht zeigen und auch für Sauberkeit sorgen“, sagt Öztürk.
Verwaltung appelliert an Mieter
Die Hausverwaltung hatte angemerkt, dass viele der Probleme am Busfortshof 18 selbst verschuldet seien. „Die Mieter müssen kooperieren. Das fängt bei der Müllentsorgung an“, sagt Serkan Dömnez, Hausverwalter. Manche Mieter entsorgen ihren Müll nicht ordnungsgemäß: „Da fliegt der Müllbeutel einfach aus dem Fenster“, sagt Dömnez.
Gegenüber der Redaktion sicherte er zu, man wolle „aktiver vor Ort ansprechbar sein“. Seiner Ankündigung ließ die Verwaltung Taten folgen: „Ich habe eine Gebäudemanagement-Firma beauftragt, diese wird wöchentlich Präsenz zeigen und Ansprechpartner für Mieter sein.“
Neue Feuerlöscher wurden im Gebäude installiert
Auch der Rohrbruch im Keller wurde behoben, jedoch stehen noch weite Teile des Kellerraumes unter Wasser. „Ich habe eine Firma beauftragt, die in dieser Woche das Wasser abpumpen wird“, versichert Dömnez. Auch beim Thema Brandschutz wurde nachgebessert: Neue Feuerlöscher wurden installiert, wenn auch noch nicht auf allen Etagen: „Die fehlenden werden folgen“, sagt Dömnez.
Wo Mieter bei Problemen Hilfe bekommen
Zu den Aufgaben des Deutschen Mieterbundes zählt die Stärkung von Mieterrechten. Bei Problemen mit der Hausverwaltung oder dem Vermieter bekommen Mieter fachkundigen Rat beim lokalen Mieterverein an der Postallee 7.
Bei vielen Missständen, wie beispielsweise bei defekten Heizungen, haben Mieter laut Aussage des Deutschen Mieterbundes einen Anspruch auf Nachbesserung. „Man muss den Vermieter informieren und eine angemessene Frist setzen“, rät Silke Gottschalk, Geschäftsführerin des Deutschen Mieterbundes Nordrhein-Westfalen.
Vor zwei Wochen machte die WAZ erstmalig die Missstände am Busfortshof 18 publik. Mieter berichteten von Ratten im Gebäude, in dem sich unter anderem aufgrund eines Rohrbruches der Geruch nach Fäkalien ausbreitete.