Gladbeck / Bottrop. Nicklas Kappe will für die CDU in Gladbeck, Bottrop und Dorsten für den Bundestag kandidieren. Parteimitglieder entscheiden am Donnerstag.
Jetzt kommt sie schneller als gedacht, die nächste Bundestagswahl. Schon am 23. Februar können die Menschen in Gladbeck, Bottrop und Dorsten entscheiden, wen sie nach Berlin schicken. Einer, der gern als Abgeordneter in den Bundestag einziehen würde, ist der Dorsten Nicklas Kappe. Er ist einer von zweien, die sich in der CDU für die Kandidatur bewerben. Am Donnerstag entscheiden die CDU-Mitglieder der drei Städte, wer für sie in den Kampf ums Direktmandat im Wahlkreis ziehen wird, die Bottroperin Vanessa Vohs oder der Dorstener Nicklas Kappe?
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Der 28-Jährige ist gebürtiger Gelsenkirchener, lebt in Lembeck und ist in dem Dorstener Ortsteil fest verwurzelt. Dort hat seine politische Laufbahn auch angefangen, bezeichnenderweise über den Sportverein. Doch der Reihe nach: Er habe sich schon immer engagiert, sei zu Schulzeiten auch Schulsprecher gewesen, erzählt Kappe. Später sei er dann Mitglied der Jungen Union (JU) und der CDU geworden. „Das sei die letzte Volkspartei in Europa, in der ich für mich auch die größten Schnittmengen sehe, die aufs Ganze blickt und versucht, Kompromisse zu finden“, begründet er seine Entscheidung, wenn er auch nicht mit allen Entscheidungen übereinstimme.
Dorstener CDU unterstützt ihren Mann, Bottroper werben für ihre Kandidatin
Dazu kam sein Engagement als Jugendtrainer und Jugendvorstand im Verein, was schließlich dazu geführt habe, dass er, zunächst als sachkundiger Bürger, Mitglied des Dorstener Sportausschusses geworden sei. Heute sitzt er in der Nachbarstadt im Rat und leitet das Gremium. Und tatsächlich sei das auch bisher sein schönstes Amt, sagt er. „Wir haben da im Ausschuss die Möglichkeit, Vereine direkt zu fördern, durch die Sportpauschale des Landes. Und es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, was die Vereine durch ihr Engagement aus diesem Geld machen können.“
Die Unterstützung seiner CDU hat Nicklas Kappe sicher. Man habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen könne, als Kandidat anzutreten, der Vorstand in der Nachbarstadt hat ihn einstimmig nominiert. Der Bottroper Vorstand unterstützt seine Kandidatin, die Gladbecker haben sich im Vorfeld nicht festgelegt und keine Empfehlung ausgesprochen.
Gespräche mit Parteimitglieden in Gladbeck, Bottrop und Dorsten
Schon seit Wochen ist Kappe unterwegs, spricht mit den Parteimitgliedern in den drei Städten, stellt sich vor und rührt die Werbetrommel für sich. Dabei möchte der 28-Jährige, der bei Evonik arbeitet und dort verantwortlich ist für eines der Kraftwerke des Konzerns, mit Wirtschaftsthemen punkten. Er sei überzeugt, dass eine gute wirtschaftliche Lage Grundlage des Wohlstands ist. Das sei im Moment das zentrale Thema im Land, sagt Kappe. Selbstverständlich weiß er, dass der Wahlkreis geprägt ist von einer Arbeiterschaft, doch das sei kein Widerspruch: „Gute Wirtschaftspolitik bedeutet, dass Unternehmen profitieren und die Arbeitnehmer. Ein guter Unternehmer kümmert sich außerdem um seine Mitarbeiter.“
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Er sieht gute Chancen für die CDU bei den vorgezogenen Neuwahlen, auch was das Direktmandat für Gladbeck, Bottrop und Dorsten angeht. Zwar hat die CDU den Wahlkreis, bzw. den vorherigen Wahlkreis, zuletzt 1961 gewonnen, doch das knappe Ergebnis von Sven Volmering im Jahr 2017 mache ihm Mut, ebenso das Ergebnis der Europawahl zuletzt.
Altschuldenlösung allein ist für Kommunen kein Allheilmittel
Als Kommunalpolitiker kenne er auch die Probleme, vor denen die Städte in der Region und insbesondere auch im Wahlkreis stehen. Deshalb macht er sich für eine Altschuldenlösung stark. Doch die allein sei nicht das Allheilmittel. Damit verbunden sein müsse auch eine vernünftige finanzielle Ausstattung der Kommunen. Generell wünsche er sich, dass Berlin häufiger mal die Perspektive der Kommunalpolitik übernehme.
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Den Wahlkreis und auch den Wahlkampf will er, sollte es für ihn am Donnerstag reichen, nicht entlang der Stadtgrenzen führen. Vielmehr will er Zielgruppen genau ansprechen. Dazu zählt er etwa Arbeitnehmer. Hier setzt er sich, wie CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, für steuerfreie Überstunden ein, „um diejenigen zu belohnen, die eine Extrameile gehen“. Weiter wolle er die Familien in den Blick nehmen, hier könne man die Wochenarbeitszeit flexibler gestalten, nicht mehr starr auf maximal 7,5 Stunden am Tag.
Am Ende, am 23. Februar, so hofft Kappe, werde es dann für die CDU als stärkste Kraft reichen. Nach der Bundestagswahl sollte seine Partei dann in der Mitte ein Bündnis schaffen. Mit der AfD oder auch dem linken Rand will er nicht zusammengehen. Doch davor stünde zunächst einmal der Wahlkampf. Und der beginne direkt nach dem Nominierungsparteitag. „Wenn ich da gewählt werde, trifft man mich am Wochenende schon auf einem der Marktplätze.“ Immerhin hat der größte Konkurrent, die SPD, ihren Mann für den Wahlkreis bereits nominiert und Dustin Tix hat den Wahlkampf bereits eingeläutet.
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