Gladbeck. Gladbecker sind geladen: Stillstand statt Sanierung auf dem Bahnsteig 2 am Haltepunkt in Zweckel. Die DB erläutert Gründe und weiteres Vorgehen.

Der aktuelle Zustand des Bahnhaltepunktes in Zweckel bringt die SPD gehörig in Fahrt. Warum tut sich da nichts bei der Sanierung des zweiten, westlichen Bahnsteigs? Die WAZ Gladbeck hakt nach – bei Stadtverwaltung und Deutscher Bahn AG (DB). Es stellt sich heraus: Im Kern trifft die Kritik zu.

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SPD-Ratsmitglied Norbert Dyhringer macht aus seiner Wut über den Stillstand am Zweckeler Bahnhof keinen Hehl, immerhin habe „die Stadt Gladbeck auf Wunsch der DB eine breitere Brücke an der Beethovenstraße gebaut hat, damit auch längere Züge in Zweckel halten können“. Das Bauwerk steht seit September 2020, die Modernisierung des Haltepunktes indes stockt.

Sperrpausen könnten die Sanierung in Zweckel um Jahre verzögern

Aus dem Rathaus heißt es: „Seit zwei Monaten versucht die Stadt telefonisch und auch per E-Mail, einen Bauzeitenplan von der DB zu erhalten – bisher jedoch ohne Reaktion.“ Was bekannt sei: „Kabelarbeiten haben zu einem Mehraufwand an Bahnsteig 1 geführt.“

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Diese Aussage bestätigt ein Bahnsprecher auf WAZ-Anfrage. Er berichtet: „Die Deutsche Bahn hat die Modernisierung des Zweckeler Bahnhofs planmäßig begonnen.“ Ab Mitte März seien die Arbeiten durchgeführt worden. „Auf insgesamt 150 Metern wurde alles abgerissen, wieder gepflastert, die Bahnsteigkante aufgehöht auf 76 Zentimeter, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Außerdem wurde das Blindenleitsystem erneuert. Standard bei solchen Sanierungsarbeiten ist, die Beleuchtung auf LED umzustellen.“ Ebenfalls größtenteils erneuert worden sei die Ausstattung wie Vitrinen und Sitzbänke.

Aber eben alles auf Bahnsteig 1. Er „ist seit dem 3. April anfahrbereit; das heißt: Die Züge halten hier wieder planmäßig.“ In den kommenden Wochen sollen Restarbeiten erledigt werden, beispielsweise die Fertigstellung des Wetterschutzes.

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Verzögerungen seien auf dem zweiten Bahnsteig entstanden. „Die ursprünglichen Planungen sahen vor, die Modernisierung an Bahnsteig 2 zu beginnen, sobald der größte Teil von Bahnsteig 1 fertiggestellt ist. Beide wären dann parallel im Bauzustand gewesen“, erklärt der Unternehmenssprecher. Aber es kam der Stopp. Grund: „Es wurden aktive Kabel entdeckt, die so nicht bekannt waren.“ Aufgrund des Mehraufwands habe die DB entschieden, zunächst Bahnsteig 1 komplett fertigzustellen, damit die Züge hier wieder planmäßig halten können.

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„Bei sicherheitsrelevanten Bauarbeiten müssen vorab angemeldet werden“, so der Bahnsprecher. Und das zwei, drei Jahre im Voraus. „Da die Gleissperrung somit nicht mehr für die Modernisierung von Bahnsteig 2 genutzt werden konnte, sind nun weitere Sperrpausen notwendig.“ Das hieße im schlimmsten Fall, dass die weiteren Arbeiten am Bahnsteig 2 in Zweckel drei Jahre warten müssten, räumt der Sprecher ein. Einen seriösen Fahrplan, wann das Projekt fortgesetzt wird, kann er nicht nennen. Er gibt zu: „Wir sind in Zweckel nicht im Zeitplan.“ Aber: „Reisende können beide Bahnsteige wie gewohnt nutzen.“ Die Stadtverwaltung hätte sich „ein schnelleres Vorgehen der DB gewünscht“

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