Gladbeck. Ministerpräsident Wüst hat in Gladbeck das Werk des Flachglasherstellers Pilkington besichtigt. Dabei ging es vor allem um das Thema Energie.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat am Dienstag mehrere Unternehmen im Ruhrgebiet besucht, die sich den Herausforderungen bei der Transformation zur klimaneutralen Industrie stellen, und dabei auch Halt in Gladbeck gemacht: In Rentfort besichtigte er das Werk des Flachglasherstellers Pilkington. Bei einem Gespräch mit dem deutschen Management des Unternehmens mit Produktionssitz in Gladbeck ging es dabei auch um das Thema Energiesicherheit.

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Zwischen 40 und 50 Grad warm ist es in der großen Produktionshalle, die Wüst bei einem Rundgang erkundet. Noch lange kein Vergleich zu den Temperaturen in den riesigen Anlagen. „Dort ist es rund 1650 Grad heiß“, so Dirk Franke, Leiter strategische Projekte bei Pilkington, bei der Führung durch die Werkshallen zur WAZ. Auch wenn die Gasmangel-Lage dem Unternehmen derzeit noch „keine großen Sorge“ bereite: „Das ist nur eine Momentaufnahme. In zwei Monaten kann die Situation schon wieder ganz anders aussehen“, so Franke. Wäre kein Gas mehr vorhanden, würde dies das Unternehmen „arg treffen“. Denn der Rohstoff werde benötigt, um die Prozesse aufrecht zu erhalten.

Wüst: Arbeitsplatzsicherheit muss auch in Zeiten von Krieg gewährleistet sein

500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Standort in Gladbeck beschäftigt. „Sie teilen natürlich die allgemeine Nervosität“, sagte Werksleiter Christoph Claesges am Rande des Termins zur WAZ.

In den Produktionsanlagen von Pilkington in Gladbeck herrschen Temperaturen von 1650 Grad. Ministerpräsident Hendrik Wüst konnte sich bei einem Besuch des Werkes an der Hegestraße selbst ein Bild von der Produktion von Flachglas machen.
In den Produktionsanlagen von Pilkington in Gladbeck herrschen Temperaturen von 1650 Grad. Ministerpräsident Hendrik Wüst konnte sich bei einem Besuch des Werkes an der Hegestraße selbst ein Bild von der Produktion von Flachglas machen. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Die Besichtigung habe ihm eindrucksvoll gezeigt, was es heiße, energieintensive Industrie zu haben, sagte Hendrik Wüst im Anschluss an die Besichtigung der Produktion in einem Statement vor der Presse. In diesen Wochen gehe es darum, zu signalisieren, dass Politik auch im Blick habe, Arbeitsplatzsicherheit in einer Zeit von Krieg zu gewährleisten. Er habe anschaulich sehen können, wie eng der Zusammenhang von Gaslieferung und Produktion sei.

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Das sei der Grund für die Agenda, Energiepreise und Energielieferung zu sichern und stabil zu halten. „Und für den Fall der Fälle auch dafür zu sorgen, dass Unternehmen durch eine Zeit kommen, in die sie hoffentlich nie kommen werden, um Arbeitsplätze zu sichern, mit Instrumenten, die wir leider aus der Pandemie schon kennen.“ Umso notwendiger werde zudem die Unabhängigkeit der Energieversorgung, etwa durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. „Das ist die Aufgabe, die Politik und Gesellschaft nun haben, um Arbeitsplätze sicher zu machen.“