Gladbeck/ Eckernförde. Das Landungsboot Lachs wurde ausgemustert. Es war mehr als 50 Jahre das Patenboot der Stadt Gladbeck. Über das Ende einer Freundschaft.
Nach über 50 Jahren endete jetzt die enge Beziehung zwischen Gladbeck und der Deutschen Marine. Der Grund: Über all die Jahre unterhielt die Stadt eine Patenschaft zum Landungsboot Lachs. Doch das wurde nun außer Dienst gestellt. Ein letztes Mal war auch eine Delegation der Stadt und der Marinekameradschaft vor Ort in Eckernförde, um Abschied zu nehmen.
1971 wurde die Patenschaft offiziell besiegelt und mit einem Marineball im Wittringer Gildensaal entsprechend pompös gefeiert. Die Seeleute verspürten nun die schützende Hand Gladbecks über sich, freute sich Kapitänleutnant Böhme damals. Solche Patenschaften sollten die Verbindung vom Festland zu den Streitkräften auf See stärken. „Die Patenschaften sind unser Kontakt ins Landesinnere, der Bezug zu den Menschen vor Ort und den Marinebünden“, so der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Marine.
Gladbecker Delegation nimmt an einem „bewegenden Abschied“ teil
Als die Patenschaft besiegelt wurde, gehörte die Lachs noch zum Landungsgeschwader Borkum, das fünf Boote dieses Typs umfasste. Stationiert war das Geschwader auf der ostfriesischen Insel. Der Marinestützpunkt dort wurde längst aufgegeben, die Lachs wurde nach Eckernförde beordert. Wurden Boote dieses Typs anfangs genutzt, um Personal, Material und sogar Panzer an Strandabschnitten abzusetzen oder sie dort einzusammeln, so wurde die Lachs zuletzt für Ausbildungseinsätze gebraucht.
Doch damit ist seit Ende Oktober Schluss. Eine Abordnung der Stadt und der Marinekameradschaft Gladbeck nahmen nun Abschlied und beendeten auf diese Weise quasi eine ungewöhnliche Städtepatenschaft. Es sei ein bewegender Abschied gewesen, lassen die Teilnehmer wissen, gerade auch für die 18-köpfige Besatzung, deren Wege sich nun auch trennen.
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Im vergangenen Jahr, als das 175-jährige Bestehen der Marine gefeiert wurde, hatte Gladbecks Patenboot noch einmal einen großen Auftritt. Es war auf dem Rhein unterwegs, ging unter anderem in Duisburg und Düsseldorf vor Anker und konnte besichtigt werden. Zu dem Anlass erinnert sich Volker Maas, Vorsitzender der Marinekameradschaft, an Besuche in Borkum, Eckernförde und Kiel. Zur Kieler Woche habe die Lachs als Streckenabsicherung gedient, die Gäste aus Gladbeck hatten so Logenplätze bei der Regatta. Doch auch die Besatzung sei regelmäßig Gast in Gladbeck gewesen. „Über Generationen wurde diese Verbindung zwischen Revier und Küste gepflegt und gelebt“, heißt es seitens der Stadt Gladbeck.
Wie es nun weitergeht mit der Lachs, ist noch unklar. Sie liegt zunächst weiter in Eckernförde, bis über die weitere Verwendung entschieden wird, womöglich droht ihr die Verschrottung.
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