Gladbeck / Oberhausen. Nach 45 Jahren zieht sich Honda-Händler Lucas aus Gladbeck zurück, aber der Standort Oberhausen bleibt. Das sind die Hintergründe.

Wahrscheinlich Ende November, Anfang Dezember werden an der Buerschen Straße 101 in Gladbeck die Lichter ausgehen. Das Autohaus Lucas verabschiedet sich von seinem Standort in der Stadt. 45 Jahre lang war Norbert Lucas Honda-Händler, hat alle Höhen und Tiefen der Automobilbranche hautnah miterlebt – und durchgestanden. Nun zieht er allerdings die Reißleine. Zumindest, was das Gladbecker Autohaus angeht. Am zweiten Lucas-Standort in Oberhausen geht der Betrieb nämlich weiter.

Seit 45 Jahren ist Norbert Lucas in Gladbeck im Geschäft

Für Gladbeck sind das keine guten Nachrichten, denn nach dem Autohaus Katzner ist das nun bereits das zweite Unternehmen der Automobilbranche, das sich aus der Stadt zurückzieht. Inhaber Norbert Lucas sieht die Entscheidung als wirtschaftlich alternativlos an. Und das, obwohl der Betrieb an der Buerschen Straße über weitaus mehr Platz verfügt als das Autohaus Lucas an der Fahnhorststraße in Oberhausen-Osterfeld. „Der Oberhausener Standort hat aber den größeren Einzugsbereich, mit Essen, Duisburg und Bottrop“, sagt Lucas. So ein Umfeld gebe Gladbeck einfach nicht her. Und da auch Honda, wie so viele andere Autohersteller auch, kräftig an der Preisschraube für alle Modelle gedreht habe, sei es nicht mehr darstellbar, beide Standorte weiterzubetreiben.

Seit 45 Jahren ist Norbert Lucas, wie gesagt, im Geschäft. „Für mich ist schon länger klar, dass ich mich mit 68, also Ende 2025, aus dem Geschäft zurückziehen möchte.“ Für Oberhausen habe sich nach Bekanntwerden seiner Pläne rasch eine Nachfolgelösung angebahnt. Dort übernimmt der bisherige Geschäftsführer. Anders stellte sich die Lage in Gladbeck dar. Hier, so der Geschäftsmann, habe sich keine Perspektive für eine Übernahme angezeichnet. „Es gab keine Interessenten.“ Auch sein Versuch, den Gladbecker Standort durch die Hinzunahme einer weiteren Automarke zu stärken, war zuvor gescheitert.

Für die Kunden des Gladbecker Autohauses gibt es dennoch eine gute Nachricht

Immerhin: Für seine Kundinnen und Kunden in Gladbeck hat Lucas gute Nachrichten, denn für sie ändert sich nicht viel. „Alle Serviceleistungen werden ihnen weiterhin geboten, jetzt eben in Oberhausen.“ Das war dem Geschäftsmann wichtig. In Gladbeck soll der Betrieb zudem erst dann abgeschlossen werden, wenn alle noch eingelagerten Winterreifen montiert sind. Da sei, so Lucas, langsam ein Ende absehbar. Mit Ende der Wintersaison sei dann natürlich auch das Einlagern am Oberhausener Standort möglich.

Norbert Lucas ist gebürtiger Oberhausener, lebt dort auch mit Ehefrau und Hund. Beruflich war allerdings Gladbeck seine erste Wahl. Hier machte er sich 1977 mit einer Tankstelle an der Voßstraße selbstständig. Und bereits zwei Jahre später wurde er Honda-Vertragshändler. Bis 1989 blieb das Geschäft an der Voßstraße. Dann baute Norbert Lucas neu – an der Buerschen Straße 99 in Gladbeck-Ost. 14 Jahre lang blieb das Autohaus an diesem Standort, dann erfolgte der zweite Neubau schräg gegenüber. Mit einer imposanten Verkaufsfläche auf zwei Ebenen, einer Empfangstheke, Büros und natürlich auch wieder mit Werkstatt. Der Vorgänger-Standort beherbergt mittlerweile nach einem Umbau das Ärztehaus Gladbeck-Ost.

Wie geht es weiter an der Buerschen Straße 101

Doch wie geht es weiter an der Buerschen Straße 101, sobald keine Neuwagen mehr auf der Ausstellungsfläche zu sehen sein werden? Fest steht, sagt Norbert Lucas, dass hier kein neues Autohaus einziehen wird. Ein großer Leerstand droht Gladbeck-Ost allerdings wohl auch nicht. Eine Nachfolgenutzung, so der Geschäftsmann, sei bereits angedacht. Was genau, dazu wollte er sich allerdings zu diesem frühen Zeitpunkt der Planung noch nicht äußern.

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