Gladbeck. Der sichere Schulweg ist nicht nur in Gladbeck ständig in der Diskussion. Kann die neue Regelung der Sperrung von Schulstraße eine Lösung sein?

Die Gefahren durch Elterntaxis vor allem vor Grundschulen – das wird wohl ein Aufreger-Thema bleiben, solange Mütter und Väter das Bestreben haben, den Nachwuchs mit dem Auto zur Schule zu kutschieren und dabei auch noch so dicht wie nur eben möglich am Schulgebäude parken zu wollen. Verkehrsregeln und Halteverbote werden in dem Zusammenhang gern mal außer Acht gelassen. Ebenso die Tatsache, dass so ein Verhalten in der Regel zum Verkehrschaos zu den Bring- und Holzeiten führt. Und zu einer Gefährdung der Kinder, die den Weg zur Schule zu Fuß antreten. Das ist in Gladbeck nicht anders als in anderen Städten auch.

Auch an der Regenbogenschule in Gladbeck gibt es Verkehrsprobleme

Jüngst hat das Thema an der Regenbogenschule in Gladbeck-Ost Fahrt aufgenommen. Eltern hatten auf die unübersichtliche Lage besonders an der Ecke Bülser Straße/ Krusenkamp aufmerksam gemacht und sich auch Unterstützung durch die Lokalpolitik, konkret der CDU, hinzugeholt.

Der Verkehr an der Regenbogenschule ist ein Problem, besonders zu den Bring- und Holzeiten, wenn auch noch die Elterntaxis die Lage unübersichtlich und somit gefährlich machen.
Der Verkehr an der Regenbogenschule ist ein Problem, besonders zu den Bring- und Holzeiten, wenn auch noch die Elterntaxis die Lage unübersichtlich und somit gefährlich machen. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Seit 2024 gibt es immerhin einen weiteren möglichen Lösungsansatz, um das Problem der Elterntaxis in den Griff zu bekommen: Das Land erlaubt es den Kommunen, auf die Gefahrenlage zu reagieren, in dem sie Straßen vor Schulen zeitweise für den Verkehr sperren. Laut Verkehrsministerium könnten die Kommunen von sich aus tätig werden oder aber auf Antrag von Eltern. Eine besondere Gefahrenlage muss nicht nachgewiesen werden.

Die Grünen in Gladbeck favorisieren die Schulstraße als Lösung

Doch sind solche „Schulstraßen“ immer eine Lösung? Das war jetzt Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität, in der es konkret um die Schulwegsicherheit an der Regenbogenschule ging. Drei Anträge lagen dem Gremium vor: Der Gladbecker CDU schweben bauliche Veränderungen im Straßenraum vor, wie eine Ausweitung der Halteverbotszonen, Piktogramme auf der Fahrbahn und ein Durchfahrtsverbot am Krusenkamp. Die Einführung der Schulstraßen-Regelung favorisieren sie für die Regenbogenschule nicht unbedingt. Anders die Grünen, die sich ganz klar für die Schulstraße aussprechen. Der dritte Antrag kam von der SPD, die sich von der Verwaltung „ergebnisoffen“ Lösungsvorschlage wünscht.

„Es soll jetzt wirklich etwas passieren!“

Robert Ernst
CDU-Ratsfraktion

Im Ausschuss betonte dann Robert Ernst (CD), dass es seiner Partei nun vor allem um eine schnelle Lösung des Problems an der Regenbogenschule gehe. „Es soll jetzt wirklich etwas passieren!“, so Ernst. In den vergangenen Wochen habe man bereits bemerken können, dass die verstärkte Präsenz vom KOD an der Bülser Straße etwas gebracht habe. „Die Eltern haben sich dadurch schon etwas disziplinierter gezeigt“, so Ernst im Hinblick auf den „Taxidienst für die Kinder“.

Am Krusenkamp ist „jede Menge los im öffnetlichen Raum“

Genau darin sah Stadtbaurat Volker Kreuzer allerdings auch ein großes Problem. Bei der Verwaltung seien die Kapazitäten „zur Erziehung“ der Mütter und Väter nur sehr begrenzt vorhanden. Sprich: der KOD kann nicht ständig an allen Grundschulen für Ordnung sorgen. Da seien vielmehr die Schulen gefordert, entsprechend auf die Erziehungsberechtigten einzuwirken. Kreuzer: „Es steht und fällt alles mit dem individuellen Fehlverhalten, in diesem Fall konkret dem der Eltern.“

Was die Regenbogenschule betrifft, wies er zudem auf die besonderen Anforderungen an die Straße Krusenkamp hin. „Da ist jede Menge los im öffentlichen Raum“, so der Baurat. An der Straße gebe es einige Mehrfamilienhäuser, geparkt werde am Straßenrand, im oberen Teil der Straße kommt Gewerbe hinzu, und dann ist da auch noch die Zufahrt zum Baumarkt. Schwierig, da eine schnelle Lösung für die Regenbogenschule zu finden. Dieses Argument griff Christine Dohmann (FDP) auf. Sie warnte ausdrücklich davor, die Leute am Krusenkamp gegeneinander aufzubringen – zum Beispiel durch ein von der CDU gefordertes Durchfahrtsverbot.

Schwierig: Wenn die Schule an einer Hauptstraße liegt

Was die neue Möglichkeit der zeitweisen Sperrung von Straßen an Schulen angeht, erklärte Volker Kreuzer, man prüfe im Rathaus gerade, an welchen Schulen in Gladbeck das ein geeignetes Vorgehen sein könnte. Eine Lösung für alle Standorte sei das allerdings nicht. „Liegt die Schule an einer Hauptstraße, wird‘s schwierig, weil wir eine Hauptstraße nicht einfach sperren können und es auch gar nicht dürfen.“

Wie es an der Regenbogenschule weitergeht? Kreuzer versprach für den kommenden Planungsausschuss weitere Information. Grundsätzlich wird sich aber auch der Schulausschuss in seiner nächsten Sitzung mit der Schulwegsicherung, und somit auch mit dem Dauerthema der Elterntaxis, beschäftigen.

Im kommenden Schulausschuss steht das Thema Schulwegsicherung nämlich als ein Schwerpunkt des Forschungsprojektes „GlaMoBi“ (Gladbecker Mobilität für Alle) ebenfalls auf der Tagesordnung. Und natürlich wird‘s auch dann wieder um die Elterntaxis gehen – und wie man dieses Dauerärgernis zumindest ansatzweise in den Griff bekommen kann.

>> Der Schulausschuss tagt am 10. Februar

Der Schulausschuss tagt am Montag, 10. Februar, um 16 Uhr im Ratssaal im Alten Rathaus. Die Schulwegsicherung ist Tagesordnungspunkt 7 im öffentlichen Teil der Sitzung.

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