Essen. Einen Tag vor Silvester werden auch in Essen schon Böller und Raketen gezündet. Das ist eigentlich verboten – und beschert der Polizei Arbeit.

Noch ist nicht Silvester, trotzdem hört man im gesamten Essener Stadtgebiet Böller, vereinzelt werden auch Raketen in die Luft geschossen. Aus vielen Stadtteilen melden Menschen zum Beispiel via Facebook solche verfrühten Feuerwerke, meist entspinnt sich in den Kommentarspalten darunter eine Diskussion über das Für und Wider von Böllern, Raketen und anderen Feuerwerksartikeln. Die Debatte wird mitunter hitzig geführt.

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Wird tatsächlich schon so viel geknallt, wie es den Anschein macht? Zahlen der Essener Polizei scheinen das Gefühl vieler Menschen zu bestätigen. Seit dem 28. Dezember um 0 Uhr bis zum 30. Dezember um 13.30 Uhr habe es 92 Polizeieinsätze wegen verfrühtem Feuerwerk gegeben, teilt Behördensprecher Matthias Werk auf Anfrage unserer Redaktion einen Tag vor dem Jahreswechsel mit.

Polizei Essen rückt ins gesamte Stadtgebiet zu Böller-Einsätzen aus

Seine Kolleginnen und Kollegen rücken demnach aktuell in alle Himmelsrichtungen aus. In vielen Fällen dürften die Beamten vor Ort niemanden mehr antreffen, der Böller gezündet hat.

Erlaubt ist seit Samstag (28.12.) lediglich der Verkauf von zugelassenem Feuerwerk, nicht aber das Abbrennen. Wer vor Silvester offiziell gekaufte Böller zündet, begehe eine Ordnungswidrigkeit, so Polizeisprecher Werk. Wer sogar illegales Feuerwerk, wie zum Beispiel sogenannte „Polenböller“, zündet, mache sich sogar strafbar. Wird der Polizei solch ein Vorfall bekannt, müsse sie zwingend Ermittlungen aufnehmen. Wie hoch die Strafe ist, könne nicht pauschal beantwortet werden, da es vom Einzelfall abhänge.

Rückt die Polizei zu begangenen Ordnungswidrigkeiten aus, ist der Ermessensspielraum größer. Da dürfte bei einigen Verursachern auch mal ein ernster Hinweis genügen, bei anderen wiederum nicht.

Bereits vor einigen Wochen hatte die Essener Stadtverwaltung eindringlich an Bürgerinnen und Bürger appelliert, gar kein Feuerwerk an Silvester zu zünden – um die Kapazitäten in Krankenhäusern zu schonen und die Anzahl von Unfällen in der Silvesternacht zu reduzieren. Erst kürzlich hatten die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) darum gebeten, nach dem Abrennen von Feuerwerk die Reste selbstständig zu entsorgen.

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